Energie Immer mehr Menschen in der Region stellen ihre Heizungen auf Holzbefeuerung um. Worauf man beim Kauf und beim Anschüren achten muss, erklärt der Händler Stefan Ellner aus Weisbrem.
von unserer Mitarbeiterin Lisa Kieslinger
Weisbrem — Nun sind die ungemütlichen Herbsttage bei uns angekommen: Regen, Nässe und die frühe Dunkelheit ziehen viele Leute momentan etwas runter. Wie schön ist es dann, wenn man nach der Arbeit nach Hause kommt und sich in ein warmes Wohnzimmer setzen kann. Zu der kommenden Winterzeit stellen sich wieder viele Menschen die Frage, ob sie ihre Gas- oder Ölheizung aufdrehen oder doch lieber den Kaminofen anschüren. Zugegeben: Holzöfen sind mit ihrer molligen Wärme nicht zu vergleichen mit Gas- oder Ölheizungen. Zudem: Was gibt es im Winter Schöneres, als mit einer Tasse Tee vor dem Ofen zu sitzen und dem beruhigendem Flammenspiel zuzuschauen? Ein Fakt trübt jedoch die Stimmung: die lästige Spalterei, die beim Heizen mit Holz zu bewältigen ist.
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten der Brennholzbeschaffung: Stefan Ellner betreibt neben seinem Sägewerk eine Holzhandlung in Weis brem. Er liefert Spaltholz, das auf die gewünschte Länge zurechtgeschnitten werde. Über zwei Drittel seiner Kunden lassen sich von ihm direkt beliefern, nur wenige holen ihr Holz selbst ab. "Wir verkaufen Stammholz, meistens von der Buche oder Eiche. Das eignet sich am besten zum Anschüren", sagt Stefan Ellner. Er selbst kauft sein Holz beim Baye rischen Staatsforst in Oberlangheim. "Das ist mir viel lieber, da bekomme ich gutes Holz, was ich auch wiederum besser für meine Kunden weiterverarbeiten kann", so der Experte. Oft bestellen die Kunden vom Sägewerk Ellner neben Hartholz auch Weichholz von der Fichte oder Kiefer. "Weichholz brennt viel schneller als Hartholz und eignet sich deswegen besser zum Anschüren. Da muss jeder selber wissen, was er lieber nimmt", sagt Stefan Ellner.
Das Holz sollte trocken sein
Doch egal, für welches Holz man sich am Ende entscheidet, wichtig dabei ist vor allem die Tatsache, dass jedes Holzscheit, ehe es im Ofen landet, gut getrocknet ist. Das Holz, das Stefan Ellner seinen Kunden verkauft, hat momentan eine Restfeuchtigkeit von circa 18 Prozent. Um dies zu erreichen, lagert es mindestens zwei Jahre. "Besonders wichtig ist es, dass das Holz draußen trocknen kann. Nur von oben muss der Holzstapel vor Regen geschützt werden", erzählt Stefan Ellner. Zu nasses Holz bringe keine Energie, qualme und stinke nur. Heizen könne man damit definitv nicht.
Alternativen beim Brennstoff
Vor ein paar Jahren ging der Trend in Sachen Heizen zu Holzpelletheizungen. Dabei dienen gepresste Sägespäne als Heizmittel. Ein Sack Pellets kostete anfangs 120 Euro, sagt Stefan Ellner.
"Damals wollte jeder eine Pelletheizung, weil es ja angeblich so günstig sein soll." Schaue man die Entwicklung an, sei das komplette Gegenteil passiert. Die gleiche Menge an Pellets koste heutzutage 260 Euro, berichtet er. Sägespäne würden immer mehr zum fehlenden Rohstoff, da die Pelletproduktion das Material fürs Herstellen von Spanplatten wegnehme.
Momentan gehe der Trend in Richtung Hackschnitzelheizungen; auch Stefan Ellner besitzt eine. "Die Heizung steuert sich im Grunde von alleine. Sie hat eine Kesseltemperatur von 70 Grad. Sinkt die Temperatur darunter, heizt sie sich automatisch wieder auf."
Das Einzige, was man beachten müsse, sei genug Hackschnitzel im Bunker zu haben. Denn vom Bunker aus würden die Hackschnitzel automatisch zur Verbrennung transportiert. Auch einige Gastwirtschaften in der Umgebung hätten bereits in den vergangenen Jahren auf dieses Heizsystem umgestellt, merkt Ellner an.