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Unwetter in Franken: Zugstrecke Bamberg-Nürnberg blockiert und Bauzelt auf A3 geweht


Autor: Strahinja Bućan, Isabel Schaffner, Agentur dpa

Bamberg, Freitag, 10. Januar 2025

Am Donnerstagnachmittag richteten schwere Stürme mit starken Winden und Gewittern über Franken zahlreiche Schäden an. Nicht nur Bäume stürzten um, sondern auch ein Bauzelt begrub auf der A3 mehrere Fahrzeuge unter sich.
Als im Kreis Erlangen-Höchstadt ein Bauzelt aufgebaut wurde, erfasste es eine Böe und wehte es auf die A3. Mehrere umgestürzte Bäume sorgten ebenfalls für Probleme im Verkehr.


In Ober- und Mittelfranken waren wegen schwerer Unwetter am Donnerstag (10. Januar 2025) etliche Einsatzkräfte gefragt. Auch Unfälle ereigneten sich. Vor allem umgestürzte Bäume wurden mehreren Autofahrern zum Verhängnis. Schließlich kam es auch auf der Bahnstrecke zwischen Bamberg und Nürnberg zu erheblichen Behinderungen.

Im Landkreis Fürth stürzte etwa ein Baum auf die Verbindungsstraße zwischen Burgfarrnbach und Seukendorf. Wie die Nachrichtenagentur News5 berichtete, sahen dies zwei Autofahrer zu spät und kollidierten mit dem umgestürzten Baum. Laut News5 hatten die Fahrer Glück: Ersten Informationen zufolge soll es nur zu leichten Blechschäden gekommen sein. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Auch aus den Kreisen Erlangen-Höchstadt und Bamberg gibt es diverse Meldungen.

Umgestürzte Bäume sorgen für Probleme im Verkehr in Franken - Bauzelt fliegt auf die A3

Bei Gremsdorf im Kreis Erlangen-Höchstadt wurde auf einem Brückenneubau nahe der Anschlussstelle Höchstadt-Ost ein großes Bauzelt von 135 mal 21 Metern aufgebaut.

Wie die Polizei Erlangen berichtet, erfasste es um 16.50 Uhr eine Sturmböe und wurde seiner Verankerung gelöst. Das komplette Zelt verschob sich um mehrere Meter auf die Fahrbahn und bedeckte dabei einen Sattelzug sowie vier Autos.

Polizeiangaben zufolge blieben alle Fahrzeuginsassen und Bauarbeiter unverletzt. Der Sachschaden beträgt nach Schätzungen eine sechsstellige Summe. Für die Bergungs- und Aufräumarbeiten wurde die A3 in beide Fahrtrichtungen bis etwa 21 Uhr gesperrt. Die konkreten Umstände des Unfalls untersucht die Polizei derzeit.

Bäume blockieren Zugstrecke in Bamberg

Im Landkreis Bamberg stürzte ein Baum bei Strullendorf auf die Bahngleise. Im Bahnverkehr kam es daraufhin zu massiven Behinderungen, da die wichtige Zugstrecke zwischen Bamberg und Nürnberg nur noch eingleisig befahrbar war. Gegen 22 Uhr informierte die Deutsch Bahn dann die Reisenden, dass der Baum erfolgreich von den Gleisen entfernt worden war.

Auch die Feuerwehr Bamberg hatte mit den Gleisen zu tun. Am Abend wurde sie laut einem Einsatzbericht in die Gereuth alarmiert. "Zwei umgestürzte Bäume blockierten die Zugstrecke Bamberg-Nürnberg und ragten in den Gleisbereich beziehungsweise hingen gefährlich nahe an der Oberleitung", heißt es. Zunächst mussten die Einsatzkräfte den Fahrbetrieb beidseitig einstellen. 

