Fürth: Kein Schichtdienst für Schauspieler - Klinik weist Anfragen ab
Autor: Daniel Krüger
Fürth, Donnerstag, 22. April 2021
Der Medizinische Direktor des Klinikums Fürth will für die Aktion #allemalneschichtmachen keine Schauspieler auf die Intensivstation lassen. Mehrere Anfragen wurden abgelehnt, heißt es. Das ist die Begründung.
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- Pandemiebeauftragter zeigt sich "frustriert und ratlos"
- Krankenhaus lässt Prominente abblitzen - kein #allemalneschichtmachen in Fürth
Das Klinikum in Fürth will keine Prominenten für eine Schicht auf der Corona-Intensivstation mitarbeiten lassen. Zuvor hatte der Pandemiebeauftragte des Klinikums Journalisten der Bild-Zeitung zu sich ins Krankenhaus eingeladen. Hintergrund war ein Bericht, in dem die Kapazitätsbelastungen auf den Intensivstationen durch einen Lungenarzt aus Moers angezweifelt wurden.
Update vom 30.04.2021: Klinikum Fürth will keine Schauspieler auf Intensivstation
Das Klinikum Fürth hat nach eigenen Angaben mehrere Anfragen von Prominenten im Rahmen der Aktion #allemalneschichtmachen abgelehnt. Nach der umstrittenen Video-Aktion #allesdichtmachen hatte sich unter anderem Schauspieler Jan-Josef Liefers bereits erklärt, eine Schicht auf einer Corona-Intensivstation mitzuarbeiten. Erst vergangene Woche hatte der Medizinische Direktor am Klinikum Fürth, Manfred Wagner, einen Artikel der Bild-Zeitung über die Belastung in den Krankenhäusern scharf kritisiert.
Er lade diejenigen, die "die Schlagzeile verursacht haben, gerne mal dazu ein, einen Tag hier mit mir im Krankenhaus zu verbringen". Doch offenbar gilt die Einladung nicht für Schauspieler und andere Promis, die bei #allemalneschichtmachen mitmachen möchten.
"Intensivstationen sind keine Laufstege für Promis. Auf unseren Intensivstationen kämpfen Patienten um Luft und um ihr Leben und unsere Mitarbeiter kämpfen um die Genesung dieser Menschen“, so Wagner in einem Video-Statement auf Facebook. "„Doch die Aufmerksamkeit ist auf die beiden Aktionen #allesdichtmachen und #allemalneschichtmachen gerichtet. Da stimmt etwas nicht mehr, da läuft etwas völlig schief.“
Es gehe "den Beteiligten in beiden Lagern nur noch darum, ihren eigenen Publicity-Kram zu erhöhen". Auch dass Gesundheitsminister Jens Spahn Zeit finde, mit Schauspieler Liefers ein Streitgespräch in der "Zeit" zu führen, anstatt sich mit einer deutschlandweiten Petition für bessere Bezahlung von Pflegekräften zu beschäftigen, verstehe Wagner nicht. Er fordert, dass der Fokus neu ausgerichtet werden müsse. Es gehe um die Betroffenen der Pandemie, um "unsere Patienten, um Lehrer, um Gastronomen".
Klinikum Fürth: "Viele Tränen" - Pandemiebeauftragter spricht Klartext
Fürther Klinikpersonal wehrt sich gegen "falsche" Berichterstattung über Corona-Situation: Ärzte und Pfleger des Klinikums Fürth haben sich in einem Video und einem emotionalen Statement in den Sozialen Medien an die Öffentlichkeit gewandt. Hintergrund ist ein Bericht der "Bild"-Zeitung (21.04.2021) , in dem es heißt, der "Alarmismus der Intensivmediziner" sei "unverantwortlich".