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Verkehrschaos in Bayern: Glätte-Unfälle von Bayreuth bis Kronach


Autor: Antonia Kriegsmann, Alexander Milesevic

Franken, Donnerstag, 09. Januar 2025

Auf glatten Straßen haben mehrere Autofahrer am Mittwoch (8. Januar 2025) die Kontrolle verloren. Wir haben einen Überblick.
Ein Verkehrsunfall wegen Glätte ereignete sich zwischen Posseck und Eila. Ein 31-Jähriger unterschätzte offenbar die Witterungsverhältnisse, als er gegen 22 Uhr mit seinem Auto in Richtung Eila unterwegs war. In einer Rechtskurve konnte er aufgrund der Glätte seine Geschwindigkeit nicht mehr reduzieren. Folglich kam er nach links von der Fahrbahn ab, überfuhr einen Leitpfosten und landete im Straßengraben.


Glatteis und Schnee haben in Teilen Bayerns erneut zu Unfällen am Mittwoch (8. Januar 2025) geführt. Im Landkreis Bayreuth kam es am Mittwochabend innerhalb von 30 Minuten zu drei Unfällen auf der A9 in Richtung Berlin, wie die Verkehrspolizei mitteilte.

Glätte-Unfälle gab es auch in anderen Teilen Frankens sowie in der Oberpfalz.

Verkehrsunfälle wegen Schnee und Glätte im Kreis Ansbach

Im Kreis Ansbach gab es mehrere wetterbedingte Unfälle. Auf der A6 bei Aurach in Fahrtrichtung Heilbronn verlor ein 35-Jähriger die Kontrolle über seinen Mietwagen und stieß mit dem Auto gegen einen Baum. Das Fahrzeug wurde komplett zerstört. Der Sachschaden wird laut Verkehrspolizei Ansbach auf 60.000 Euro geschätzt.

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Auch bei Herrieden gab es laut der Polizei Feuchtwangen mehrere Glätte-Unfälle. Am Mittwochabend kam ein 59-jähriger Pkw-Fahrer, auf der Ortsverbindungsstraße von Leibelbach nach Sauerbach, alleinbeteiligt nach links von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Der Mann wurde dabei leichtverletzt und kam zur ambulanten Behandlung mit dem Rettungsdienst ins Klinikum nach Ansbach.

Ebenfalls am Mittwochabend geriet ein 33-jähriger Autofahrer, der die Staatsstraße 2248 von Elpersdorf in Richtung Herrieden befuhr, beim Abbiegen an der Abzweigung nach Regmannsdorf, ins Schleudern. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und überfuhr eine Verkehrsinsel mitsamt dortigem Verkehrszeichen.

Zu hohe Geschwindigkeit wird Autofahrern zum Verhängnis

Bereits am frühen Mittwochmorgen kam es zu einem Unfall, als ein 54-jähriger Autofahrer aus Ansbach alleinbeteiligt auf der Kreisstraße zwischen Rös und Rauenzell ins Rutschen geriet. Er schleuderte nach links von der Fahrbahn, wo sich sein Fahrzeug überschlug und schließlich auf der linken Fahrzeugseite zum Liegen kam. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus seinem Fahrzeug befreien.

Ein 36-Jähriger kam mit seinem Auto auf dem Weg vom Herrieder Gemeindeteil Rös nach Ansbach-Bernhardswinden aufgrund von zu hoher Geschwindigkeit von der Straße ab und prallte gegen ein Verkehrszeichen. Dabei wurde der Wagen beschädigt und musste abgeschleppt werden. An dem Fahrzeug entstand ein Schaden von rund 5000 Euro. 

Im Zeitraum vom 7. Januar 2025, 18.30 Uhr, bis 8. Januar 2025, 7 Uhr, kam es zu einem Zusammenstoß bei Wolframs-Eschenbach, wie die Polizei Heilsbronn mitteilt. Aufgrund von Schneeglätte kam ein unbekanntes Fahrzeug in der Lichtenauer Straße nach rechts von der Fahrbahn ab. Bei der folgenden Fahrt über den Gehweg touchierte er einen in einer Hofeinfahrt parkenden Pkw und beschädigte dessen Front erheblich. Anschließend entfernte sich der Fahrer, ohne Angaben zu seiner Person zu machen. Es entstand Sachschaden am geparkten Pkw in Höhe von circa 3000 Euro. Die Polizeiinspektion Heilsbronn bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 09872/9717-0.

