In den vergangenen Wochen wurden in Oberfranken vermehrt Passanten von Autos erfasst. Ein 81-Jähriger verlor dabei sein Leben. Für die Polizei ist die Hauptursache klar - und sie richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung.
In den vergangenen Wochen kam es laut dem Polizeipräsidium Oberfranken in den oberfränkischen Landkreisen vermehrt zu Unfällen mit Fußgängern beim Überqueren der Straße, teils mit folgenschwerem Ausgang. Die Ermittlungsbehörde mahnt deshalb in einem dringenden Aufruf zur Vorsicht.
Am Abend des 20. Novembers 2023 ereignete sich in der Kösseinestraße in Hof ein Verkehrsunfall, bei dem ein 79-jähriger Mann schwer verletzt wurde. Ein 81-jähriger Autofahrer erkannte einen dunkel gekleideten Fußgänger, der die Straße überquerte, zu spät und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Wegen dunkler Kleidung? Zahlreiche Fußgänger von Autos erfasst
In den Morgenstunden des 7. Dezembers überquerte eine 30-jährige Fußgängerin die Lauterer Straße in Coburg. Eine 40-jährige Autofahrerin übersah die Dame beim Linksabbiegen. Mit leichten Verletzungen kam die 30-Jährige ins Krankenhaus. Unmittelbar vor der Fußgängerin überquerte ein Radfahrer in neongelber Kleidung die Straße. Diesen hatte die Autofahrerin deutlich wahrgenommen – die hinter ihm laufende, dunkel gekleidete Frau jedoch nicht.
Vier Tage später kam es in der Zollnerstraße in Bamberg zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 75-jähriger Mann wurde in der Dunkelheit beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst. Die Verletzungen des Seniors waren tödlich. Zuletzt kam es in der Nacht des 2. Januar in Bayreuth zu einem schweren Unfall.
Ein 58-jähriger Autofahrer bog bei Grünlicht von der Bahnhofstraße in den Hohenzollernring ein und übersah dabei zwei Fußgängerinnen, die die Kreuzung ebenfalls bei grünem Lichtzeichen überquerten. Die beiden 27- und 28-jährigen Frauen fielen durch den Aufprall zu Boden. Die 28-Jährige erlitt mittelschwere Verletzungen.
Fußgänger-Unfall in Bamberg endet tödlich - Polizei mahnt zur Vorsicht
Laut dem Polizeipräsidium sind dies nur einige von vielen weiteren vergleichbaren Unfällen in den vergangenen Wochen. Deshalb rät die Ermittlungsbehörde zu mehr Vorsicht in den Abendstunden. Gerade Fußgänger werden bereits wegen ihrer Größe im Vergleich zu Fahrzeugen oft spät oder gar nicht erkannt. Als schwächste Teilnehmer am Straßenverkehr sind sie besonders gefährdet.
In den Wintermonaten kommen erschwerend die Dunkelheit und die wetterbedingt oft schlechte Sicht für Fahrzeugführer hinzu. Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme gelten als oberstes Gebot im Straßenverkehr. Fußgänger und Radfahrer können durch helle, auffällige Kleidung ihre eigene Sicherheit auf den Straßen selbst entscheidend erhöhen, wie die Polizei empfiehlt. Reflektierende Garderobe und Accessoires verstärken die Sichtbarkeit auch schon aus größerer Entfernung.