DB-Mitarbeiter sowie der DB-Notfallmanager wurden an die Einsatzstelle beordert, um weitere Maßnahmen zu ergreifen. Schließlich schaltete man die Oberleitung ab und erdete sie. Um die Bäume zu beseitigen, bauten die Feuerwehrleute von der gegenüberliegenden Seite die Drehleiter auf und fuhren sie unter der Oberleitung hindurch aus. Mittels Kettensägen wurden die Bäume stückweise gekürzt und gänzlich beseitigt. 

Weitere Bäume auf Straßen - Feuerwehr beseitigt Gefahren für Menschen

Um 17.28 Uhr wurde die Feuerwehr auch in die Gutenbergstraße alarmiert. Hier drohten laut Bericht, lose Astteile auf die Straße zu fallen. "Mehrere Teile lagen bereits auf der Straße. Die Einsatzkräfte beseitigten die Hindernisse und ließen durch den Grundstückseigner eine Absicherung für Fußgänger erstellen", ist zu lesen.

Auch in der Artur-Landgraf-Straße stürzten aufgrund der kurzen Sturmböen Bäume um. Ein Baum blockierte einen Fußweg und stellte auch hier eine Gefahr dar. Die Einsatzkräfte beseitigten den Baum.

In der Von-Ketteler-Straße hielt ebenfalls ein Baum den Böen nicht stand und stürzte um. Dabei blockierte er die Fahrbahn. Die Löschgruppe Wunderburg beseitigte das Hindernis.

Unwetter in Coburg verläuft glimpflich - Baum trifft zwei Autos

"Glücklicherweise glimpflich ging die gestrige Sturm-Wetterlage im Stadtgebiet Coburg aus", berichtet die örtliche Polizei.

Sie registrierte einen umgestürzten Baum, der zwei geparkte Autos in der Querstraße traf.

Zur Beseitigung des Baumes wurde die Feuerwehr hinzugezogen. Schaden entstand nach erster Begutachtung nicht.

Mann überfährt Baumstamm in Würzburg und kollidiert mit anderem Auto

Um etwa 16 Uhr fuhr ein 84-jähriger Autofahrer stadteinwärts durch den Rottenbauerer Grund, wie die Polizei Würzburg berichtet. Dabei übersah er einen querliegenden Baumstamm, der die gesamte Straße blockierte. Der Fahrer überfuhr den Stamm, verlor dadurch die Kontrolle über seinen Fahrstreifen und kollidierte mit einem Audi.

Glücklicherweise blieben sowohl der 84-Jährige als auch die 22-jährige Frau unverletzt. Allerdings waren beide Fahrzeuge danach nicht mehr fahrbereit.

Die Feuerwehr Würzburg entfernte den Baumstamm von der Straße, die für anderthalb Stunden gesperrt werden musste. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 15.000 Euro.

Bayern-Bilanz: Bus rutscht in Graben - DWD mit Ausblick

Die A3 musste zwischen den Anschlussstellen Laaber und Nittendorf (Landkreis Regensburg) in Fahrtrichtung Passau wegen mehrerer Unfälle nach Blitzeis komplett gesperrt werden. Dort war ein Lkw ins Schleudern gekommen und umgekippt, berichtete die Polizei. Außerdem gab es Polizeiangaben zufolge zwei weitere Unfälle, bei denen allerdings auch niemand verletzt wurde. Der Gesamtschaden wird auf rund 200.000 Euro geschätzt. 

Im Landkreis Straubing-Bogen rutschte wegen Glätte ein Bus in einen Graben. Sechs Fahrgäste und der Busfahrer hätten sich dabei leicht verletzt, sagte ein Sprecher. Sie kamen demnach in mehrere Krankenhäuser. Auch am Freitag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) bis zum Nachmittag mit teils starkem Wind. In der Nacht auf Samstag gibt es laut DWD örtlich Glätte wegen Schnee oder überfrierender Nässe. Zum Wochenende erwarte der DWD nur noch schwachen Wind.

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