Riegelein schließt Produktionsstätte: Was das für Cadolzburg bedeutet
Autor: Ralf Welz
Cadolzburg, Freitag, 03. Oktober 2025
Riegelein schließt seine Schokoladen-Produktion in Cadolzburg – das Ende einer Ära für das Traditionsunternehmen und die Region.
Das Traditionsunternehmen Riegelein steht vor einer großen Veränderung: Die bekannte Schokoladenfabrik in Cadolzburg wird geschlossen. Jahrzehntelang wurden hier Schokoladenhasen, Weihnachtsmänner und andere Süßwaren produziert.
Nun zieht sich der Hersteller aus dem Standort zurück und verlegt Lager und Produktion teilweise nach Forchheim und Gubor. Für viele Mitarbeitende und die Region ist das ein schwerer Schlag. Die Schließung markiert das Ende einer Ära in Cadolzburg und wirft Fragen zur Zukunft der Belegschaft auf. In Fürth musste ein Metallverarbeitungsunternehmen nach fast 80 Jahren unlängst seinen Betrieb einstellen.
Riegelein-Produktion in Cadolzburg wird geschlossen - Schokoladen-Herstellung läuft bis Ende April 2026 aus
Das Unternehmen Riegelein in Cadolzburg wurde 1953 von Hans Riegelein und seiner Frau Gerda gegründet. Inzwischen ist die Firma Teil von Gubor mit Sitz in Dettingen unter Teck in Baden-Württemberg. "Die Gubor-Gruppe reagiert mit einer umfassenden Neuausrichtung ihres Standorts in Cadolzburg auf die anhaltend schwierigen Marktbedingungen", erklärt die Konzernobergesellschaft mit Blick auf das fränkische Werk. "Nach vier Jahren deutlich gesunkener Auslastung und erheblich gestiegener Kosten soll die Produktion am Standort Cadolzburg nach dem Ostergeschäft 2026 aufgegeben werden."
Andere Abteilungen des Unternehmens, die werksübergreifende Funktionen haben, bleiben jedoch in Cadolzburg bestehen und sollen vor Ort weiterentwickelt werden. Hauptursache für die beschlossene Produktionseinstellung sind augenfällig gesunkene Absatzzahlen. "Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Nachfrage zu stoppen", wird Gubor-Chef Claus Cersovsky in der Mitteilung der Unternehmensgruppe zitiert.
Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie, zunehmender internationaler Wettbewerb sowie die notwendige Weitergabe von Preiserhöhungen an unsere Kunden haben ihm zufolge zu einer deutlichen Reduzierung der Aufträge geführt. "Eine Markterholung ist derzeit nicht absehbar. Infolgedessen müssen wir die Produktionskapazitäten unserer Unternehmensgruppe den Markterfordernissen anpassen", so Cersovsky.
Fertigung in Cadolzburg wird an andere Standorte verlagert - auch Lager in Forchheim hat keine Zukunft
In den vergangenen vier Jahren sei die Produktion in Cadolzburg kontinuierlich zurückgegangen, während die Kosten parallel gestiegen seien. "Einzelne Produktionslinien sind bereits heute nur noch unregelmäßig ausgelastet, was zu Leerlaufzeiten, höheren Fixkosten und einer weiter sinkenden Wettbewerbsfähigkeit führt", heißt es vonseiten der Gubor-Gruppe.
Vor diesem Hintergrund habe die Unternehmensleitung beschlossen, die Herstellung und produktionsnahe Bereiche des Cadolzburger Werks voraussichtlich Ende April 2026 (nach Abschluss des Ostergeschäfts) vollständig einzustellen und die Produktionslinien an andere Standorte der Gruppe zu verlagern. Wie ein Gubor-Sprecher inFranken.de mitteilte, wird die Fertigung auf verschiedene Standorte in Deutschland und in Polen aufgeteilt.