Am Anfang war die Feuerwehr

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Für Karl-Heinz Schalk ist es das erste Foto der Freundschaft: Der Spielmannszug der Herzogenauracher Feuerwehr begibt sich in der Partnerstadt auf den Weg zur 100-Jahr-Feier der Wolfsberger Wehr. Schalk war damals Spielmannszug-Führer (vorne). Foto: privat
Für Karl-Heinz Schalk ist es das erste Foto der Freundschaft: Der Spielmannszug der Herzogenauracher Feuerwehr begibt sich in der Partnerstadt auf den Weg zur 100-Jahr-Feier der Wolfsberger Wehr. Schalk war damals Spielmannszug-Führer (vorne).  Foto: privat

Herzogenaurach und Wolfsberg machen das Motto des morgigen Sonntags lebendig.

Bernhard Panzer

Morgen, am 29. April, wird der Tag der Partnerstädte gefeiert. Die älteste nachgewiesene Verbandelung in Europa stammt von 836 und betrifft Paderborn und Le Mans in Frankreich. Ganz so alt sind die vier Herzogenauracher Städtepartnerschaften nicht, aber es werden in diesem Jahr zwei Jubiläen gefeiert: 30 Jahre mit Sainte Luce sur Loire (Frankreich) und 50 Jahre mit Wolfsberg in Kärnten. Weitere Freunde sind Kaya (Burkina Faso) und Nova Gradiska (Kroatien).
Just zum Tag der Partnerstädte befindet sich ein Bus mit Gästen aus Wolfsberg in der Stadt, um den 50. Geburtstag der Freundschaft beider Städte zu feiern. Am Donnerstagabend war bereits der Empfang (der FT berichtete ausführlich). Die Beziehung der beiden Städte wurde 1968 besiegelt.
Sie gehe auf eine Initiative des damaligen Bamberger Oberbürgermeisters Theodor Mathieu zurück, wie sich der Herzogenauracher Altbürgermeister Hans Lang im Gespräch mit dem ehemaligen Wolfsberger Vizebürgermeister Manfred Gartner erinnert. Das aber war noch auf dem Papier, weiß Feuerwehr-Urgestein Karl-Heinz Schalk zu berichten, denn mit Leben erfüllt worden sei alles im Jahr darauf. Da feierte nämlich die Wolfsberger Feuerwehr ihren 100. Geburtstag.
Schalk war damals Leiter des Spielmannszugs und schwört, dass der Einzug der Herzogenauracher Spielleute in die Stadt das erste Foto der damals jungen Partnerschaft gewesen sei.
Hans Lang war seit 1990 der offiziell oberste Betreuer der Städtepartnerschaft von fränkischer Seite aus. Fünf Bürgermeisterkollegen habe er bis heute kennenlernen dürfen: Kunstätter, Kraxner, Arnold, Seifried und Schlagholz.
Es ist die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft, an die sich viele Herzogenauracher immer wieder gern erinnern. Wie Alexander Bestenlehrer, den es vor über 30 Jahren auch beruflich nach Wolfsberg zog und der seitdem regelmäßig auch privat dorthin fährt. "Beeindruckend ist die Herzlichkeit, mit der wir in Wolfsberg empfangen wurden."
Das bescheinigt auf Kärntner Seite auch Josef Mostögl, der einst im Wolfsberger Rathaus die EDV-Abteilung geleitet hat. Wenn Familien aus Herzogenaurach Urlaub gemacht haben, seien viele bei mir auf einen Kaffee vorbeigekommen, sagt der 67-Jährige. Und: "Wir treffen uns heute noch".
Auch der amtierende Bürgermeister German Hacker weiß die besondere Verbindung zu schätzen. Auch für ihn ist der Besuch jetzt nicht nur eine Feier mit Partnern, sondern mit Freunden.
Seit Donnerstag bis zum Sonntag erlebt die Delegation aus Wolfsberg ein dicht gedrängtes Programm. Am Freitag gab es die Gelegenheit zur Besichtigung der drei Herzogenauracher Global-Player Schaeffler, Adidas und Puma. Und am heutigen Samstag gibt's nach dem musikalischen Highlight in der Stadtpfarrkirche den Festabend im Vereinshaus.