35 Grad Außentemperatur und dann noch in der Sauna zusätzlich schwitzen? Auf jeden Fall, raten Experten. Ein Sauna-Stammgast aus Bamberg erzählt, warum er einen Aufguss gerade im Sommer schätzt.
Schweißperlen liegen auf seiner Haut. Aber der Mann, der mit einem Handtuch um die Hüften in der Freiluftanlage des Bamberger Freizeitbads Bambados umhergeht, wirkt äußerst entspannt. Und das, obwohl er gerade aus einer der Holzhütten kommt. Aus einer finnischen Sauna. Temperatur dort drinnen: 90 Grad.
Sauna bei der Hitze? Für den Bamberger Dietmar Mark das normalste der Welt. Drei bis viermal in der Woche ist er auch jetzt in der Sauna zu finden. Und das seit mehr als 15 Jahren. "Da kann man entschlacken, stinkt nicht mehr so sehr nach Schweiß und erträgt die heißen Außentemperaturen wie im Moment viel besser", sagt der 53-Jährige. Im Sommer benötige man außerdem viel weniger Energie, um "die Wärme im Körper wieder aufzufüllen". Und das Wichtigste: "Ich schwitze für den Rest des Tages nicht so extrem. Du hast einfach das Gefühl, dass Du Dich wohlfühlst", sagt Mark.
Sauna-Stammgast Mark ist kein Einzelfall. "An Spitzentagen jetzt im Sommer hatten wir weit über 200 Gäste am Tag", berichtet Jan Giersberg, Sprecher der Stadtwerke Bamberg, die das Bambados betreiben. Allerdings seien in der Hochsaison im Winter immer noch im Durchschnitt drei- bis viermal so viele Gäste in der Sauna wie im Sommer.
Die Ruhe im Sommer sei es auch, die ihn begeistere, erzählt Mark. "Man ist da mehr für sich." Zugleich freut sich der Schichtarbeiter, dass die Stadt die Sauna von 10 bis 22 Uhr geöffnet hat.
"Für den Körper ist es gut, wenn Du das ganze Jahr über in die Sauna gehst", empfiehlt Jutta Altmann, stellvertretende Teamleiterin der Bambados-Sauna. "Der Kreislauf wird angeregt, die Gefäße werden erweitert und man ist gewappnet gegen Sommergrippe."
Unbekleidet in die Sonne
Dass regelmäßiges Saunieren im Sommer gesund ist, bekräftigt auch Hans-Jürgen Gensow vom Deutschen Sauna-Bund. "Wer einmal im Sommer sauniert hat, weiß, wie frisch man sich danach fühlt - auch wenn es draußen immer noch heiß und stickig ist", sagt Gensow. Komme man aus der Sauna heraus, empfinde man die drückende Schwüle auch als nicht mehr so unangenehm.
Er selbst gehe seit mehr als drei Jahrzehnten in die Sauna, am liebsten im Sommer. "Man fühlt sich frei, kann an geschützten Plätzen unbekleidet sonnen, wie der liebe Gott einen geschaffen hat." Das könne man sonst nicht so häufig. Und im Winter gehe das nur mit Bademantel. Laut Gensow sind in den Sommermonaten verglichen mit dem Winter im Durchschnitt in Deutschlands Saunen ein Viertel bis ein Drittel weniger Gäste anzutreffen - je nach Ausstattung der Anlage.