Glätte-Unfälle bei Dinkelsbühl

Im Dienstbereich der Polizei Dinkelsbühl ereigneten sich ebenfalls mehrere Verkehrsunfälle aufgrund von Straßenglätte in Verbindung mit nicht angepasster Geschwindigkeit. Auf der Staatsstraße 2248 zwischen Ehingen und Lentersheim kam gegen 15 Uhr ein 56-Jähriger mit seinem unbesetzten Omnibus ins Rutschen und geriet auf die Gegenfahrbahn. Der 43-jährige Fahrer eines entgegenkommenden Kleintransporters konnte nur bedingt ausweichen, sodass die beiden Außenspiegel der Fahrzeuge sich noch berührten und zu Bruch gingen.

Auf der Kreisstraße AN 49 zwischen Ehingen und der Abzweigung zur Staatsstraße 2221 in Richtung Ansbach kam gegen 15.30 Uhr ein 21-Jähriger mit seinem Pkw ins Schleudern. Sein Fahrzeug drehte sich unkontrolliert auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit einem mit zwei Personen besetzten Kleintransporter. Alle Unfallbeteiligten klagten anschließend über leichte Schmerzen beziehungsweise unfallbedingte Prellungen.

Ein 32-jähriger Pkw-Fahrer kam gegen 16 Uhr auf der Staatsstraße 2220 zwischen der Abzweigung Halsbach und Dinkelsbühl alleinbeteiligt nach rechts von der Fahrbahn ab. Weder wurde der Fahrer verletzt, noch entstand Sachschaden an seinem Fahrzeug. Auf der Staatsstraße 2218 zwischen Beyerberg und Burk kam gegen 17.20 Uhr ein 62-jähriger Fahrzeugführer auf Höhe des Wachsenbergs bei einem Bremsmanöver ins Schleudern und in der Folge nach rechts von der Fahrbahn ab. Der alleinbeteiligte Fahrer blieb unverletzt, an seinem Fahrzeug entstand Sachschaden in Höhe von circa 3.000 Euro.

Auto macht sich im Kreis Hof auf Glatteis selbstständig

Nicht mehr steuern ließ sich ein Wagen, der am Mittwochmorgen an einer steilen Grundstücksausfahrt in Helmbrechts (Kreis Hof) auf Glatteis geriet. Um 7.45 Uhr wollte eine 40-Jährige mit ihrem Auto in der Lauferstraße die Einfahrt rückwärts hinunterfahren. Nach wenigen Metern Fahrt bemerkte sie die Glätte auf ihrem Fahrtweg. Obwohl sie ihr Fahrzeug sofort abbremste, blieb es nicht stehen, sondern rutschte die steile Einfahrt hinunter, wie die Polizei Münchberg mitteilt. Dabei stieß der Wagen an eine Betonmauer und es entstand Sachschaden in Höhe von rund 1.000 Euro.

Auf winterglatter Fahrbahn kam am Mittwoch gegen 19.20 Uhr ein Auto auf der Ortsverbindungsstraße von Lorenzreuth nach Korbersdorf (Kreis Wunsiedel) kurz vor dem Kreisverkehr ins Schleudern. Anschließend rutschte der Wagen dann über einen am Fahrbahnrand befindlichen Schneehaufen und kam schließlich mit dem rechten Hinterreifen auf der linken Leitplanke zum Stehen. Die 29-jährige Fahrerin des Opels blieb bei dem Unfall glücklicherweise unverletzt, wie die Polizei Marktredwitz mitteilt.

An dem Wagen entstand jedoch durch einen Achsbruch wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von geschätzten 2000 Euro. Die Polizei Marktredwitz ermittelt nun gegen die 29-Jährige wegen des Verdachts einer Ordnungswidrigkeit gegen die Straßenverkehrsordnung, nicht angepasste Geschwindigkeit bei winterlichen Straßenverhältnissen. Diesbezüglich kann ein Bußgeld sowie ein Eintrag auf dem Punktekonto in Flensburg auf sie zukommen.

Mehrere Unfälle im Kreis Kronach

Nicht angepasste Geschwindigkeit auf winterlichen Straßen führte am Mittwoch außerdem zu einigen Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigsstadt. Die dabei entstandenen Sachschäden belaufen sich auf einen vierstelligen Eurobetrag. Ein Unfallfahrer war sogar noch mit Sommerreifen unterwegs, wie die Polizei Ludwigsstadt mitteilt. Verletzte gab es glücklicherweise nicht.

