Hagel-"Chaos" und überschwemmte Hauptstraße: Unwetter trifft Mittelfranken

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Mittelfranken erlebte am Dienstag extremes Wetter mit Überschwemmungen und Hagel, das für erhebliche Schäden sorgte. Das ungewöhnliche Naturschauspiel ließ Anwohner besorgt zurück.

Heftige Regenfälle und Hagel haben am Dienstagnachmittag (15. April 2025) in Mittelfranken zu Überflutungen und erheblichen Schäden geführt. Das berichtet ein Reporter der Nachrichtenagentur News5 von vor Ort. In Langenzenn (Landkreis Fürth) habe demnach zeitweise die Hauptstraße unter Wasser gestanden. Autos kämpften sich durch die Wassermassen.

Auch in Herzogenaurach im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt haben die Unwetter zu erheblichen Problemen geführt. Überschwemmte Straßen und vom Regenwasser geflutete Keller beschäftigten die Einwohner laut News5.

"Chaos! Das ist immer schlimmer gekommen": Hagel-Wahnsinn in Herzogenaurach

Noch größeres Aufsehen erregte jedoch der Hagel, der stellenweise zentimeterhoch in den Straßen und angrenzenden Wiesen lag. Eine Anwohnerin berichtete, dass sie gezwungen war, ihre Einfahrt mit einer Schneeschaufel vom Hagel zu befreien, während Wasser in ihr Haus eindrang. "Chaos! Das ist immer schlimmer gekommen," erzählte sie News5, während sie mit ihrer Schneeschaufel beschäftigt war. "Das ist gegen die Fenster gekracht, und es ist Wahnsinn gewesen."

Die ältere Dame äußerte zudem Sorgen über ihren Ehemann, der krank im Krankenhaus liegt. Die Dame erlebte das Unwetter als so heftig, dass sie sich nicht mehr aus dem Haus traute, aus Angst vor weiteren Gewittern, die für den Nachmittag vorhergesagt waren.

Unterdessen fanden andere Menschen eine ungewöhnliche Freude am Hagel. Eine Mutter und ihr Sohn spielten im zentimeterdicken Hagel, der sich in einem Straßengraben angesammelt hatte. Die Mutter sagte: "So viel Hagel habe ich noch nie mitbekommen" und äußerte zugleich die Vermutung - dass der Klimawandel zu solchen extremen Wetterereignissen beiträgt. "Das ist wirklich verrückt. Das ist Klimawandel live, glaube ich."

Kreis Fürth erlebt Überschwemmungen durch heftige Regenfälle

In Mittelfranken sei bereits vorab vor starkem Gewitter in der Region gewarnt worden. "Die amtliche Gewitterwarnstufe liegt bei zwei, also nicht außergewöhnlich, aber gefährlich", so der News5-Reporter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat - wie bereits gemeldet - eine amtliche Warnung vor starken Gewittern für weite Teile Frankens ausgegeben. Diese Warnung gilt für den späten Dienstagnachmittag, den 15. April 2025. In der Warnung wird auf die Gefahr starker Gewitter hingewiesen, die in die Kategorie 2 von 4 eingestuft sind. Zu den möglichen Gefahren zählen Blitzschläge, die eine Lebensgefahr darstellen, sowie das Risiko, dass vereinzelt Bäume umfallen oder Gegenstände herabstürzen könnten. Zudem besteht die Möglichkeit von plötzlichen Überflutungen auf Straßen und in Unterführungen.

Laut DWD-Warnlagebericht seien für den Dienstag örtlich starke Gewitter im Westen Deutschland zu erwarten, während im Süden ebenfalls Gewitter gemeldet werden könnten. Im Norden und Osten könnten gebietsweise Windböen auftreten. Der Wetterdienst weist darauf hin, dass in Teilen Frankens Warnungen vor markantem Wetter der Stufe 2 bestehen.

Diese Warnstufe deutet auf potenziell gefährliche Wetterbedingungen hin, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern könnten. Auch Aquaplaning und Hagelschlag werden als mögliche Gefahren aufgeführt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, Vorsicht walten zu lassen und sich auf mögliche Gefahren vorzubereiten.  In unserem Artikel siehst du, ob derzeit Unwetter drohen oder eine andere Warnung vom Deutschen Wetterdienst (DWD) vorliegt.

Starkregen laut DWD nicht ausgeschlossen

In seiner aktuellen Wettervorhersage für Bayern (Stand: 15.07 Uhr) beschreibt der DWD zwar eine südwestliche Strömung, die das Wettergeschehen beeinflusst und milde Luft in den Freistaat bringt. Diese Wetterlage könnte im Tagesverlauf teilweise "instabile Schichtungen" aufweisen. Zudem werde im Westen erst in den Abendstunden zögerlich feuchtere Luft einfließen, hieß es weiter.

Der Wetterdienst warnte darüber hinaus vor möglichen Gewittern, die am heutigen Nachmittag und Abend insbesondere in der Nordwesthälfte des Landes auftreten könnten. Dabei sei lokal mit Starkregen zu rechnen, der innerhalb kurzer Zeit Mengen um 20 Liter pro Quadratmeter erreichen könnte. Kleinere Hagelschauer und Windböen mit Geschwindigkeiten um 50 km/h könnten ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

Des Weiteren wird in der Nacht zu Mittwoch mit dem Aufkommen von Föhn in den Alpen gerechnet. Laut den Prognosen könnten gegen Morgen auf exponierten Gipfeln Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 80 km/h aus südlicher Richtung auftreten. Im Verlauf des Tages sei zudem in einigen Alpentälern mit Windböen um 55 km/h zu rechnen.

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Vorschaubild: © David Oßwald/News5