Insolvenz der Ziegler-Gruppe: Internes Schreiben macht Hoffnung
Autor: Ellen Schneider
, Donnerstag, 09. Januar 2025
Ende vergangenen Jahres meldeten zahlreiche Unternehmen der Ziegler-Gruppe Insolvenz an - auch in Franken. Nun gibt es allerdings einen Lichtblick für die Mitarbeiter.
Das Insolvenzverfahren der Ziegler-Gruppe hat medial viel Beachtung bekommen. Am 20. November meldete die Ziegler Holding GmbH aus Plößberg in der Oberpfalz Insolvenz an - seitdem folgen Woche für Woche neue Unternehmen der Gruppe. Auch in Franken bangen zahlreiche Mitarbeiter um die Zukunft: Vier Firmen sind in der Region betroffen.
Die Insolvenzen der Ziegler-Firmen werden von Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun betreut. Mehr als 20 der 40 Ziegler-Unternehmen haben bereits einen Antrag auf Insolvenzverfahren gestellt, teilte die zuständige PR-Agentur Möller Mitte Dezember mit. Weitere könnten folgen, hieß es damals. Nun allerdings gibt es einen Lichtblick: Für die ersten Firmen sind bereits Investoren gefunden.
Update vom 09.01.2025: Erste Investoren für Ziegler-Unternehmen gefunden
"Die Verhandlungen mit den möglichen Erwerbern sind weit vorangeschritten. Wir streben an, bereits in der zweiten Monatshälfte Kaufverträge zu unterzeichnen", kündigt Insolvenzverwalter Volker Böhm in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter an, das inFranken.de vorliegt. Besonders für Unternehmen der Holzsparte der Ziegler Group sei demnach Interesse signalisiert worden - aber nicht nur für diese, betont Böhm.
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Die Kanzlei gehe davon aus, dass die ersten Unternehmen bereits Ende Januar verkauft sein werden. Für welche Betriebe das zutrifft, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Der Zeitpunkt spielt für die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle - schließlich ist das Insolvenzgeld nur noch bis zum 1. Februar 2025 gedeckt. Böhm appelliert jedoch an die Mitarbeiter: "Lassen Sie sich aber nicht verrückt machen, wenn dies bei 'Ihrem' Unternehmen nicht bis zum 1. Februar 2025 gelingen sollte. Das Ende des Insolvenzgeld-Zeitraums bedeutet keineswegs, dass die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter automatisch ihren Job verlieren."
Wie es künftig weitergeht, müsse allerdings für jedes Unternehmen einzeln geklärt werden. Nach jetzigem Stand kann auch bei vielen Unternehmen, bei denen Ende Januar noch keine Investorenlösung gefunden wurde, der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden. In den drei Wochen könne allerdings noch einiges passieren, betont Böhm.
Update vom 05.12.2024: Weitere Ziegler-Unternehmen aus Franken insolvent
Zwei weitere fränkische Firmen der Ziegler-Gruppe haben nun ebenfalls Insolvenz angemeldet - das teilt die PR-Agentur Möller am Mittwoch (4. Dezember 2024) mit. Demnach handelt es sich um die Ziegler Global Logistics GmbH mit 15 Mitarbeitern und Sitz in Nürnberg sowie um die Engelhardt + Geissbauer GmbH mit 80 Mitarbeitern und Sitz in Burgbernheim (Landkreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim).
Die Engelhardt + Geissbauer GmbH ist auf den Bau von Holzhäusern im Großraum Nordbayern/Franken spezialisiert und existiert seit 30 Jahren. Das geht aus der Internetseite des Unternehmens hervor. Die Ziegler Global Logistics GmbH koordiniert in Abstimmung mit Fluggesellschaften und Reedereien den Transport von Luft- und Schifffracht. Die Firma hat Standorte in Hamburg, Nürnberg und Wiesau.