An einem Mehrfamilienhaus in Trailsdorf scheiden sich die Geister

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Ob sie den Bauantrag für ein Fünf-Familien-Haus im Geltungsbereich des Trailsdorfer Bebauungsplanes "Sandleite I" genehmigen oder nicht, darüber konnten sic...

Ob sie den Bauantrag für ein Fünf-Familien-Haus im Geltungsbereich des Trailsdorfer Bebauungsplanes "Sandleite I" genehmigen oder nicht, darüber konnten sich die Hallerndorfer Gemeinderäte nicht einigen. Während Gemeinderätin Claudia Kraus (WG Trailsdorf) ihre Zweifel hatte, ob das Gebäude in seiner Größe zur restlichen Umgebung passt, fand Stephan Beck (WG Willersdorf-Haid) daran nichts auszusetzen: "Die Gesamthöhe von zehn Metern erreichen andere Gebäude auch."


Ortsbesichtigung

Bürgermeister Torsten Gunselmann begrüßte ebenfalls das geplante Bauvorhaben: "Wir brauchen in der Gemeinde Wohnraum, zudem wird damit die Grundfläche intensiv und gut genutzt", während sich Sebastian Schwarzmann vehement dagegen aussprach und fand, dass ein dreigeschossiger Bau nicht in das Baugebiet passe. Damit die Entscheidung in der kommenden Sitzung leichter fällt, schlug Gunselmann eine Ortsbesichtigung vor.
Den anderen Bauanträgen stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu. Ebenso einstimmig nahmen die Gemeinderäte die Stellungnahmen der Öffentlichkeit, Fachbehörden und anderer Träger öffentlicher Belange zur Kenntnis, die im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplanes und Bauleitplanung bezüglich der Nahwärmeversorgung Hallerndorf angefragt werden mussten.


50 Kinderkrippenplätze

Über den Bedarf an Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen in der Gemeinde Hallerndorf und die Wünsche der Eltern hatte Karina Lovmo bereits auf der Sitzung Anfang Oktober einen Sachstandsbericht geliefert (wir berichteten), in dieser Sitzung ging es um die tatsächliche Entscheidung der Gemeinderäte, wie viele Plätze in welcher Einrichtung benötigt werden. Insgesamt stellt die Gemeinde Hallerndorf somit 50 Kinderkrippenplätze, 160 Kindergartenplätze und fünf Plätze für Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren zur Verfügung. "Die Planung ist auf drei Jahre ausgelegt, da ist noch ein bisschen Luft nach oben", erklärte Lovmo auf die Rückfrage, wie lange die Plätze ausreichen.
Konkret bedeutet das: Im Kinderhaus Pautzfeld sind 25 Kindergarten- und zwölf Kinderkrippenplätze, im Kindergarten Trailsdorf 50 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze, im Kindergarten St. Margareta Willersdorf 25 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze und im Kindergarten St. Sebastian Hallerndorf 50 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze.
Die Gemeinderäte stimmten den Plätzen einstimmig zu und diskutierten das weitere Vorgehen in Bezug auf den Trailsdorfer Kindergarten. Diese Anzahl an Plätzen sei jetzt so großzügig, dass die Eltern ihre Betreuungsmöglichkeiten nicht mehr außerhalb der Gemeinde suchen müssten, sagte Gunselmann.
Für den Trailsdorfer Kindergarten soll zunächst ein Bestandsplan erstellt werden. Dieser soll drei Planungsbüros als Grundlage für ein zu erstellendes Konzept dienen, beschlossen die Gemeinderäte. Ob dann das alte Schulhaus saniert und mit einem Krippenanbau versehen oder das Objekt veräußert und ein neuer Kindergarten erbaut würde, könne erst entschieden werden, wenn die entsprechenden Entwürfe und mögliche Kosten vorlägen, so Gunselmann.
Die Möglichkeit einer Veräußerung wies Claudia Kraus weit weg: Das alte Schulhaus sei das einzige historisch wertvolle Gebäude in Trailsdorf. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es Pflicht der Gemeindevertreter sei, sämtliche Optionen zu berücksichtigen und schlussendlich nach Zweckmäßigkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zu entscheiden.


Planer für Schulsanierung

Am Montag entschied eine Jury über die Vergabe der Architektenleistungen für die Sanierung der Grund- und Mittelschule Hallerndorf. Neben der Stadtarchitektin von Forchheim, dem Schulleiter der Grund- und Mittelschule, dem Leiter des Hochbauamtes im Landratsamt waren auch Gemeinderäte anwesend, als sich zwei Architekturbüros präsentierten. Die Jurymitglieder vergaben ihre Punkte nach vorher festgelegten Kriterien und alle neun Juroren stimmten einstimmig für das Architekturbüro Konopatzki und Edelhäuser aus Rothenburg ob der Tauber.
Da dieser Punkt der Tagesordnung mit "Kenntnisnahme" und nicht mit "Beschluss" überschrieben war, wies Werner Fischer (WG Hallerndorf) darauf hin, dass die Gemeinde ein Reglement habe, das formal eingehalten werden müsse. Sebastian Schwarzmann winkte dagegen ab: "Wir können das ruhig beschließen, die Entscheidung ist doch längst gefallen." Bürgermeister Gunselmann beantragte, die Tagesordnung um diesen Punkt zu erweitern. Die Gemeinderäte votierten einstimmig, so dass nach der Einspruchsfrist das oben genannte Büro mit den Entwürfen für die Schulsanierung beginnen kann.