Zum Auftakt der Bezirksliga treffen der ATS Kulmbach und der VfR Katschenreuth aufeinander - und damit zwei ganz unterschiedliche Trainertypen.
Der Spielplan meinte es gut mit dem ATS Kulmbach, denn heute empfangen die Bierstädter um 16 Uhr den Liga-Neuling und Nachbarn VfR Katschenreuth. Ein reines Stadtderby, das eine große Zuschauerkulisse erwarten lässt.
Bezirksliga Ofr. Ost
ATS Kulmbach -
VfR KatschenreuthDie Arbeit von ATS-Trainer Florian Ascherl stand von Beginn an unter einem ungünstigen Stern: "Als feststand, dass ich beim ATS Trainer werde, hatte ich keinen Einfluss mehr auf die Spieler, die zum TSV Neudrossenfeld gewechselt sind. Da war die Entscheidung schon gefallen, und insofern verlief das alles etwas unglücklich. Der Aderlass war natürlich groß, aber wir haben jetzt einen Kader, der eine gute Qualität hat." Was derzeit erschwerend hinzu kommt, ist das Verletzungspech: Förster, Böhmer, Dippold, Werther, Gashi und Auner stehen nicht zur Verfügung. Neuzugang Enis Gashi hat sich die Mittelhand gebrochen und wird auch länger ausfallen.
Angesichts dieser Probleme verlief die Vorbereitung durchwachsen. Gegen den Ligakonkurrenten FSV Bayreuth und den Landesligisten TSV Neudrossenfeld setzte es mit 1:4 und 0:6 deftige Niederlagen. "Da hat man gesehen, dass wir einfach noch nicht soweit waren. Gegen die Kreisligisten haben wir uns dann schon besser verkauft und so gespielt, wie ich mir es vorgestellt habe. Wir brauchen aber noch Zeit, um einfach als Mannschaft zusammenzuwachsen", sagt Ascherl.
Die Mannschaft für das heutige Derby steht, und Ascherl hat klare Ansprüche zum Saisonauftakt: "Ich erwarte keine Wunderdinge, aber ich will, dass wir die richtige Einstellung finden. Wir treffen auf einen Gegner, der schon länger in der Formation zusammenspielt und gut organisiert ist. Dieses Derby ist keine Aufgabe, die so im Vorbeigehen zu schaffen ist."
Für VfR-Trainer Detlef Zenk treffen heute zwei völlig unterschiedliche Konzepte aufeinander: Der ATS hat eine neu zusammengestellte Mannschaft aus zum Teil höherklassig erfahrenen Spielern - beim VfR stehen im Kader immerhin zwölf Spieler aus der JFG Maintal-Friesenbachtal. Zenk ist stolz auf die Philosophie "seines" VfR: " Wir sind letztlich mit der Meisterschaft belohnt worden, und jetzt werden wir obendrein mit einem geilen Auftaktspiel belohnt."
Bei allem Lob, das gegenwärtig auf den VfR hereinprasselt, hebt Zenk den Zeigefinger: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht selbstgefällig werden. Wir müssen heute einfach wieder von der Wolke runtersteigen, auf der wir zu Recht sind." Zenk fordert eine Rückbesinnung auf klassische Fußball-Tugenden, denn er erwartet beim ATS ein körperbetontes Spiel. Vom Gegner hat er sich noch kein Bild machen können. Dass hatte Zenk sich eigentlich für die Stadtmeisterschaft vorgenommen, doch da musste der ATS kurzfristig absagen. "Für uns war die Stadtmeisterschaft körperlich anstrengend, eigentlich wie ein Trainingstag und eine super Vorbereitung auf die Saison", sagt Zenk.
Katschenreuth muss heute auf die Langzeitverletzten Martin Meisel und Philipp Knoll (beide Knieverletzung), Matthias Weigel (Achillessehne) sowie den Urlauber André Leppert verzichten, der im Endspiel der Stadtmeisterschaft noch als zweifacher Torschütze geglänzt hatte. Max Kirsch und Christopher Weggel sind erst wieder ins Training eingestiegen.
