Oberfränkisches Wort des Jahres 2023 gekürt: Das bedeutet es
Autor: Agentur dpa
Bayreuth, Sonntag, 12. November 2023
In Oberfranken wurde wieder das "Wort des Jahres" gekürt. Aus einer Liste von 330 Vorschlägen hat eine Jury entschieden, welches Wort das fränkische Wort des Jahres wird.
"Wischkästla" oder "waafn" waren schon dran - in diesem Jahr folgt "Meichela". Der Bezirk Oberfranken hat auch heuer wieder ein "Oberfränkisches Wort des Jahres" gekürt. "Meichela" oder "Meichel" sei eine in ganz Oberfranken bekannte Bezeichnung für das Kopftuch, teilte der Bezirk am Sonntag mit.
Seinen Ursprung habe das Wort in einer Kurzform für Margaretha, wie die Sprachwissenschaftlerin Almut König aus der Jury erklärte. Diese Kurzform habe sich im Lauf der Zeit zu einer allgemeinen Bezeichnung für Mädchen entwickelt. Und da Kopftücher ausschließlich von Frauen und Mädchen getragen wurden sei "Meichela" zur Bezeichnung für ein Kleidungsstück geworden. Als Bezeichnung für Personen komme "Meichela" heutzutage noch vor allem als "Greinmeichela" vor, der fränkischen Version von Heulsuse.
Liste mit 330 Vorschlägen
Aus einer Liste mit mehr als 330 Vorschlägen aus der oberfränkischen Bevölkerung hat die Jury, bestehend aus oberfränkischen Sprachwissenschaftlern und Kulturschaffenden, den diesjährigen Sieger-Begriff ausgewählt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm sagte: "Das Wort muss unseren Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen."
2015 wurde erstmals ein "Wort des Jahres" in Oberfranken gekürt. Damals war es "Wischkästla", die fränkische Bezeichnung fürs Handy, das schon längst keine Tasten mehr hat, sondern als Smartphone per Wischbewegungen bedient werden kann. Im Vorjahr entschied sich die Jury für "waafn" - in etwa zu übersetzen mit plaudern, miteinander reden, schwätzen.