Pandemiebekämpfung  Das Impfzentrum reagiert auf die größere Nachfrage und eine drohende Knappheit der Vakzine.
                           
          
           
   
           
       
 Ab Montag kann man sich im Kulmbacher Impfzentrum nicht mehr ohne Termin gegen Corona impfen lassen. Das gab der Krisenstab am Freitagnachmittag bekannt. Dessen Leiter Oliver Hempfling erklärte das Vorgehen mit einer Reduzierung der Wartezeiten und einer besseren Planbarkeit der Impfstoffe. "Wir müssen so reagieren angesichts der drohenden Impfstoffknappheit", sagte er. 
Für sein Team sei die Situation nicht erklärbar: "Man hat den Eindruck, die Zeit sei auf Januar 2021 zurückgestellt worden." Deutliche Worte fand auch Landrat Klaus Peter Söllner: "Es entsteht eine absurde Situation. Wir werben mit Nachdruck für die Corona-Impfungen - und wenn es am Ende nicht genügend Impfstoff gibt, machen wir uns lächerlich." 
 Appell an Gesundheitsminister
 
Der Engpass müsse so schnell wie möglich beseitigt werden, sagte er in Richtung des noch amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn. "Auch unsere Hausärzte brauchen den Impfstoff, egal ob Biontech oder Moderna, die Bürger sollten selbst entscheiden dürfen, welchen Impfstoff sie haben wollen." 
Im Oktober wurden im Kulmbacher Impfzentrum durchschnittlich 90 Impfungen pro Tag verabreicht, im November waren es fast 196. Zwischen 250 und 300 Flaschen Biontech-Impfstoff mit je sechs Dosen wurden in den letzten beiden Wochen bestellt - künftig wird man zumindest bei Biontech mit einer Lieferreduzierung von etwa 50 Prozent rechnen müssen, bei Moderna sieht die Situation etwas besser aus. 
"Ab Montag werden wir ohne Termin niemanden mehr drannehmen können", bestätigte Marcel Hocquel, Leiter des Impfzentrums. "Bis Samstagmittag kann noch jeder ohne Termin kommen, am Abend machen wir eine Bestandsaufnahme." Heißt: Wie viele Bürger sich in den kommenden zwei Wochen piksen lassen können, hängt von der Rest- und der bestellten Menge an Impfstoff ab. "Wir könnten theoretisch um die 350 Impfungen pro Tag durchführen - wir müssen nun sehen, wie viele Terminslots der Vorrat hergibt." Die Zweitimpfungen seien jedoch sichergestellt, so Hocquel.