60 gemeinsame Jahre waren für Cäcilia und Lorenz Plätzer "eine sehr schöne Zeit"

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Lorenz Plätzer ist mit seinen 85 Jahren auf den Tag genau sechs Jahre älter als seine Cäcilia. Foto: Evi Seeger
Lorenz Plätzer ist mit seinen 85 Jahren auf den Tag genau sechs Jahre älter als seine Cäcilia. Foto: Evi Seeger

Die Frage, weshalb sie denn im tristen Monat November geheiratet haben, drängt sich auf: "Weil wir im Sommer keine Zeit hatten", antworten Lorenz und Cäcili...

Die Frage, weshalb sie denn im tristen Monat November geheiratet haben, drängt sich auf: "Weil wir im Sommer keine Zeit hatten", antworten Lorenz und Cäcilia Plätzer, die in Höchstadt das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten. Vor 60 Jahren traten sie in der Pfarrkirche Sankt Georg vor den Traualtar.
17 Jahre jung war Cäcilia, eine geborene Peßler aus Saltendorf, als sie ihren Lorenz "auf dem Tanzboden" in Etzelskirchen kennenlernte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Noch zweieinhalb Jahre haben sie gewartet, bis sie den Bund fürs Leben schlossen. Auch da mussten die Eltern noch ihr Einverständnis erklären, denn die junge Braut war noch nicht volljährig. Bereut haben sie es nie: "Es war eine sehr schöne Zeit", erinnern sich die beiden.
Altersmäßig trennen sie auf den Tag genau sechs Jahre. Lorenz Plätzer ist 85, seine Frau 79 Jahre alt. Und auch Sohn Alois feiert am gleichen Tag Geburtstag wie seine Eltern. Der Gold- und Silberschmied am Höchstadter Graben ist eines ihrer drei Kinder. Ein weiterer Sohn und die Tochter haben den Lehrerberuf ergriffen.


Der Höchstadter Schmied

Schmied - wie der Vater - wollte keiner werden. Sein Handwerk hat Lorenz Plätzer beim Schmied Steigleder in der Steinwegstraße gelernt. Nach der Lehre arbeitete er zunächst in Burgebrach. Dann ging er nach Würzburg, um - kaum 21-jährig - zunächst die Hufbeschlag- und dann die Meisterprüfung abzulegen.
Schon im Januar 1953 machte er sich am Graben mit einem eigenen Betrieb selbständig und führte ihn bis 1994. Schmiedeeiserne Tore, Zäune, aber auch künstlerische Arbeiten wie Ausleger für Geschäfte waren die Spezialität des Höchstadter Schmieds. Seine Frau war ihm eine große Hilfe. Sie ging ihm nicht nur in der Werkstatt zur Hand, sondern führte auch die Buchhaltung. "Bei den Buchprüfungen gab es nie Beanstandungen", ist Cäcilia Plätzer heute noch ein wenig stolz. Als CSU-Stadtrat unter Bürgermeister Bergmann gestaltete Lorenz Plätzer zwölf Jahre lang die Geschicke der Stadt mit. Eine interessante Zeit, an die er sich gern erinnert. Damals wurde das Freizeitgelände am Kieferndorfer Weg angelegt. Als Vorsitzender der Schützengilde sah Plätzer die Möglichkeit, eine Vereinsanlage für die Höchstadter Schützen zu planen und zu bauen.
Seinem Nachfolger im Vorsitz konnte er das Schützenheim schuldenfrei übergeben. Noch heute ist er gerne bei den Schützen, auch wenn er in der Mannschaft nicht mehr mitmischt. Dafür gibt es im Leben der Plätzers jetzt andere Freuden: Wenn sie von ihren sechs Enkeln erzählen, kommen Oma und Opa richtig ins Schwärmen.