Die Nachricht vom drohenden Aus des Zeiler Küchenbauers "Allmilmö" kam für viele überraschend. Wie der Fränkische Tag am Rosenmontag erfuhr und darüber beri...
Die Nachricht vom drohenden Aus des Zeiler Küchenbauers "Allmilmö" kam für viele überraschend. Wie der Fränkische Tag am Rosenmontag erfuhr und darüber berichtete (den ausführlichen Artikel dazu finden Sie noch auf
infranken.de), hat das Unternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten. Knapp 200 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Ein vorläufiges Insolvenzverfahren läuft; bis Anfang Mai wird nun geprüft, ob und wie das Unternehmen noch zu retten ist.
Schon einmal war der Premiumküchenhersteller in Schieflage geraten. Das war 1996 und nach langen Verhandlungen konnte für das unter Konkursverwaltung stehende Unternehmen ein Investor gefunden werden. Der damalige Betriebsratsvorsitzende bei "Allmilmö", Hubert Rausch, hat das Drama da hautnah miterlebt und begleitet: "Ich weiß es noch wie heute", sagt der Zeiler, der von 1970 bis 1997 in dem Unternehmen tätig war und den Betriebsratsvorsitz Anfang der 1990er Jahre übernommen hatte. Damals waren bei "Allmilmö" rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt, zu den besten Zeiten waren es fast 1500. Rausch und seine Mitstreiter im Betriebsrat kämpften im Krisenjahr 1996 für eine faire Abwicklung des Insolvenzverfahrens, freilich mit Blick auf die Belegschaft. Etliche Mitarbeiter mussten schon bis Mitte der 1990er Jahre das Unternehmen verlassen, es standen Existenzen auf dem Spiel. 1996 waren es noch 740 Mitarbeiter, nach der Übernahme durch die La-Cour-Gruppe im gleichen Jahr blieb von der ursprünglichen Firma nicht mehr viel übrig. "Es waren immer noch 200 Arbeitsplätze, das ist grundsätzlich etwas Gutes", sagt Rausch. Aber "bezahlt" hat es letztlich die Belegschaft, die über Jahre vollen Einsatz gezeigt und auf Sonderzahlungen verzichtet und Gehaltseinbußen hingenommen hat. "Die haben schon geblutet", sagt Rausch. Dass es nun erneut kriselt bei "Allmilmö", stimmt ihn traurig, vollends überrascht ist er ob der seit Jahren schwierigen Situation auf dem Markt für Küchenmöbel aber nicht. Er kann sich gut vorstellen, dass bei den verbliebenen Mitarbeitern die Angst umgeht, auch wenn der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Hubert Ampferl, angekündigt hat, eine Lösung zu suchen, die "die Geschäftsbetriebe als Ganzes und damit die Arbeitsplätze erhalten".
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