Anfang des Monats hat das Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Neunkirchen am Brand mit der Umsetzung des Projektes "achtsam handeln" begonnen. Da...
Anfang des Monats hat das Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Neunkirchen am Brand mit der Umsetzung des Projektes "achtsam handeln" begonnen. Das Projekt dient der Prävention von Gewalt und will den achtsamen Umgang sowohl der Mitarbeiter mit den Hausbewohnern als auch der Mitarbeiter untereinander fördern.
Im Alltag einer Pflegeeinrichtung sind enge zeitliche Vorgaben und alltäglicher Stress an der Tagesordnung. Das bringt die Gefahr mit sich, dass Mitarbeiter sich unter der Belastung zu grenzverletzendem Verhalten hinreißen lassen. Umgekehrt können auch Bewohner etwa in Folge einer demenziellen Erkrankung Aggressivität gegen Mitarbeiter oder Mitbewohner zeigen.
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg hat darum das innovative Konzept "achtsam handeln" entwickelt, das ein sensibles und rücksichtsvolles zwischenmenschliches Verhalten fördert.
Das Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth durchläuft nun einen Entwicklungsprozess, in dem die Mitarbeiter die Strukturen und Abläufe in der Einrichtung analysieren. Dabei werden Vorschläge erarbeitet für einen achtsamen Umgang sowohl mit den Bewohnern als auch der Mitarbeiter untereinander. Alle Beschäftigten absolvieren Sensibilisierungstage, an denen sie praxisorientiert achtsames Handeln im Alltag entwickeln. Vervollständigt wird das Projekt durch ein Modul, bei dem sich Leitungskräfte mit dem Thema "achtsame Führung" auseinandersetzen.
"Der Schutz der Menschenwürde unserer Heimbewohner und die Sorge für unsere Mitarbeiter liegen uns sehr am Herzen", betont Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein. Dies sei der entscheidende Beweggrund für die Durchführung des Projekts. "Die Qualität der Pflege zeichnet sich für uns wesentlich durch eine achtsame Haltung der Pflegenden in ihrer Beziehung zu den Heimbewohnern aus". Das Projekt "achtsam handeln" ist eine Konsequenz daraus, dass der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg ein umfassendes Konzept zur Prävention von Gewalt in der sozialen Arbeit erarbeitet hat. Es wurde im März 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als innovativer Ansatz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in sozialen Einrichtungen und zur Reduzierung von Stress wird das Projekt "achtsam handeln" im Rahmen des Programms "rückenwind+" durch den Europäischen Sozialfond finanziell gefördert.
Insgesamt nehmen am Projekt "achtsam handeln" zehn Einrichtungen des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg mit zusammen über 700 Mitarbeitern teil.
red