Polarlichter in Franken verpasst - wann kommt das Himmelsphänomen wieder?

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Am Sonntagabend (5. November 2023) konnte man in Franken ein seltenes Himmelsspektakel beobachten: Polarlichter. Doch wann kommen die bunten Nordlichter wieder in unserer Breiten? Und ist eine Vorhersage überhaupt möglich?

Viele Menschen in Franken dürften am Sonntagabend (5. November 2023) ihren Augen nicht getraut haben. Der Himmel strahlte nämlich in sattem pink-violett. Starke Sonnenstürme "wehten" zu später Stunde imposante Polarlichter bis in den Süden Europas. So mancher wird sich danach gefragt haben: Wann können wir das Spektakel wieder bei uns beobachten?

Polarlichter kennt man eigentlich aus Länder wie Kanada, Island oder Norwegen. "Verursacht werden die Leuchterscheinungen durch geladene Teilchen des Sonnenwindes, die auf die Atmosphäre der Erde treffen", erläutert unter anderem der Physiker Michael Schmiedeberg auf der Seite der Max-Planck-Institute. "Allerdings wirkt das Magnetfeld der Erde als eine Art Schutzschild, sodass nur ein geringer Teil des Sonnenwindes die Erdatmosphäre erreicht", so Schmiedeberg. Da sie vom Erdmagnetfeld in Richtung der Pole abgelenkt werden, geschieht das genau dort - und sorgt für ein farbenfrohes Schauspiel. Doch nicht nur Polarlichter begeistern Himmelbeobachter: Erst kürzlich waren in Franken besonders viele Sternschnuppen zu sehen.

Polarlichter in Franken? So zuverlässig sind Prognosen

Doch Franken ist sehr weit weg von Nord- und Südpol - wie kommt es dann in unseren Breiten zu Polarlichtern? Der Grund dafür sind starke Sonnenstürme  - je stärker diese ausfallen, desto besser ist die Sichtbarkeit für die südlicheren Breiten, erläuterte unlängst ein Sprecher des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) gegenüber inFranken.de. Wann kann man aber wieder ein solches Spektakel am Himmel über Franken beobachten? Das lässt sich leider nur ganz schwer sagen. "Die Vorhersagen sind nicht so genau, wie man sie gerne hätte", erläuterte der Experte für Weltraum-Wetter Christian Möstl unlängst gegenüber dem Tech-Portal futurezone.at. Der Astronom leitet das Austrian Space Weather Office in Graz.

Für Nordeuropa sind genaue Prognosen laut Möstl nur innerhalb einer Stunde nach einem Sonnensturm möglich: "Bei einem langsamen Sturm dauert es eine Stunde, bei einem schnellen kann es auf 10 bis 15 Minuten heruntergehen, bis die Plasmateilchen auf der Erde eintreffen." Von langfristigeren Modellen hält der Wissenschaftler nicht sehr viel. "Die sind jedoch definitiv ungenau. Der Hintergrund-Sonnenwind ändert sich nicht ganz so schnell, damit wird man jedoch nie Aurora in Mitteleuropa vorhersagen", erläutert er gegenüber futurezone.at.

Wie kommen die Lichter aber eigentlich zu ihrer Farbe? Da macht die Zusammensetzung die Magie - "Die Farben hängen von den getroffenen Atmosphärenmolekülen und deren Dichte ab: Stickstoff leuchtet üblicherweise violett; Sauerstoff kann abhängig von Dichte und Umgebung rotes oder grünes Licht aussenden", erläutert der Physiker Schmiedeberg. In der Regel entstehen Polarlichter in einer Höhe von 60 bis 200 Kilometern.

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Sachweh betont zudem, dass wir viel Glück hatten, dass die Lichter so gut zu sehen waren. "Was wir in Bayern heute zu sehen bekommen, ist in dieser Brillanz sehr selten", so der BR-Wetterexperte Michael Sachweh am Sonntag. Oft machen nämlich Wolken einem solchen Spektakel einen Strich durch die Rechnung. Eine Vorhersage von Polarlichtern ist laut dem Wetterexperten nur schwer möglich, da diese immer kurzfristig abhängig von der Sonnenaktivität seien.

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