Harald Meußgeier wurde am Montagabend zum Vorsitzenden des AfD-Ortsverbands Kronach Stadt und Land gewählt. Er setzte sich mit 15:4 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Jürgen Hofmann durch.
Veronika Schadeck Erstaunt und teilweise amüsiert: So reagierten die AfD-Mitglieder auf die Proteste, die wegen der Gründung eines "Ortsverbands Kronach Stadt und Land" vor der Tür der Weißenbrunner Gaststätte stattfanden.
"Super, so ein Empfangskomitee", meinte der AfD-Bezirksvorsitzende Oberfranken und Bundestagsabgeordnete Tobias Peterka. "Das ist gut, schließlich leben wir in einer Demokratie." Der Coburg-Kronacher Kreisvorsitzende Martin Böhm kommentierte: "Leider ist es nötig, uns Aufrechte vor dem Unrecht zu schützen"
In dem Zusammenhang kritisierte Böhm den Kronacher CSU-Stadtrat Jonas Geisler. Dieser hatte vor Wochen empfohlen, Christsoziale, die an AfD-Veranstaltungen teilnehmen, aus der Partei auszuschließen. Der Hintergrund: Bei der Gründungsversammlung eines AfD-Ortsverbandes Neustadt/Coburg sollen laut Aussage der AfD Kronacher Stadträte vor Ort gewesen sein, was in der Kreisstadt zu vielschichtigen Diskussionen über den Umgang mit der Partei geführt hatte.
Das zeige, so Böhm, dass bei den Altparteien die Angst umgehe. "Die CSU fürchtet uns, weil sie weiß, dass ihre Werte gemeinsam mit Franz Josef Strauß in die Gruft mit abgestiegen sind."
Ziel: als starke Fraktion einziehen
Deutlich brachte Böhm das Ziel der AfD zum Ausdruck, nach der Wahl am 14. Oktober mit einer starken Fraktion in den bayerischen Landtag einzuziehen, um sich danach mit Schwung auf die Kommunalwahlen 2020 einzustellen. "Es darf keinen maßgeblichen Gemeinderat geben, indem wir nicht als Fraktion vertreten sind."
Der AfD-Landtagsdirektkandidat Detlef Rauh, der in Weißenbrunn ein Heimspiel hatte, freute sich, dass bei der Demonstration "nahezu keiner aus dem Ort dabei" gewesen sei. Er und seine Mitstreiter würden sich sehr in der Gemeinde engagieren.