Panne in Franken bei Warntag in Bayern könnte noch Folgen haben
Autor: Alexander Milesevic
Franken, Samstag, 15. März 2025
Zwei Mal im Jahr schrillen in ganz Bayern die Handys. Dazu heulen Sirenen und auf Anzeigentafeln sind Warnungen zu sehen. Doch beim ersten Warntag in diesem Jahr lief nicht alles reibungslos ab. Die Behörden ziehen Bilanz.
Das bayerische Innenministerium zieht ein positives Fazit zu dem Probealarm am Warntag. Demnach funktionierten die Systeme weitgehend ohne Schwierigkeiten - mit einer lautstarken Ausnahme. Wie die Regierung Oberfrankens mitteilte, hörte das Sirenengeheul in Teilen des Regierungsbezirkes nicht wie vorgesehen nach einer Minute auf, sondern dauerte noch einige Zeit an.
Das Innenministerium berichtete von etwa 100 Sirenen, die rund 15 Minuten lautstark Alarm gaben. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) Coburg schätzte die Dauer auf 30 bis 45 Minuten und die Anzahl der betroffenen Sirenen auf etwa 250. Ursache dafür sei ein Programmierfehler gewesen, teilte die oberfränkische Regierung mit und sprach von "wenigen Ausnahmefällen". Der Sprecher der ILS Coburg erklärte der Deutschen Presse-Agentur, Einsatzkräfte hätten schließlich jede einzelne Sirene manuell abgeschaltet. Anwohner reagierten genervt auf die Dauerbeschallung.
Warntag in Bayern - Alarme via Sirenen, Warn-Apps und Cell Broadcast
Laut dem Bayerischen Roten Kreuz als Betreiber der ILS Coburg sollten die Sirenen erstmals mit einem einminütigen Dauerton die Entwarnung signalisieren. Dabei sei bei einigen Sirenen in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und Kronach ein technischer Fehler aufgetreten, aufgrund dessen der Dauerton nicht nach einer Minute endete.
"Wir werden uns die Ursachen vor Ort detailliert anschauen und mögliche technische Fehler für die Zukunft abstellen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). "Insgesamt hat der Probealarm gezeigt, dass wir im Ernstfall mit unserem vielfältigen Warnmittel-Mix die Bevölkerung im Freistaat rasch und zuverlässig warnen können."
Wie auch in einigen anderen Bundesländern wurde am Donnerstag (13. März 2025) die Bevölkerung im Freistaat probeweise gewarnt. Während mancherorts die Sirenen heulten, lösten die Bezirksregierungen zeitlich versetzt ab 11 Uhr aber auch einen Probealarm über die gängigen Warn-Apps wie Nina oder Katwarn sowie über Cell Broadcast aus. Mit diesem Mobilfunkdienst werden Warnnachrichten direkt auf das Handy gesendet - eine eigene App ist dafür nicht notwendig. Mit einem schrillen Ton erschien auf den Displays von Millionen Smartphones in Bayern eine rote Warnmeldung, die von einer Entwarnung abgelöst wurde. Auch auf Anzeigetafeln in Stadtzentren, an Bahnhöfen oder im öffentlichen Warnsystem wurden die Warnungen angezeigt.
Katwarn-App löst in Oberfranken nicht aus
In Oberfranken löste die Katwarn nach Angaben des Regierungsbezirks allerdings nicht aus. Woran das lag, war zunächst unklar. Die Erfahrungen würden an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) weitergegeben, das die Analyse vornehmen werde, hieß es. Zudem sei es aufgrund der Dauerbelastung zu der Überhitzung einer Sirene gekommen, die dadurch beschädigt wurde.
Immer aktuell: Die Handy- & Smartphone-Bestseller auf AmazonWarntage finden mittlerweile regelmäßig statt. Dieses Mal wurde eine Neuerung erprobt: Neben dem einminütigen, auf- und abschwellenden Warnton der Sirenen, der die Bevölkerung bei schwerwiegenden Gefahren zum Einschalten der Radios animieren soll, wurde erstmals auch ein ebenfalls einminütiger, aber konstant gleichbleibender Heulton für die Entwarnung eingesetzt.