E s ist noch gar nicht so lange her, da hat sich ein neuer Begriff breitgemacht: die Hubschrauber-Eltern. Das sind nicht etwa Vater und Mutter, die sich gerne in einen Helikopter s...
E s ist noch gar nicht so lange her, da hat sich ein neuer Begriff breitgemacht: die Hubschrauber-Eltern. Das sind nicht etwa Vater und Mutter, die sich gerne in einen Helikopter setzen und die Welt von oben betrachten. Das sind vielmehr Eltern, die wie ein Hubschrauber über ihren Kindern schweben und ständig ein Auge darauf haben, was ihre Kleinen oder Großen machen. Kontrolle, damit die Jungs und Mädchen keinen Unsinn anstellen und etwas werden im späteren Leben. Bloß kein Risiko!
Hat ein Hubschrauber-Vater oder eine Hubschrauber-Mutter diese Regelung erfunden, wonach von Eltern gebackene Kuchen möglicherweise nicht mehr beim Geburtstag im Kindergarten auf den Tisch kommen sollen? Das könnte man jedenfalls vermuten. Die Reglementierungswut in Amtsstuben treibt bisweilen seltsame Blüten.
Manchmal wäre es besser, ein bisschen Menschenverstand und Vernunft walten zu lassen. Sicher, die Gesundheit der Kinder geht vor.
Aber es gibt keine Kindertagesstätte, die mit diesem wertvollen Gut leichtsinnig umgehen würde. Und so wie die meisten Kindergärten, die unsere Zeitung befragt hat, das Thema Geburtstagskuchen anpacken, ist es auch vernünftig.
Man kann es übertreiben
Noch ein Gedanke dazu: Wenn es um die Gesundheit der Kinder geht, kennen Eltern keine Kompromisse. Verständlich und zurecht. Das Ganze kann sich aber auch ins extreme Gegenteil umkehren. Manche Eltern schotten ihre Kinder so ab, dass sie zum Beispiel mit Schmutz nicht mehr in Berührung kommen. Deren Immunsystem bekommt keine Chance mehr, sich gegen äußere Einflüsse zu wappnen. Man kann es übertreiben.