Ungefähr um 8.15 Uhr war ein 26 Jahre alter Mann mit seinem Auto in Ludwigsstadt auf der Feldstraße unterwegs. Bei winterglatten Straßenverhältnissen kam er auf der abfälligen Straße nach links von der Fahrbahn ab und prallte im Wiesenweg gegen Mülltonnen. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass das Auto noch mit Sommerreifen ausgestattet war.  Eine 19-Jährige fuhr kurz vor 21.45 Uhr in Steinbach auf der geräumten Rennsteigstraße und wollte nach rechts in die schneebedeckte Otto-Wiegand-Straße abbiegen. Dabei geriet sie auf dem Schnee ins Rutschen. Ihren Wagen konnte die junge Frau nicht mehr abbremsen. Schlussendlich fuhr sie über die Verkehrsinsel und räumte ein darauf stehendes Verkehrszeichen ab.

Ein dritter Verkehrsunfall ereignete sich nur wenig später zwischen Posseck und Eila. Ein 31-Jähriger unterschätzte offenbar die Witterungsverhältnisse, als er gegen 22 Uhr mit seinem Auto in Richtung Eila unterwegs war. In einer Rechtskurve konnte er aufgrund der Glätte seine Geschwindigkeit nicht mehr reduzieren. Folglich kam er nach links von der Fahrbahn ab, überfuhr einen Leitpfosten und landete im Straßengraben. Ein Abschleppdienst musste den Wagen aus dem Graben ziehen. 

Unfall mit Verletzten in Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Auch im Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim gab es Unfälle. Gegen 21.30 Uhr fuhr eine 20-Jährige mit ihrem Pkw die Staatsstraße 2252 von Wilhermsdorf in Richtung Markt Erlbach. Sie geriet dabei mit ihrem Fahrzeug möglicherweise aufgrund des am Fahrbahnrand liegenden Schneematsches auf das Bankett, kam ins Schleudern und kollidierte mit der Leitplanke. Das Fahrzeug kam anschließend mittig der Fahrbahn zum Stehen. Die Fahrerin und Beifahrerin wurden leicht verletzt, das Fahrzeug musste abgeschleppt werden.

Vormittags ereigneten sich im Bereich Obernzenn außerdem zwei Verkehrsunfälle aufgrund plötzlich auftretender Eisglätte, wie die Polizei Bad Windsheim mitteilt. Zwei Pkw befuhren gegen 06:20 Uhr die Kreisstraße NEA 39 von Sontheim kommend in Richtung Obernzenn, als sie plötzlich aufgrund Eisglätte ins Rutschen kamen. Beide Fahrzeuge landeten im Graben. Glücklicherweise wurde durch den Unfall niemand verletzt, an den Fahrzeugen entstand jedoch Totalschaden.

Ein weiterer Verkehrsunfall ereignete sich um 08.45 Uhr im Bereich Ergersheim. Ein 18-jähriger Motoradfahrer fuhr von Ermetzhofen kommend in Fahrtrichtung Obermühle. Hier geriet er in einer Rechtskurve ins Rutschen. Er versuchte zu bremsen und fuhr in den linken Straßengraben. Er musste verletzt vom Rettungswagen ins Krankenhaus Ansbach verbracht werden.

Fahrer verliert im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen Kontrolle über Auto - Verletzte bei Unfällen in der Oberpfalz 

Im südlichsten Teil Frankens verlor ein 19-Jähriger in Pleinfeld (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) am Mittwochabend gegen 18 Uhr die Kontrolle über sein Auto. Der Wagen kam von der Straße ab und pralle gegen das Ortseingangsschild "Mackenmühle". Ersten Erkenntnissen zufolge war die nicht angepasste Geschwindigkeit ursächlich für den Unfall. Den Mann erwartet ein Bußgeldverfahren. 

In der Oberpfalz wurden am Mittwochabend drei Menschen bei Unfällen leicht verletzt, wie ein Sprecher der Polizei in Regensburg berichtete. Im Laufe der Nacht habe sich die Wetterlage verbessert. Aus anderen Regionen Bayerns wurden am Morgen zunächst keine größeren Vorfälle gemeldet.

In den Mittelgebirgen erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Donnerstag noch etwas Neuschnee. Von Nordwesten zieht Regen heran, vereinzelt sind auch Gewitter mit Sturmböen möglich. Die Temperaturen erreichen sechs bis elf Grad. In der Nacht dürfte es der Vorhersage zufolge bayernweit wieder gefrieren und damit glatt werden. ank/ami mit dpa