Druckartikel: Auf zur närrischen Jagd

Auf zur närrischen Jagd


Autor: Michael Wunder

Pressig, Montag, 20. Februar 2017

Büttenreden, Gardetänze oder Sketche: Beim "Fötschedöffe Büddnamd" war wieder alles dabei, was Faschings-Herzen schneller schlagen lässt.


Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Diesmal musste beim "Fötschedöffe Büddnamd" aufgrund weiterer Termine von Pater Helmut Haagen umgestellt werden. Nach seinen siebenwöchigen Kuraufenthalt ist der Geistliche wieder fit wie nie zuvor und hatte viel zu erzählen. Der "Star des Abends" ging dabei neben seinen Erfahrungen mit den Ärzten auch auf seine SpVgg Greuther Fürther ein.
Weil der behandelnde Arzt ein Club-Fan war, schickte er das "fiese Stück" gleich nach Osnabrück. Dort könne er auch mal schauen, wie es in der dritten Liga ist. Sonntag früh leide er an Depressionen, wenn alte Weiber mit weißen Haar kommen zum Gottesdienst in Riesenschar. Man stelle sich die Frage, warum das so sei und komme schnell zum Ergebnis, dass am Sonntag keine Arztpraxis geöffnet habe.
Trotz strenger Geheimhaltung seiner Adresse, habe er zum 60. Geburtstag "korbweise Briefe" erhalten. Als 50-Jähriger wurde er von den Frauen angesehen und angebaggert: "Selbst als Priester hast' keine Ruh, da schlagen auf der Kur die Weiber zu." So manche Frau erweist sich dabei als "Zölibats-Verstärker". Viele der Damen hätten auch die Porzellankrankheit: "Nicht mehr alle Tassen im Schrank", so Haagen. Nach sieben Wochen wurde er entlassen und kam zu Pater Bieber, dem Klosterchef, mit dem Worten: "Die Kur is' mir bekommen, ich hab' zehn Kilo zugenommen."


Verkehrte Welt

Neben den Büttenreden prägten Garde- und Showtänze sowie weitere Einlagen den Abend in der kleinsten Faschingshochburg im Frankenwald. Das Prinzenpaar Natscha I. und Andy III. hatte eingangs die Narren im Schützenhaus begrüßt.
Wie schwer es "zwaa Nachbeen" manchmal haben können, zeigten Heiko Eibl und Matthias Barnickel auf. Nicht verstehen konnten sie dabei, dass in der heutigen Zeit, wo viele Grenzen geöffnet sind, ausgerechnet das Oktoberfest eingezäunt wird.
Die verkehrte Welt halte auch schon in den Kinderzimmern Einzug. Dort werde seit Jahren nicht mehr aufgeräumt, weil mit Legosteinen ein Flughafen gebaut wird - und das dauert bekanntlich länger- Auch die Frage, wann die Frauen am meisten abnehmen, war schnell beantwortet. Beim Telefonieren, vermutet Barnickel. Ganz einfach, weil sie während dieser Zeit nichts anderes machen. Kräftigen Applaus erntete die kleine Garde, die die Bühne ebenso schnell eroberte wie die Herzen der Besucher.


Der Prinz muss dran glauben

Als Manager betrat Konrad Spät die Bütt. Er bezeichnete sich dabei als Wunderkind, hatte er mit drei Jahren schon den gleichen Verstand wie heute. Im "Club der oberen Zweieinhalbtausend", sei eine Scheidung schon mal wirtschaftlich. Da bekomme man für die "Alte" schon mal zwei Neue. Bei mieser Laune laufe einem nicht - wie bei "Normalsterblichen" - eine "Laus über die Leber", sondern "das Finanzamt über den Geldbeutel", so Spät. Nach der Pause blieb beim Drehen eines Heimatfilms kein Auge trocken. Regisseur Andre Lang verlor mit den Jägerinnen Yvonne Bäz und Carina Löffler fast die Geduld. Unter dem Titel "Reinhold und Leiner, treffen tut keiner", wurde der "Hochsitzfall" nachgestellt.
Mehrere Anläufe waren für die einzelnen Szenen notwendig, bis alles im Kasten des Aufnahmeteams war. Am Ende wurde anstelle der erhofften Wildsau allerdings der Faschingsprinz erschossen.
Das Rentnerehepaar Lisa und Stefan, der "Stadlmann" und das bekannte Männerbalett rundeten den Abend ab.