Weihnachtswunder für zwei Schwestern aus Weißenburg: Mädchen verbringen Fest vielleicht mit neuer Familie
Autor: Redaktion
Weißenburg in Bayern, Dienstag, 18. Dezember 2018
Seit zwei Monaten läuft die Suche nach der perfekten Familie: Nach dem Tod ihres Vaters konnten zwei Schwestern aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen nicht mehr bei ihrer Mutter leben. Pünktlich zu Weihachten steht das erste Treffen mit den potenziellen Pflegeeltern bevor.
Diese zwei kleinen Mädchen bekommen wohl zu Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk: Seit Mitte Oktober ist das Jugendamt in Weißenburg-Gunzenhausen auf der Suche nach passenden Pflegeeltern für zwei Schwestern. Denn nachdem ihr Vater verstorben war, konnten die sechs und zehn Jahre alten Mädchen aus Altmühlfranken nicht mehr bei ihrer Mutter bleiben.
Knapp eine Woche vor Weihnachten hat das Weißenburger Landratsamt gute Nachrichten: Aus einer der rund 200 Bewerbungen ist nun eine Familie in die engere Auswahl gekommen. In den nächsten Tagen soll das erste Treffen zwischen der potenziellen Pflegefamilie und den Schwestern stattfinden.
Lesen Sie auch: Nach Stammzellspende - Baby Isabella aus Hof darf zu Weihnachten nach Hause
Insgesamt 180 Bewerbungen aus ganz Deutschland waren seit dem Aufruf des Landratsamtes eingegangen. Die Suche wurde Anfang November eingestellt. "Wir sind wirklich überwältigt von dieser Resonanz. Mit so vielen Rückmeldungen hätten wir nicht gerechnet", sagt Stefan Lahner, Leiter des Jugendamtes. Danach stand ihm und seinen Kollegen aber erst der schwerste Teil bevor: Aus allen Pflegewilligen die perfekte Familie für die beiden Mädchen herauszusuchen. Alle eingegangenen Bewerbungen wurden geprüft und viele Gespräche geführt. Ganz wichtig dabei: Die Mädchen müssen zusammenbleiben können. Bewerber, die nur Kapazitäten für ein Pflegekind haben, wurden von vorneherein ausgeschlossen.
Erstes Treffen mit neuer Familie
"Nun befinden wir uns auf der Zielgeraden", sagt Stefan Lahner. Wenn sich die beiden Mädchen bei dem Treffen wohlfühlen, soll es weitere Möglichkeiten zum Kennenlernen geben. Die Schwestern könnten dann beispielsweise einige Tage in der Familie verbringen. Aber: "Das letzte Wort haben die beiden Kinder und die leibliche Mutter", betont Stefan Lahner.
Nachdem der Vater der sechs und zehn Jahre alten Schwestern verstorben war und die Mutter sich aufgrund einer Behinderung nicht selbst um ihre beiden Töchter kümmern konnte, wurden die Mädchen mit Einverständnis der Mutter vorübergehend in einer Bereitschaftspflegefamilie untergebracht. Zwar habe das Jugendamt einen eigenen Pool an Pflegefamilien, aber die Unterbringung beider Mädchen wäre bei keiner dieser Familien möglich. "Deswegen haben wir uns auch an die Presse gewandt", sagt Stefan Lahner.