Ärger wegen der Ortsdurchfahrt

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Mit dem Zustand der Ortsdurchfahrt in Horhausen sind die Bürger unzufrieden. Allerdings muss erst noch geklärt werden, ob die Straße zur Kreisstraße hochgestuft werden kann. Das Thema kam in der Bürgerversammlung zur Sprache. Fotos: Ulrike Langer
Mit dem Zustand der Ortsdurchfahrt in Horhausen sind die Bürger unzufrieden. Allerdings muss erst noch geklärt werden, ob die Straße zur Kreisstraße hochgestuft werden kann. Das Thema kam in der Bürgerversammlung zur Sprache.  Fotos: Ulrike Langer
Der Spielplatz in Horhausen soll nächstes Jahr neu gestaltet werden. Dazu findet demnächst ein Gespräch mit den Eltern statt.
Der Spielplatz in Horhausen soll nächstes Jahr neu gestaltet werden. Dazu findet demnächst ein Gespräch mit den Eltern statt.
 

Die Horhäuser fordern eine Höherstufung der Straße, haben damit aber bislang keinen Erfolg.

Auch in der Bürgerversammlung im Mehrzweckgebäude in Horhausen bot der Thereser Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) den 32 Frauen und Männern die Gelegenheit, ihre Anliegen gleich zu Beginn vorzutragen, bevor er einen Überblick auf die Projekte in der ganzen Gemeinde gab. So entwickelten sich rege Diskussionen. Schneider versprach, die angesprochenen Themen dem Gemeinderat mitzuteilen.

Teilweise emotional

Der Dialog zwischen Bürgermeister und Bürgern verlief teils emotional, wobei Schneider alle Seiten eines Problems darstellte. Ein Punkt, der den Horhäusern auf der Seele brennt, ist die Sanierung beziehungsweise die Höherstufung der Ortsdurchfahrt zur Kreisstraße. Doch der Wunsch, den die Gemeinde im Sinne der Bürger verfolgt, konnte noch nicht erfüllt werden. "Momentan warten wir, nachdem das Landratsamt Haßberge das Ansinnen abgelehnt hat, noch auf die Entscheidung der Regierung", so der Bürgermeister. Für Gemeinderat Uwe Stühler aus Horhausen aber hat die Gemeinde das Thema "verschlafen". Er ist der Meinung, dass 30 Prozent der Kreisstraßen keine Kreisstraßen im Sinne des Gesetzes seien.

Nachdem sich ein Bürger über Wasserlachen in der Abflussrinne vor seinem Grundstück an der Ortsdurchfahrt beschwert und angekündigt hatte, den entstehenden "Dreck der Gemeinde vors Rathaus zu kippen", erwiderte Schneider: "Wenn wir die Straße vor ein paar Jahren voll ausgebaut hätten, was nicht gewollt worden war, wäre das Problem nicht mehr vorhanden und die Erschließungsbeiträge hätte der Staat finanziert." Das wiederum rief den Widerspruch der Bürger hervor. Letztendlich sagte Schneider, dass man die Rinne provisorisch ausbessern könne.

Als er erklärte, dass der Ausbau der Straße noch nicht vom Tisch sei, betonte Stühler: "Es stimmt nicht, dass die Gemeinde Theres die Straße ausbauen muss, bevor sie als Kreisstraße vom Landkreis übernommen wird."

Der Bürgermeister hatte auch positive Nachrichten mitgebracht. So erhält jeder Grundstückseigentümer einen kostenlosen Glasfaseranschluss für schnelles Internet mit 100 m/bit bis ins Haus. Von den Kosten in Höhe von 400 000 Euro muss die Gemeinde lediglich 20 Prozent finanzieren. "Damit ist Horhausen der einzige Ort in der Gemeinde mit Glasfaseranschluss bis ins Haus", so Schneider. Der Zeitpunkt stehe noch nicht fest; es werde aber vorher eine Bürgerversammlung zu dem Thema geben, versicherte er.

Total überrascht hatte Uwe Stühler die Aussage des Restaurators, dass das Marterle in den Kammerwiesen bei Horhausen offensichtlich mutwillig zerstört wurde (der FT berichtete). "Wir haben uns das angesehen und festgestellt, dass zwischen dem Reliefblock und dem Aufsatz bereits ein langer Riss vorhanden war und der Aufsatz nur noch an einem kleinen Stück hing. Das war sicher keine mutwillige Beschädigung", so Stühler. Mario Dorsch gab zu bedenken, dass es sein könne, dass Kinder dort herumgeklettert seien. Doch für Bürgermeister Matthias Schneider steht fest: "Es bleibt Sachbeschädigung, die man hätte anzeigen müssen."

Zu dem Vorschlag von Uwe Stühler, dass die Gemeinde ein privates Anwesen erwerben und dort Bauplätze ausweisen solle, teilte der Bürgermeister mit: "Der Gemeinderat hat den Beschluss gefasst, dieses Grundstück nicht zu erwerben, weil nicht bekannt war, ob dort Altlasten vorhanden sind, weil es teilweise im Überschwemmungsgebiet liegt und die Erschließung nur zum Teil vorhanden ist." Er könne das Thema aber nochmals im Gemeinderat behandeln lassen.

Schneider berichtete, dass die Arbeiten im Friedhof für die Anlage von Urnengräbern und einer Gemeinschaftsgrabanlage in vollem Gange seien und bis Allerheiligen abgeschlossen sein sollten.

Unmut herrschte unter den Anwesenden darüber, dass etliche Bürger ihre Hecken und Bäume nicht zurückschneiden. Andere Bürger stört, dass viele Auswärtige ihre Hunde unter der Brücke bei Horhausen laufen und ihr Geschäft verrichten lassen oder dass der Verkehr auf landwirtschaftlichen Wegen zunimmt und dort auch zu schnell gefahren wird. "Hecken, Hunde, Verkehr - alles ist im Wandel", erwiderte Schneider. "Es herrscht einfach die Meinung, zuerst komme ich und dann kommt lange gar nichts." Die Gemeinde sei hier machtlos.

Vor der Haustür

Christine Reinwand bedauerte, dass der Baggersee quasi vor der Tür liege, die Bürger ihn aber nicht nutzen könnten, da kaum Platz sei und das Ufer durch die Camper verdreckt sei. Schneider erklärte, dass es Überlegungen gebe, den See einer ordentlichen Nutzung zuzuführen, er aber in Privatbesitz sei.

Was die Lärmbelästigung durch die A70 angehe, habe die Gemeinde ein Büro mit Lärmmessungen und -berechnungen beauftragt, sagte der Bürgermeister weiter.

Er ging auch auf die Einwohnerentwicklung ein und gab bekannt, dass heuer eine Geburt in Horhausen verzeichnet worden ist und derzeit 293 Bürger in Horhausen gemeldet sind.

Noch heuer seien im Rahmen der Sanierung des Mehrzweckgebäudes in Horhausen die Putz- und Malerarbeiten vorgesehen. Nächstes Jahr sollten die Schallschutzmaßnahme in Angriff genommen und der Spielplatz neu gestaltet werden.

Christine Reinwand sprach den Bauhofmitarbeitern ein Lob für die Errichtung der Mauern und der Zäune am Grillstand und am Parkplatz des Mehrzweckgebäudes aus. Mario Dorsch bewertete die vergangene Bürgerwerkstatt als sehr gut und bat um eine Wiederholung. Dies sagte Bürgermeister Matthias Schneider gerne zu.