VfR Katschenreuth: Buß, Neidhardt - M. Knoll, Moritz, Kolb, J. Angermann, Amon, Marcel Dippold, Marc Dippold, Beschzynski, Weggel, T. Pistor, Knopf, Michel, Wettermann, Schneider, Hoffmann
ATS Kulmbach: Pohl, Martin - Adam, Klaszka, Tonka, Schatz, Nacak, Topal, Münch, Maiser, Aiblinger, Baumgartner, Bär, Buchta, Ehm
SSV Kasendorf -
TSV MistelbachBeim SSV Kasendorf gibt es gleich im ersten Saisonspiel am morgigen Sonntag um 15 Uhr gegen den TSV Mistelbach ein Wiedersehen mit Ex-Spielertrainer Markus Taschner. Wie Fußballabteilungsleiter Claus Deller zu verstehen gab, hat der SSV den Frust der vergangenen Landesliga-Saison, als die Mannschaft weit abgeschlagen den letzten Tabellenplatz belegte, längst verdaut: "Bei uns wird kein Geld in die Mannschaft gesteckt, darum war es absehbar, dass wir nach dem Aufstieg vor drei Jahren irgendwann wohl wieder eine Klasse tiefer antreten müssen."
Claus Deller ist zuversichtlich, dass die Elf in der Bezirksliga schnell Fuß fassen wird und aller Voraussicht nach auch im oberen Tabellendrittel im Konzert der "Großen" mitspielen wird. Die Abgänge hat der SSV kompensieren können und die Neuen wurden schon gut in das Mannschaftsgefüge integriert.
Die Vorbereitung war mehr oder weniger durchwachsen. Einen "Ausrutscher" leistete sich der SSV freilich mit dem Ausscheiden aus dem Kreispokal, als die Elf von Trainer Christoph Wächter beim FC Neuenmarkt im Elfmeterschießen Nerven zeigte. Das Auftaktprogramm hat es in sich, denn nach dem Spiel gegen Mistelbach geht es für Kasendorf zum benachbarten Aufsteiger VfR Katschenreuth, ehe die Reserve des TSV Neudrossenfeld beim SSV gastiert. Timo Jahrsdörfer, der zuletzt für den bis gestern im Urlaub weilenden Wächter das Training leitete, ist zuversichtlich für den Saisonauftakt.
SSV Kasendorf: Cukaric - Grasgruber, Lauterbach, Schubert, M. Stübinger, F. Stübinger, Lindner, Wagner, Deller, Eschenbacher, Ellner, Fuchs, Hofmann, Heller, F. Luft, S. Luft, Schorn, Jahrsdörfer, A. Pistor, M. Pistor, Hösch, Hartmann, Hollfelder
FC Tirschenreuth -
TSV Neudrossenfeld IIDie 2. Mannschaft des TSV Neudrossenfeld geht mit einer relativ jungen Mannschaft in die Saison und hat auch zu Beginn mit einer Reihe von verletzten Spielern zu kämpfen. So fehlen derzeit Matthias Hacker, Manuel Hermsdörfer, Carl Ziegler und Kai Stöcker. Die Vorbereitung lief auch beim TSV unter dem Motto "Durchwachsen". TSV-Coach Mario Franke: "Wir hatten keine optimale Vorbereitung, denn zu viele Spieler waren verletzt oder krank. Gut, damit muss man umgehen und auch leben. Wir sind aber auch in den Vorbereitungsspielen nicht so aufgetreten, wie ich mir das vorgestellt hatte. So gesehen überwiegen bei mir gemischte Gefühle, was den Saisonstart morgen beim Neuling FC Tirschenreuth angeht."
TSV-Trainer Mario Franke rechnet damit, dass die Tirschenreuther mit einer gewissen Euphorie in dieses Spiel gehen werden: "Tirschenreuth ist für uns morgen eine kleine Wundertüte und ich bin gespannt, was uns da erwartet. Wir fahren aber in die Oberpfalz, um das Was mitzunehmen."
TSV Neudrossenfeld II: Schuberth - Arndt, Biener, Förster, Löhrlein, Mayer, Onarci, Sendel, Stelzer, Weiner, Böhm, Kornetzke, Bauernfeind, Svrag