"Autilus" scheint greifbar nahe

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Das Naturfreibad in Autenhausen könnte 2019 kommen. Es würde die Stadt Seßlach mindestens 250 000 Euro kosten. Bei der Jugendpflege gibt es einen Wechsel.

Wird das zur Freizeitanlage Autenhausen gehörende Schwimmbad in ein Naturfreibad umgewandelt? In der Seßlacher Stadtratssitzung stelle am Dienstagabend Claus Schmitt, Geschäftsführer der WasserWerkstatt Bamberg, das Konzept vor. Das auf natürliches Baden spezialisierte Planungsbüro zeichnete sich unter anderem für die Naturbäder in Pottenstein und Gößweinstein oder den Sauna-See in der Bad Staffelsteiner Obermain-Therme verantwortlich.
In Autenhausen würde das Schwimmbecken in seiner jetzigen Größe und Tiefe bleiben, aber attraktiver werden und durch den neuen Bachlauf erhöhten Freizeitwert erhalten. Woran es derzeit mangelt, zeigte Schmitt auf: veraltete Becken und Einrichtungen, zu schmale Beckenumgänge, keine Barrierefreiheit, Gefährdung durch Engstellen am Becken, mangelnde Spiel-Erlebnisse und Erholung. Nach den Plänen der WasserWerkstatt soll das Becken eine neue Stufenanlage, breitere Umgänge und eine Breitwellenrutsche erhalten. Daneben befände sich die Pflanzenfilteranlage. Der Kinderbereich wird nach hinten verlegt. Am Spielbach könnten sich die jüngsten Besucher zukünftig mit Wasser, Kies und grobem Sand beschäftigen. Eine Trockenfilter-Anlage würde den Bereich zum Parkplatz hin abgrenzen.
Die Baukosten für diese Maßnahmen bezifferte der Diplom-Ingenieur auf 375 000 Euro netto plus rund 64 000 Euro Nebenkosten, wobei Kosten für Neubau oder Sanierung von Gebäuden nicht enthalten sind. Die Wartungskosten lägen bei gut 20 000 Euro netto pro Jahr. Aufgrund der Auftragslage im Baugewerbe empfiehlt Schmitt den Beginn der auf ein knappes halbes Jahr geschätzten Arbeiten im September 2018. Im Juni 2019 könnte dann das Naturfreibad "Autilus" eröffnet werden.
"Der Zeitplan passt so", bestätigte Bürgermeister Martin Mittag (CSU). Mit rund 250 000 Euro Eigenanteil an den Kosten rechnet die Verwaltung. Mittag: "Wenn wir alles umsetzen, liegen wir bei rund 300 000 Euro." Um alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen zu können, schlug der Rathauschef den Beschluss eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns vor. Bis auf ein Stadtratsmitglied folgten alle Kollegen seinem Vorschlag. Ob die Pläne zum Umbau des Freibads tatsächlich umgesetzt werden, muss noch beschlossen werden. Mittags Dank galt dem Förderverein für seine Arbeit.


Merz folgt auf Adner

Zu Beginn der Sitzung gab das Gremium Jugendpfleger Silas Adner die Gelegenheit, sich zu verabschieden. Nach sieben Jahren hatte Adner seine Stelle gekündigt, weil es ihn aus privaten Gründen ins Allgäu zieht. Derzeit arbeitet der Sozialarbeiter seine Nachfolgerin Svenja Merz ein. Die 27-jährige gebürtige Schweinfurterin studierte ebenfalls in Coburg Soziale Arbeit und lernte ihren neuen Aufgabenbereich bereits während der Elternzeit ihres Vorgängers kennen. Merz möchte Bewährtes wie das Ferienprogramm beibehalten, aber auch neue Akzente setzen, zum Beispiel durch Zusammenarbeit mit den Vereinen und dem ASD.
Adner betonte die vorbildliche Jugendarbeit in Seßlach, die in diesem Jahr bereits ihr 20. Jubiläum feiert. Das lückenlose Ferienprogramm biete "hohe Planbarkeit für berufstätige Eltern", die Nachmittagsbetreuung besuchen über 60 Kinder. Mittag dankte dem Scheidenden und hob besonders hervor, dass Adner "ohne zu fragen die Flüchtlinge mitbetreut hatte".
Dann standen gleich fünf Vorhaben der Bauleitplanung auf der Tagesordnung: Nach Ende der Anhörung berücksichtigte der Stadtrat nun die Bedenken gegen den in der Januar-Sitzung geänderten Flächennutzungsplan im Bereich der Bebauungspläne "Rodachaue II" in Seßlach und "Tonleite" in Krumbach. Mit der uneingeschränkten Zustimmung machte das Gremium die Rodachaue zum Sonder- und die Tonleite zum Mischgebiet. Geändert wurde auch der bereits seit den 90er Jahren gültige Bebauungsplan "Heiliggrund II" in Heilgersdorf. Nachdem der zunächst vorgezogene Abschnitt "Heiliggrund III" mittlerweile bebaut ist, sollen Neuansiedlungen nun hier möglich gemacht werden. Dafür musste der Bebauungsplan so angepasst werden, dass er den Wünschen der Interessenten nach "gewissen Freiheiten" nachkommt, wie Mittag sagte. Der neue Plan wurde vom Gremium ohne Gegenstimme abgesegnet.
Weiter beschäftigten sich die Stadträte mit drei Solar-Anlagen. Für den "Solarpark Lechenroth" und den "Solarpark Seßlach II" hatte das Gremium bereits in seiner April-Sitzung grünes Licht gegeben. Nun mussten hier ebenfalls die Bedenken und Anregungen eingearbeitet werden. Lechenroth wurde einstimmig, Seßlach II mit einer Gegenstimme gebilligt. Die dritte Solar-Anlage mit 750 kW beantragten Justin und Josef Jäckisch für ihr Grundstück mit der Flurnummer 1596 in Autenhausen. Manfred Eichler (CSU) beantragte die Abstimmung zurückzustellen, bis der Bauausschuss sich ein Bild gemacht hat. Generell sollte der Bauausschuss geplante Solar-Freianlagen vorher anschauen, so sein zweiter Antrag. Beide wurden ohne Widerrede angenommen.