In der Herzogenauracher Bürgerversammlung werden mehrere Anträge abgelehnt, die sich mit der Stadt-Umland-Bahn beschäftigten. Manfred Horn hatte einen Plan B gefordert für den Fall, dass das Stub-Projekt scheitert.
Um die Stadt-Umland-Bahn (Stub) und um die Herzo-Werke drehte sich die Diskussion in der Herzogenauracher Bürgerversammlung, zu der allerdings relativ wenige Bürger ins Vereinshaus gekommen waren. Mit rund 60 Besuchern, inklusive der Angestellten der Stadt, blieb die Besucherzahl schon sehr bescheiden. Die Versammlung verlief angesichts einiger Kontroversen im Vorfeld - unter anderem wegen des Rathaus-Neubaus - ruhiger als von manchem erwartet. Entweder blieben die Kritiker der Versammlung fern oder sie meldetet sich nicht zu Wort.Trotzdem gab es einen Schlagabtausch und drei Anträge, die von der Versammlung mehrheitlich abgelehnt wurden.
Kritik und Anträge zur Stub kamen von Manfred Horn. Laut der Bundesregierung habe sich die Baupreisentwicklung bei Schienenwegen von 2015 bis 2018 nahezu verdoppelt und treffe damit auch die Stub. Die genannten Investitionskosten von 258 Millionen Euro seien dadurch sicher nicht mehr zu halten. Daraus sei zu folgern, dass dann der Kosten-Nutzen-Faktor deutlich unter den Wert von 1,0 fallen werde und die Förderzusage nicht mehr erfüllt werden könne.
Schienenanschluss ohne Stub
Deswegen beantragte der Redner die Erstellung eines Vorgehensplanes, wie ein Schienenanschluss im Fall des Scheiterns des Stub-Projektes erreicht werden kann. Der Stadtrat solle vorsorglich Maßnahmen ergreifen, um die Alternative "Reaktivierung der Aurachtalbahn" zu verfolgen.
Bürgermeister German Hacker (SPD) machte klar, dass es erst zu Jahresbeginn vom Zweckverband eine neue Kostenanalyse geben wird und auch er das Ergebnis noch nicht kennen würde. Dem Bürgermeister sprang Stadtrat Konrad Körner (CSU) als Mitglied des Zweckverbandes zur Seite und bestätigte die Aussage des Stadtoberhauptes.
Der Antrag von Manfred Horn, einen Plan B zu entwickeln, wenn die Stub nicht zustande kommt, wurde mit 23 gegen 36 Stimmen abgelehnt. Auch der zweite Antrag, einen Vorgehensplan zu entwickeln, wenn die Stub nicht kommt, scheiterte mit 15 gegen 36 Stimmen. Antrag 3, vorsorglich alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Reaktivierung der alten Bahntrasse in die Wege zu leiten, bekam mit 10 gegen 38 Stimmen ebenfalls keine Mehrheit.
Christian von Reitzenstein übte Kritik an der "Bürgerfreundlichkeit" der Herzo-Werke, so sei bei der Abbuchung der Beiträge nicht ersichtlich ob es sich um Wasser, Gas, Strom usw. handelt, weil nur Nummern aufgeführt seien und das sei weder kunden- noch bürgerfreundlich. Er zweifelte auch das Zertifikat "100 Prozent Öko- oder Naturstrom", an, denn die Zertifikate seien sehr umstritten. Außerdem sei der Strom außerhalb der Stadt günstiger, dabei wurde der Fragesteller von Johannes Kollinger unterstützt.
Herzo-Werke prüfen Abbuchung
Bürgermeister Hacker verwies bei den Stromkosten auf die Netzentgelte und auf die Investitionen sowie das soziale Engagement der Werke, um die Energiesicherheit gewährleisten zu können. Zu den Fragen zur Abrechnung und zu den Formularen wollte Reitzenstein einen Antrag stellen, was der Bürgermeister mit dem Hinweis ablehnte, dass die Werke eigenständige Unternehmen seien. Die Stadt könne dazu eine Bitte um Prüfung äußern, was Herzo-Werke-Chef Dietmar Klenk auch zusagte.