Fürth: Vor Weltmeisterschaft - Letzter Test DFB-Frauen gegen Sambia
Autor: Agentur dpa
Fürth, Freitag, 07. Juli 2023
Am Freitag in Fürth gegen Sambia und am Dienstag in den Flieger nach Australien: Die DFB-Frauen machen sich bereit für die WM. Am Samstag stehen noch wichtige Entscheidungen an.
Im letzten Härtetest vor der Weltmeisterschaft wollen die deutschen Fußballerinnen eine überzeugende Vorstellung gegen Sambia hinlegen. "Wir nehmen uns vor, dass wir paar Schritte weiter sind als beim letzten Testspiel. Aber das sind wir, da bin ich mir sicher", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der Partie gegen den afrikanischen WM-Außenseiter an diesem Freitag (07. Juli 2023, 20.30 Uhr/ARD) in Fürth.
Die 55-Jährige spielte damit auf das zuletzt sehr mühsame 2:1 in Offenbach gegen Vietnam an. Damals kamen allerdings die später ins Trainingslager nach Herzogenaurach angereisten Spielerinnen des deutschen Meisters FC Bayern München nicht zum Einsatz. Einige Spielerinnen des VfL Wolfsburg wie Kapitänin Alexandra Popp wurden zudem geschont. Am Samstag (08. Juli 2023) will Voss-Tecklenburg ihren derzeit 28-köpfigen Kader auf 23 Spielerinnen für die WM vom 20. Juli bis 20. August reduzieren. Die DFB-Frauen spielen in der Vorrunde gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea.
Wer fährt mit zur WM? Voss-Tecklenburg muss sich entscheiden
Eine Nicht-Nominierung sei ja "noch immer kein Weltuntergang", sagt Stürmerin Laura Freigang. Aber es wird sich für die Nationalspielerinnen, die nicht mit zur Weltmeisterschaft nach Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) fliegen dürfen, im ersten Moment vielleicht so anfühlen.
So viele lachende Gesichter der DFB dieser Tage aus dem Trainingslager in Herzogenaurach in den sozialen Medien verbreitet und so einhellig alle beteuern, dass die Stimmung "sehr gut" sei - die Nervosität ist nicht wegzureden. "Man merkt schon, dass wir in der Nominierungsphase stecken. Da sind einige vielleicht nicht ganz so locker. Das gehört auch dazu", sagt Voss-Tecklenburg und bekräftigte vor der Partie gegen Sambia: "Es sind noch nicht alle Entscheidungen getroffen, was die Nominierung angeht." Fünf WM-Kandidatinnen werden nicht im endgültigen Kader stehen. Auch, wenn Voss-Tecklenburg erwägt, wegen der langen Anreise eine oder zwei Spielerinnen als Backup mitzunehmen, falls kurz vor Turnierbeginn noch jemand ausfällt.
"Grundsätzlich ist die Anspannung spürbar, tatsächlich aber nur auf dem Trainingsplatz. Über den einen oder anderen Fehlpass ärgert man sich mehr als sonst. Man hat im Hinterkopf, dass alles bewertet wird", erklärt Abwehrchefin Marina Hegering vom VfL Wolfsburg. Bayern-Außenverteidigerin Carolin Simon sagt: "Es ist ein absoluter Konkurrenzkampf da. Auf jeder Position gibt es zwei, drei, manchmal vier Spielerinnen."
"Nervosität ist nicht wegzureden" - Harter Konkurrenzkampf um Plätze im Kader
Von Verletzungen sind die Bundestrainerin und ihre Assistentin Britta Carlson - bis auf die schon länger fehlenden Bayern-Asse Giulia Gwinn nach Kreuzbandriss und Linda Dallmann nach Syndesmosebandriss - in der Vorbereitung verschont geblieben. Aus dem Team schon rausgefallen ist Paulina Krumbiegel: Die Hoffenheimerin galt ohnehin als Wackelkandidatin und litt zudem unter muskulären Problemen.
Einige andere WM-Kandidatinnen müssen noch zittern. So ist zum Beispiel das Gedränge im Mittelfeld besonders groß: Lena Oberdorf (Wolfsburg) und Sara Däbritz (Olympique Lyon) gelten als gesetzt, Sydney Lohmann vom FC Bayern hat gute Chancen. Es drängen aber auch Vize-Europameisterin Lena Lattwein (Wolfsburg), Olympiasiegerin Melanie Leupolz vom FC Chelsea, die nach der Geburt ihres Sohnes im vergangenen Jahr auf die WM-Teilnahme hofft, Chantal Hagel (TSG 1899 Hoffenheim) und Janina Minge (SC Freiburg) ins WM-Aufgebot. "Ganz sicher sein kann sich in dem Kader niemand. Jedem ist bewusst, dass er um seinen Platz kämpfen muss", sagt Lattwein.