500 Jahre evangelische Chormusik

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Gerald Fink (r.) unternimmt mit seinem Chor einen Streifzug durch fünf Jahrhunderte. Foto: privat
Gerald Fink (r.) unternimmt mit seinem Chor einen Streifzug durch fünf Jahrhunderte. Foto: privat

Mit zahlreichen Veranstaltungen wird landauf landab des 500. Reformationsjubiläums gedacht. Auch die evangelische Kantorei Herzogenaurach bietet laut einer ...

Mit zahlreichen Veranstaltungen wird landauf landab des 500. Reformationsjubiläums gedacht. Auch die evangelische Kantorei Herzogenaurach bietet laut einer Pressemitteilung dazu ein Konzert an und stellt, wie könnte es anders sein, "500 Jahre evangelische Chormusik" in den Mittelpunkt. Denn mit Martin Luther hat etwas begonnen, das sich wie ein roter Faden durch die Musikgeschichte zieht und nicht nur für die Kirchen der Reformation, sondern weit darüber hinaus prägend wurde.
Die Hinwendung des Reformators zum Wort Gottes und seine bahnbrechende Bibelübersetzung haben zum Beispiel eine deutschsprachige Kirchenmusik überhaupt erst möglich gemacht, erklärt Kantor Gerald Fink. Und die subtilen Wortausdeutungen eines Heinrich Schütz, aber auch die bodenständigen Choräle der Reformationszeit zeugen davon, dass die Saat der Reformation auch in der Sangeskunst aufgegangen ist.
Gerald Fink zeigt dies mit seinem Chor an exemplarischen Werken, beginnend im 16. Jahrhundert mit Sätzen der Renaissance und mit einem Schwerpunkt im Barock, wo die evangelischen Großmeister Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach vertreten sind. Auch Georg Philipp Telemann, dessen 250. Todestag im Juni begangen wurde, kommt mit seiner Kantate "Laudate Jehovam" zu Gehör.
Aus der Zeit der Romantik sind - epochentypisch - besonders einfühlsame Psalmvertonungen zu hören. Die alte Tradition, dass der Kirchenmusiker direkt für seine Kantorei komponiert, pflegt bekanntlich auch Gerald Fink, so dass auch Werke von ihm zu hören sind: "Wir liegen vor Dir mit unserm Gebet" und "O Komm, du Geist der Wahrheit".
Bei aller Besonderheit der evangelischen Chormusik ist freilich nicht zu übersehen, dass die Musik eines der stärksten Bindeglieder zwischen den Konfessionen darstellt. Das zeigt vor allem auch das sogenannte "Neue Geistliche Lied", das bei dem gut einstündigen Konzert ebenfalls vertreten ist, hat es doch seinen Ursprung im ökumenischen Aufbruch des 20. Jahrhunderts.
Mit verbindenden Worten führt der Chorleiter durch diesen abwechslungsreichen Gang durch die Musikgeschichte. Neben der Kantorei musizieren ein Streichquartett und weitere Instrumentalisten. Das Konzert findet am Sonntag, 23. Juli, in der Evangelischen Kirche statt. Beginn ist 17 Uhr, der Eintritt ist frei. red