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Wetter in Franken: Temperaturrekord dank extremen Wetterumschwungs?


Autor: Alexander Milesevic

Franken, Montag, 22. Januar 2024

Auf die winterlichen Verhältnisse der letzten Woche folgt nun Tauwetter. Während die Temperaturen tagsüber teilweise im zweistelligen Bereich liegen, fallen sie auch nachts kaum unter den Gefrierpunkt.


Nach dem Winter-Wetter der vergangen Tage, das für Schnee, Glatteis und dem Ausfallen von Präsenzunterricht gesorgt hat, wird es spürbar milder. Grund dafür ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein Sturmtief, das über die Nordspitze Schottlands in Richtung Norwegen zieht und die Luftdruckgegensätze über Mitteleuropa verschärft. Dabei strömt milde Meeresluft nach Bayern, weswegen es in Teilen Frankens sogar stürmisch werden kann. 

Laut dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung vom Netzwerk Q.met und dem Portal wetter.net kommt es zu einem "massiven Tauwetter". "Der Wind wirkt wie ein Warmluftgebläse und jetzt taut der Schnee rasch überall ab", erklärt der Experte. Trotzdem sei kein großes Hochwasser zu erwarten

"Massives Tauwetter" in Franken - Meeresluft bringt Regen und milde Temperaturen

Zum Start in die neue Woche zieht am Montag (22. Januar 2024) nach Angaben des fränkischen Wetterexperten Stefan Ochs ("Wetterochs") ein atlantischer Tiefausläufer mit seinem Regengebiet über den Norden Bayerns. Dabei steigen die Temperaturen bis auf 8 Grad am späten Nachmittag. Der in tiefen Lagen starke Wind dreht im Tagesverlauf von Süd auf Südwest bis West und kann in höheren Lagen auch stürmisch werden. In der Nacht regnet es vereinzelt. Dazu werden Minima von 4 bis 0 Grad erwartet. 

Auch am Dienstag (23. Januar) bleibt der Südwestwind in Böen stark bis stürmisch. Bei gleichmäßigen Temperaturen von 6 Grad ist es wechselnd bewölkt mit einzelnen Regenschauern. Nur am Nachmittag lockert sich der Himmel kurzzeitig auf. Nachts bleibt es bei Tiefstwerten von 6 bis 3 überwiegend bewölkt. Dazu zieht Regen von West nach Ost durch den ganzen Freistaat. 

Zum Mittwoch (24. Januar) zieht in der ersten Tageshälfte eine Warmfront mit einzelnen Regenfällen durch Franken, bevor es anschließend auflockert und sich gelegentlicher Sonnenschein und einzelne Schauer abwechseln. Dazu erreicht der Südwest- bis Westwind in Böen die Sturmstärke Beaufort 9 und in höheren Lagen sogar in einzelnen schwere Sturmböen die Stärke Beaufort 10.

Luft von den Azoren und milde Westwetterlage sorgen für Temperaturanstieg

"Der Wind bringt uns mit hoher Geschwindigkeit Luft von den Azoren und so steigen die Temperaturen auf 13 Grad", erklärt Ochs und ergänzt, dass der Wärmerekord für die dritte Januardekade mit 14,5 Grad am 27.01.2016 aufgestellt wurde. Damit wird der Temperaturrekord dieses Jahr voraussichtlich nicht gebrochen - es könnte jedoch knapp werden. "Anschließend hält die milde Westwetterlage weiter an, wobei aber die Dynamik nachlässt und die Temperaturen nicht mehr ganz so hoch sind." Für die Nacht erwartet der DWD bei Tiefstwerten von 6 bis 4 Grad viele Wolken, aber nur einige Schauer. 

Der Start in die zweite Wochenhälfte ist am Donnerstag (25. Januar) stark bewölkt, mit einzelnen Schauern bis zum frühen Nachmittag. Dazu weht bei Maxima von 7 Grad ein mäßiger, in Böen teils starker Wind aus West. Von Westen her ziehen in der Nacht dichte Wolken durch Franken, die vereinzelt auch für etwas Regen sorgen können. Die erwarteten Tiefstwerte liegen bei 4 bis 1 Grad.