Druckartikel: Fürther Klinikdirektor warnt eindringlich vor Wegfall der Maskenpflicht - "falsche Schlüsse"

Fürther Klinikdirektor warnt eindringlich vor Wegfall der Maskenpflicht - "falsche Schlüsse"


Autor: Redaktion

Fürth, Donnerstag, 17. März 2022

Der Fürther Klinikdirektor Manfred Wagner fordert ein Überdenken der geplanten Lockerungen, insbesondere des Wegfalls der Maskenpflicht. Die Politik würde die aktuelle Situation verkennen, kritisiert er.
Der Fürther Klinikdirektor befürchtet Versorgungsengpässe im Krankenhaus durch steigende Infektionszahlen.


  • Fürth: Klinikdirektor warnt vor weiteren Corona-Lockerungen
  • Insbesondere der Wegfall der Maskenpflicht müsse überdacht werden
  • "Vergesst die Kliniken nicht": Hilferuf an die Politik
  • Massive Personalausfälle: Regelversorgung "nur eingeschränkt möglich"

Noch immer orientieren sich Politiker laut dem Fürther Klinikdirektor Manfred Wagner an der Corona-Auslastung der Intensivstationen. Dabei sei diese "längst nicht mehr das Problem", heißt es aus dem Klinikum, es würden "falsche Schlüsse" gezogen. Wagner, der in der Corona-Krise durch unverblümte Statements in den sozialen Medien bekannt wurde, hat in einem neuen Facebook-Video eindringlich vor weiteren Corona-Lockerungen gewarnt

"Vergesst uns nicht in den Kliniken": Fürther Pandemiebeauftragter befürchtet Verschlimmerung der Lage

"Wir behandeln auf der Intensivstation aktuell zwei Covid-Patient:innen, auf zwei Corona-Normalstation hingegen 44 – Tendenz steigend. Der damit verbundene Isolationsaufwand ist immens und es fehlt es uns an Kapazität, um andere Patient:innen zu versorgen", so Wagner. Die Regelversorgung, die neben planbaren Eingriffen auch die Akut – und Notfallversorgung umfasse, sei derzeit nur eingeschränkt möglich. Hauptgrund dafür seien weiterhin "massive Personalausfälle", während es unvermindert einen hohen Zustrom an Akut- und Notfallpatienten und -Patientinnen gebe.

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"170 Pflegekräfte und 60 Ärzte haben sich krankgemeldet. Das führt zu Ausfällen in allen Bereichen, auf Stationen, in der Endoskopie und im Kreißsaal", so Wagner weiter. "Deshalb müssen wir erneut aufschiebbare Untersuchungen und Operationen verschieben." Weder die einweisende Ärzteschaft noch die Patienten und Patientinnen hätten mittlerweile noch Verständnis für lange Wartezeiten. "Es braucht ein Überdenken der geplanten Lockerungen, insbesondere den angedachten Maskenfall", fordert Wagner daher und spricht von einem "Hilferuf aus den Kliniken".

Diese "unbedachten Lockerungen" führten aus seiner Sicht zu noch mehr Infektionen und Personalausfällen und würden die aktuelle Lage weiter verschlimmern. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", so der Pandemiebeauftragte und appelliert an die Politik, "auch diese Pandemie-Etappe mit kühlem Kopf und besonnenen Entscheidungen zu meistern." Die bevorstehende Abstimmung im Bundestag über ein neues Infektionsschutzgesetz biete die Gelegenheit dazu. "Vergesst uns nicht in den Kliniken", so Wagners Aufruf aus Fürth

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