Viele Verwaltungsleistungen sollen den Bürgern online zur Verfügung gestellt werden. Erste Vorbereitungen wurden schon 2008 getroffen. Interkommunal wird zusammengearbeitet.
gabriele Bertram Die Gemeinde Ahorn will sich digital für die Zukunft aufstellen und dafür das Förderprogramm des Freistaates Bayern "Digitales Rathaus" nutzen.
Am Dienstagabend gaben die Gemeinderäte für dieses Vorhaben einhellig grünes Licht. Gemeinderat Matthias Aust hatte im September dieses Jahres den Antrag gestellt, dass die Verwaltung prüfen möge, welche weiteren Verwaltungsleistungen den Bürgern online zur Verfügung gestellt werden könnten. Spätestens bei der Umsetzung des "Online-Zugangs-Gesetzes" Ende 2022 nämlich müssen alle Verwaltungshandlungen online möglich sein.
Bereits seit 2008, darauf verweist Bürgermeister Martin Finzel, sei die Gemeindeverwaltung Ahorn bestrebt, eine zeitgerechte Verwaltung aufzubauen und sich digital für die Zukunft zu rüsten. Dafür sei unter anderem das Bürgerserviceportal eingeführt worden, das derzeit zehn digitale Dienste bereithalte. Online abgerufen werden könnten beispielsweise Sitzungstermine, Niederschriften und weitere Informationen zu der Arbeit der Gremien. Eine ebenfalls neu eingeführte Software für Wahlen übermittle darüber hinaus online in Sekundenschnelle vorläufige Auszählungsergebnisse der Wahllokale.
Im vergangenen Jahr war zudem eine App "Kommunenfunk" installiert worden, die über frei wählbare Messengerdienste, wie Telegramm, E-Mail, SMS, über Neues aus der Gemeinde informiert.
Auch nach der Auflösung des gemeinsamen Internetauftritts aller Landkreiskommunen hatte sich Hauptamtsleiterin Nicola Steffen-Rohrbeck weiter um die Idee einer kommunalen Allianz gekümmert und diese nicht aus den Augen verloren. Im Bündnis von fünf Kommunen wurde ein neuer Internetauftritt umgesetzt.
Mit dem Förderprogramm "Digitales Rathaus" sollen nun den Online-Diensten in der Gemeinde weitere Bausteine hinzugefügt werden. Bayern unterstützt dies mit insgesamt rund 42 Millionen Euro an Fördermitteln. Das digitale Rathaus Ahorn soll somit neue Module erhalten, wie Online-Formulardienste des Standesamtes, Angebote für das Finanzwesen (zum Beispiel Meldeportale für Wasserzählerstände), die Einführung der Bayern ID oder die Anpassung der Homepage für mobile Endgeräte. Für dieses Vorhaben liegen der Verwaltung erste Angebote vor, die von Kosten in Höhe von rund 15 000 Euro ausgehen. Bei einer Förderquote von 80 Prozent sind unter anderem Kosten für die Anschaffung und Einrichtung von entsprechender Software zur Bereitstellung von mindestens 20 Online-Diensten, Lizenzkosten sowie ein Grundkurs "Digital-Lotse" für Beschäftigte der Verwaltung enthalten.
Der Förderantrag wird nun zeitnah auf den Weg gebracht.