Erste Plakette „Summender Garten“ an Marion Kröckel verliehen

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Freuen sich über die Verleihung der Plakette „Summender Garten“ (von links): Dr. Fabienne Maihoff von der Universität Würzburg, Gartenbesitzerin Marion Kröckel und Dr. Marina Wolz vom Biodiversitätszentrum Rhön.
Freuen sich über die Verleihung der Plakette „Summender Garten“ (von links): Dr. Fabienne Maihoff von der Universität Würzburg, Gartenbesitzerin Marion Kröckel und Dr. Marina Wolz vom Biodiversitätszentrum Rhön.
Biodiversitätszentrum Rhön / Dr. Marina Wolz

Ein besonderer Moment für das Forschungsprojekt „Summende Dörfer“ der Universität Würzburg und des Biodiversitätszentrums Rhön: Kürzlich konnte die erste Plakette „Summender Garten“ verliehen werden. Sie ist eine Wertschätzung für alle Gartenbesitzenden in den Maßnahmendörfern des Naturschutzprojektes, die ihren privaten Garten während der Projektlaufzeit durch die Umsetzung bestimmter Kriterien zu einem wildbienenfreundlichen Lebensraum umgestaltet haben. Ausgezeichnet wurde der Garten von Marion Kröckel aus Poppenroth im Landkreis Bad Kissingen.

„Frau Kröckel hat ein außergewöhnlich hohes Engagement gezeigt und ihren Garten strukturell verändert. Dabei wurden nicht nur neue Strukturen geschaffen, sondern auch gezielt alte Bestände entfernt, wie etwa Flieder und Kirschlorbeer, die als nicht-heimische Gehölze mit potenziell invasivem Charakter andere Arten verdrängen können“, erklärt die wissenschaftliche Projektleiterin Dr. Fabienne Maihoff von der Universität Würzburg.

Neue Strukturen sind ein Trockenbereich mit Steingarten und Trockenmauer, die Nistmöglichkeit für Wildbienen bietet, sowie ein Staudenbeet mit abwechslungsreichen, heimischen Pflanzenarten und ein Feuchtstaudenbeet mit Wasserstelle für Insekten. Nistmöglichkeiten finden sich außerdem in einem Nisthügel und offenen Bodenstellen im Garten.

Paradies für Wildbienen

Besonders toll: Marion Kröckel hat im März 2024 mit der Umgestaltung ihres Gartens angefangen und innerhalb kürzester Zeit auf rund 120 Quadratmetern ein Paradies für Wildbienen und weitere Insekten geschaffen. Dabei hat sie sich insbesondere darum bemüht, heimische Pflanzen einzusetzen.

Insgesamt schätzt die Gartenliebhaberin, dass sie mehr als 100 verschiedene Pflanzen neu angepflanzt hat – eine besonders große Vielfalt. Bewusst lässt Marion Kröckel auch Wildwuchs zu und hat sich sehr gefreut, dass sich daraufhin etwa der blau-blühende Natternkopf selbst in ihrem Garten ausgebreitet hat. Die Pflanze ist sehr beliebt bei Bestäubern und für die Natternkopf-Mauerbiene lebenswichtig, da sie ausschließlich Pollen und Nektar von dieser Pflanze sammelt.

„Ein absoluter Vorzeige-Garten“

„Der Garten von Marion Kröckel ist ein absoluter Vorzeige-Garten. Er erfüllt alle Kriterien für unsere Plaketten-Auszeichnung und ist darüber hinaus ein tolles Beispiel für mehr Vielfalt im Garten für Tiere und Pflanzen“, sagt Dr. Marina Wolz vom Biodiversitätszentrum Rhön, welches das Projekt finanziert. Teil des Bewertungskataloges sind etwa die Verbesserungen von Nistplatz- und Nahrungsangeboten durch Pflanzungen mit heimischen Wildstauden, Hecken oder Obstbäumen. Selbstverständlich gilt grundsätzlich, dass im Garten auf Pestizideinsatz und Mähroboter sowie großflächige Versiegelung und Rindenmulch verzichtet wird.

Startschuss für mehr

Die Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts finden zeitgleich in 20 Dörfern in Mainfranken und der Rhön statt. Diese erste Auszeichnung markiert den Startschuss für die Verleihung weiterer Plaketten in den Dörfern des Projekts – für den Einsatz und den Schutz der Wildbienen. red