Andreas Scheuer war "Hahn im Korb"

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Rund 200 Frauen folgten der Einladung Humls und drängten sich im Foyer des Theaters. Fotos: Anna Gartiser
Rund 200 Frauen folgten der Einladung Humls und drängten sich im Foyer des Theaters.  Fotos: Anna Gartiser
Die Moderatorin interviewt Generalsekretär Andres Scheuer.
Die Moderatorin interviewt Generalsekretär Andres Scheuer.
 

Am Donnerstagabend lud Staatsministerin Melanie Huml (CSU) zum zehnten Mal zur "City in the Lounge - Ladies After Work Party" ein. Ehrengäste waren zum ersten Mal zwei Männer: der CSU-Generalsekretär und Thomas Silberhorn, Staatssekretär in Berlin.

Bamberg — "Sie sind aber mutig." So wird Staatssekretär Thomas Silberhorn von einer Besucherin begrüßt. Und das zu Recht. Sind doch tatsächlich sonst nur weibliche Gäste geladen zur "Lounge in the City - Ladies After Work Party" - eine Veranstaltungsreihe der CSU, bei der die Gäste mit Politikerinnen ins Gespräch kommen können.


Die ersten männlichen Ehrengäste

Nach Ehrengästen wie der damals schwangeren Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär, Kickbox-Weltmeisterin Christine Theiss oder Karin Seehofer, Ehefrau des bayerischen Ministerpräsidenten, hatte Staatsministerin Melanie Huml zum ersten Mal männliche Parteikollegen eingeladen: Generalsekretär Andreas Scheuer und den Staatssekretär und Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn. Dass es für den Abend so viele Anmeldungen gibt wie noch nie, führt die Gastgeberin auf die Prominenz der Ehrengäste zurück - weniger darauf, dass es die zehnte Party ist.
Es ist jedenfalls kuschelig im Foyer des E.T.A.-Hoffmann- Theaters: Es sind rund 200 Besucherinnen da und die Klimaanlage ist ausgefallen. Der Stimmung schadet es nicht.


Andreas Scheuer: Hahn im Korb

Was sagt Andreas Scheuer dazu, sozusagen der Hahn im Korb zu sein? "Der Saal ist ja super schön voll, bei tropischen Temperaturen, im wunderschönen Bamberg - da kann man sich nur wohlfühlen!" Auch erklärt er, dass er mit der Minderheitsstellung von Silberhorn und sich selbst kein Problem habe. Vor allem der Austausch liege bei dieser Veranstaltung im Vordergrund: "Frauen haben oft Themen, die ihnen ganz speziell wichtig sind." So sei er bereits auf die Pflegepolitik und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesprochen worden. Scheuer dazu: "Wir wollen die jungen Familien sehr stark entlasten."
Doch wie sieht's um die eigene Familie aus? Als Generalsekretär ist man ja schließlich viel unterwegs. Auch darauf hat Scheuer die passende Antwort parat: "Die Unterstützung meiner Familie habe ich, auch wenn ich viel unterwegs bin. Gerade in der Hochphase des Wahlkampfs ist es schön, mal heimzukommen - nur leider viel zu selten. Ich bin aber immer froh, daheim durchschnaufen zu können."
Während der Veranstaltung spricht Scheuer auch über seine Zusammenarbeit mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. "Er sagte mir schon immer: ,Wenn du nichts machst, hast du ein Problem. Wenn du was machst, auch Fehler, dann hast du kein Problem'". Das gute Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem Ministerpräsidenten untermauert er mit der Aussage: "Wir reden über alles."


Huml kämpft für Pflegepolitik

Auch die Gastgeberin hat ein Anliegen an diesem Abend. Als die Moderatorin von ihr wissen will, für welche Inhalte Melanie Huml beim Bayernplan gekämpft hat, überlegt die Ärztin nicht lange. Ihr geht es vor allem um die Gesundheitspolitik oder, wie Scheuer so schön sagt: "Um das S in CSU. Ein Thema, das für uns sehr wichtig ist, für den Erhalt unserer Lebensqualität, vor allem im ländlichen Raum." Da habe die Ministerin aus Bamberger "einen riesigen Beitrag für das Regierungsprogramm CDU und CSU und den Bayernplan geleistet". So möchte Huml, dass die Krankenhäuser besser finanziert werden und setzt sich für Lösungen ein, um das "Aussterben" von Beleghebammen zu verhindern.
Der Generalsekretär zeigt sich beeindruckt vom Einsatz der Staatsministerin. Er findet: "Melanie Huml hat eine sehr schlaue Art, ihre politischen Anliegen durchzusetzen." Und Komplimente, so verrät Scheuer der Lokalredaktion, gebe er Frauen gerne: "Es gehört doch zum guten gegenseitigen Austausch dazu, Frauen Komplimente zu machen." Recht hat er: Schließlich freuen sich Männer auch über nette Komplimente.


Gummibärchen für den Gast

Bevor der offizielle Teil zu Ende ist und die Politiker im kleinen Kreis den Frauen Rede und Antwort stehen, schenkt Huml ihrem Kollegen noch zum Dank für sein Kommen Gummibärchen: Wie sie erfahren hat, stibitzt er die ganz gerne Mal seinen Mitarbeitern.