Polarlichter über Franken: Himmelsspektakel liefert sensationelle Bilder
Autor: Ralf Welz
Franken, Samstag, 11. Mai 2024
Treffen Sonnenstürme auf das Magnetfeld der Erde, treten Polarlichter in Erscheinung. In zahlreichen fränkischen Regionen ließ sich das Naturschauspiel in der Nacht auf Samstag (11. Mai 2024) bewundern - wie unsere Bildergalerie zeigt.
In Franken ist es in der Nacht auf Samstag (11. Mai 2024) zu einem faszinierenden Naturschauspiel gekommen. Infolge eines Sonnensturms ließen sich in etlichen Regionen Polarlichter am Himmel beobachten.
Die Leuchterscheinungen entstehen in 70 bis 800 Kilometern Höhe durch elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds. Meistens handelt es sich diesbezüglich um Elektronen oder Protonen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem Wetter- und Klimalexikon erläutert. Das beeindruckende Spektakel war diesmal auch in vielen fränkischen Landstrichen zu bewundern.
Sonnensturm bringt Polarlichter nach Franken - in diesen Regionen war das Himmelsereignis sichtbar
Astronomen hatten bereits im Vorfeld für dieses Wochenende Polarlichter über Deutschland erwartet. Dafür, dass das Himmelsphänomen bei uns tatsächlich sichtbar wird, gab es gleichwohl keine Garantie. Doch am Freitagabend (10. Mai 2024) war es schließlich so weit: Ein kräftiges, farbenfrohes Licht tauchte am Nachthimmel auf. In unsere Bildergalerie findet ihr eindrucksvolle Momentaufnahmen aus Franken:
Diashows:
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In den hiesigen Gefilden waren die Polarlichter unter anderem im Landkreis Hof zu sehen - wie Aufnahmen aus der Gemeinde Berg zeigen. Zeuge des Schauspiels konnte man auch in Bamberg und im Raum Forchheim werden. Unsere Leser Levi, Elias, Janina und Daniel Grüner sendeten uns bezaubernde Fotos aus Obertrubach in der Fränkischen Schweiz zu. Hier traten die Erscheinungen in den Farben Pink und Lila am Horizont auf.
In Wachstein und Absberg (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), Raindorf (Landkreis Fürth), im Nürnberger Norden sowie in Bayreuth und Würzburg gab es ebenso Polarlichter zu bestaunen. Ein weiterer inFranken.de-Leser stellte unserer Redaktion Nachtaufnahmen aus Höfen, einem Ortsteil von Stegaurach im Kreis Bamberg, zur Verfügung.
Fränkischer Experte klärt auf: Das steckt hinter den Polarlichtern - Erdatmosphäre zum Leuchten angeregt
Dr. Frank Fleischmann von der Sternwarte Feuerstein bei Ebermannstadt liefert interessante Hintergründe zu Polarlichtern. "In den letzten Tagen konnte man auf der Sonne mit entsprechenden Filtern eine riesige Fleckengruppe sehen", teilt er inFranken.de mit. Ebenso seien enorme Protuberanzen am Sonnenrand erkennbar gewesen. "Eine Protuberanz, die sich ablöst, nennt man eruptive Protuberanz oder einen koronalen Massenauswurf", so der Experte.
Bewegt sich eine solche Gas- beziehungsweise Plasmawolke demnach in Richtung Erde, können die geladenen Teilchen vom Erdmagnetfeld eingefangen und zu den Polen gelenkt werden. "Treffen sie auf die Atome und Moleküle unserer Erdatmosphäre, so regen sie diese zum Leuchten an. Es wird ein Polarlicht sichtbar", hält Fleischmann fest. Je nach Energie und Wechselwirkungshöhe entstünden so Farben im roten, grünen und blauen Spektralbereich mit vielerlei Mischfarben.