Streik in Franken erwischt heute Kitas - aber auch mehrere Kliniken betroffen
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Franken, Mittwoch, 08. März 2023
Verdi hat Angestellte im öffentlichen Dienst für Mittwoch erneut zu Warnstreiks aufgerufen. In Nürnberg haben sich bereits am Morgen Arbeitnehmner zu einer Demonstration versammelt. Verdi geht aber für Bayern von Tausenden Streikenden aus.
Mitarbeiter von Kitas und Kliniken streiken in Franken: Die für Mittwoch (8. März 2023) erwartete Warnstreikwelle in Kindergärten, Krippen und Horten sowie Kliniken in Bayern hat begonnen. Viele Kindertagesstätten im Freistaat öffneten am Morgen nicht, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Teilweise gab es Angebote zur Notbetreuung. Genaue Zahlen lagen zunächst noch nicht vor, er gehe aber von einer hohen Beteiligung mit sicherlich Tausenden Warnstreikenden aus, sagte der Sprecher.
Für Mittwoch sind fast überall im Freistaat Ausstände geplant. In Nürnberg haben sich Streikende schon am Morgen auf dem Maffeiplatz versammelt und mit Plakaten eine bessere Entlohnung gefordert: "Es reicht!", "Klatschen ist zu wenig" oder "Wer eine Horde Kinder managt, verdient auch ein Managergehalt" war beispielsweise auf den Schildern zu lesen. Der Schwerpunkt der Streiks liegt auf Kitas - unter anderem in München und Umgebung, Augsburg, Kempten, Ingolstadt, Schweinfurt und Oberfranken. In Landsberg ist zudem die Lebenshilfe, in München sind die Pfennigparade und andere Einrichtungen der Behindertenhilfe betroffen.
Warnstreiks bei Kitas und Kliniken in Franken: Wer macht mit?
In Mittelfranken sollen ebenfalls die Behindertenhilfe, die AWO-Einrichtungen und die Kliniken Nürnberg, Nürnberger Land, Schwabach, Fürth, Dr. Erler, AN Regiomed und die Bezirkskliniken Mittelfranken bestreikt werden. In Nürnberg sind zudem Demonstrationszüge geplant. Im oberbayerischen Rosenheim sind Streiks bei Ämtern und in den RoMed-Kliniken angekündigt, in Bad Aibling bei der Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung. In Regensburg sind ebenfalls Ausstände geplant.
Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist in drei Wochen.
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke lehnte Forderungen nach einem Notbetrieb bei allen Streiks im öffentlichen Dienst ab. Arbeitgeber und CDU-Politiker forderten dies "nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch bei der Müllabfuhr, auch bei Bussen und Bahnen, in Kitas", sagte Werneke am Dienstag und hielt dem entgegen: "Das Streikrecht ist unser Grundrecht, es hat Verfassungsrang."
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red/dpa