Am Samstag wird mit dem Bieranstich durch Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) das 42. Ebermannstadter Altstadtfest eröffnet. Die "Macher" sind unzufrieden.
JOsef Hofbauer
Ob in
Ebermannstadt die "Menschen typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger" sind, mag jeder selbst beantworten. Der Bierpreis beim Altstadtfest, das am morgigen Samstag, 11. August, beginnt, ist jedenfalls sehr moderat, verglichen mit dem Annafest oder anderen großen Festen in Bayern. Die Maß kostet sieben Euro, das Seidla vier.
Dennoch murren die Organisatoren des Festes. Die Auflagen seien von Jahr zu Jahr schwerer zu erfüllen. Vor allem nicht in der Kürze der Zeit. "Erst am Montag um 14.23 Uhr habe ich die Mail mit dem Konzept des Altstadtfestes vom Ordnungsamt der Stadt bekommen", klagt Festwirt Wilhelm Dotterweich. Die Planung der Organisatoren des Festes dagegen sei im Februar bereits abgeschlossen gewesen. Die Verträge mit den Musikgruppen müssten schließlich frühzeitig unter Dach und Fach sein.
Inhalt war bekannt
Trotzdem haben die Mitglieder des Festkomitees erst am Montag erfahren, dass sie eine Security stellen müssen. "In der Kürze der Zeit nahezu unmöglich", findet Festwirt Wilhelm Dotterweich, der aber die geforderten vier, beziehungsweise sechs Mann eines vertrauenswürdigen Unternehmens verpflichten konnte.
Bernhard Lies, Leiter des Ordnungsamtes, räumt ein, dass die E-Mail erst zu Wochenbeginn rausging. Der Inhalt sei aber bekannt gewesen. Die Forderung nach einer Security sei bereits in den vergangenen Jahren Bestandteil der behördlichen Auflagen gewesen.
Die geforderten 16 Toilettenhäuschen, die laut Kleingedrucktem aufgestellt werden sollten, stünden "nur auf dem Papier", so Lies. "Können die Organisatoren nachweisen, dass genügend andere Toiletten während des Festes zur Verfügung stehen, könne von dieser Auflage abgesehen werden. In den letzten Jahren hätten die Veranstalter jedenfalls genügend Toiletten nachweisen können, so dass mit einer Toilettenparade auf dem Marktplatz nicht zu rechnen sei.
Der Leiter des Ebermannstadter Ordnungsamtes verteidigt auch die Forderung, wonach keine Drohne über dem Veranstaltungsgelände fliegen darf. "Sie könnte abstürzen und Menschen verletzen", argumentiert Lies. Der Argumentation, die Organisatoren könnten nicht verhindern, wenn ein Fremder mit Hilfe einer Drohne Aufnahmen vom Festgelände macht, schließt sich Bernhard Lies durchaus an. Die Forderung sei so zu verstehen, dass der Veranstalter selbst keine Drohnen einsetzen dürfe. Die gesetzlichen Bestimmungen hätten sich halt entsprechend geändert.
Die Sorge, dass der Lieferverkehr durch die Absperrung mithilfe fest verankerter Eisenstangen beeinträchtigt werden könnte, teilt Bernhard Lies nicht. Das Aufstellen eines rot-weißen Absperrbockes genüge nicht. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass diese Art der Barriere immer beiseitegestellt worden und die Autofahrer bis zum Festgelände gefahren seien.
Situation nicht vergleichbar
Den Hinweis, bei der Lichterserenade habe auch ein einfacher Absperrbock gereicht, lässt Lies nicht gelten. Die Situation sei nicht vergleichbar. Die Stadtmitte sei ein Zentrum, das Autofahrer erfahrungsgemäß mit ihrem Fahrzeug erreichen wollten. Am Ende des Scheunenviertels gebe es nur noch einen Feldweg. "Das ist etwas ganz anderes", betont der Leiter des Ordnungsamtes.
Während aus dem Personenkreis der Organisatoren bereits erste Stimmen laut werden, das Altstadtfest müsse wegen überbordender Auflagen eingestellt werden, wie das Altstadtfest in Forchheim oder im vergangenen Jahr die Sandkerwa in Bamberg, bietet Ordnungsamtsleiter Bernhard Lies den Dialog an. Man könne über vieles reden.