1,97 Meter groß, 84 Kilogramm schwer, 41 Jahre alt - gestatten: Deniz Aytekin, Schiedsrichter des Jahres 2019. Aytekin pfeift nicht nur seit Jahren in der Fußball-Bundesliga, sondern ebenfalls auf internationalem Tableau.
Bevor seine Schiedsrichter-Karriere an Fahrt aufnahm, lernte er sein Handwerk in Mittelfranken. Der 41-Jährige stammt aus dem Landkreis Fürth, genauer gesagt aus Oberasbach. Er pfeift für die Schiedsrichtergruppe Zirndorf.
Deniz Aytekin - aus Mittelfranken in die weite Welt
Die ARD-Dokumentation "Karte, Pfiffe, Fette Bässe" hat Deniz Aytekin kürzlich in seinem Alltag als Schiedsrichter begleitet und so einige seltene Einblicke hinter die Kulissen ermöglicht. Darin zeigt sich: Aytekin ist auf dem Platz nicht nur Maßregler, sondern auch Moderator, Vermittler und Erklärer. Er interpretiert seine Rolle als Schiedsrichter situativ angepasst - mal ruhig, beobachtend und im Austausch per Funk mit seinen Kollegen, mal aufbrausend, schnellen Schrittes und bestimmt.
"Seine Akzeptanz auf dem Spielfeld ist beachtlich." - Lutz Michael Fröhlich, sportlicher Leiter der DFB-Elite-Schiedsrichter
Eine Situation in der Dokumentation zeigt exemplarisch, was Aytekin ausmacht. Im Bundesligaspiel RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg stellt sich ihm VfL-Stürmer Wout Weghorst in den Weg. Zwei Männer, beide 1,97 Meter groß gewachsen stehen sich gegenüber. "Was willst du von mir? Geh weg hier!", sagt Aytekin. Weghorst reklamiert, will seinen "Senf" dazugeben. "Kommst du noch einmal, dann kriegst du was!", lautet die Ansage von Aytekin. Neben einem Händeschütteln wird kurze Zeit später auch ein Lächeln ausgetauscht. Die Szene macht deutlich, dass Aytekin ein "harter Hund", aber auch ein netter Kerl auf dem Spielfeld sein kann. Der Stürmer lobt die Reaktion des fränkischen Unparteiischen: Aytekin sei einer, "der es richtig gut macht. Dann sage ich auch: Entschuldigung, da hast du recht gehabt."