Glatteis-Gefahr in Franken: Glatte Straßen durch gefrierenden Regen - DWD warnt

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In der Nacht zu Freitag kann es zu Glatteis kommen. Symbolfoto: Ingo Wagner/dpa
In der Nacht zu Freitag kann es zu Glatteis kommen. Symbolfoto: Ingo Wagner/dpa

Am Freitag kann es in Franken zu Glatteis kommen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor teils spiegelglatten Straßen. Im Kreis Tirschenreuth fällt wegen Glatteis die Schule aus.

Laut dem Wetterexperten Stefan Ochs überquert uns am Freitag von Westen her eine Kaltfront. Diese bringt vor allem in der zweiten Tageshälfte zeitweilige Regenfälle (ca. 2 mm). Maximal werden 4 Grad erreicht. Der schwache Wind dreht am Abend von Südost auf West.

Glatteisgefahr in der Nacht zu Freitag

Bereits seit Donnerstagabend (29. November 2018) wurden in Teilen Frankens Niederschläge verzeichnet. In Kombination mit den aktuellen Temperaturen sind diese eine Gefahr für viele Autofahrer und Fußgänger. "Voraussichtlich bleibt die Lage bis Samstagvormittag in Ostbayern, im Erzgebirge sowie im Zittauer Gebirge angespannt", sagte der DWD-Sprecher.

Wie eine Karte des Deutschen Wetterdienstes zeigt, ist die Glatteis-Gefahr in der Region besonders hoch. Diese fränkischen Regionen sind betroffen:

  • Die Region um Bayreuth ist laut Deutschem Wetterdienst betroffen. Die östliche Region Oberfrankens ist auf der Karte rot gefärbt.
  • Auch Mittelfranken ist betroffen: Die Regionen um Nürnberg und Ansbach sind orange gefärbt - der drittstärksten Warnstufe.
  • Für die Coburger Region wird ebenfalls vor Glatteis gewarnt - auch hier ist der Bereich orange gefärbt.

Die Deutsche Presse-Agentur berichtet ebenfalls von Glatteis-Warnungen des Wetterdienstes. Diese betreffen Ostbayern. Nach Angaben eines Meteorologen müsse wegen Regens bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mit Glatteis gerechnet werden.

Oberpfalz trifft es am Freitagmorgen besonders hart

Im benachbarten Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz fällt am Freitag wegen Glatteises an nahezu allen Schulen der Unterricht aus. Er habe dies aus Sicherheitsgründen für 34 Bildungseinrichtungen angeordnet, sagte Schulamtsdirektor Rudolf Kunz. Autos seien auf den spiegelglatten Straßen quergestanden. Vom Ausfall nicht betroffen sei die Berufsschule des Landkreises in der Oberpfalz.

Glatteis hat am Freitagmorgen in der Oberpfalz zu mindestens 100 Unfällen geführt. Nach Angaben eines Polizeisprechers steige die Zahl minütlich an. Die Beamten seien im Großeinsatz. Mehrere Menschen seien verletzt worden. Besonders betroffen seien die Städte Tirschenreuth und Eschenbach in der Oberpfalz. Die Innenstädte seien für den Verkehr gesperrt worden. Grund sei die Hanglage und Kopfsteinpflaster.

Mit Regen in die neue Woche

Am Samstag fließt mit schwachen Süd- bis Südwestwinden feuchtmilde Luft nach Franken. Es ist überwiegend stark bewölkt oder sogar trüb und meist niederschlagsfrei. Maximal werden 8 Grad erreicht.

Am Sonntag und am Montag regnet es endlich mal ergiebig. Es werden 30 Liter pro Quadratmeter erwartet. Mit in Böen starken Südwestwinden wird feuchte Luft von den Azoren herangeführt. Deren reichlich vorhandene Feuchtigkeit verwandelt sich in Regentropfen. Die Temperaturen steigen auf sehr milde 10 bis 14 Grad.Auch die Nächte werden deutlich milder.

Deutscher Wetterdienst: Herbst 2018 zu warm und trocken

Deutlich zu warm und viel zu trocken - so fällt die vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch für den Herbst 2018 aus. Nach einem Rekord-Frühjahr und einem Ausnahmesommer sei es zwischen September und November vielerorts zu Herbst-Höchstwerten gekommen, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag in Offenbach. Kältere oder feuchtere Abschnitte blieben selten und waren nur kurz.

In diesem Herbst war es insgesamt sehr mild: Mit 10,4 Grad lag der Temperaturdurchschnitt in diesem Herbst um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode. An manchen Tagen war es noch ausgesprochen sommerlich, sogar heiß.

Heißester Herbsttag mit 33 Grad

So war der bundesweit heißeste Herbsttag der 18. September, mit je 33,1 Grad in Pabstorf (Sachsen), bei Magdeburg sowie in Köln-Wahn, wo der bisherige Höchstwert aus dem Jahre 2013 übertroffen wurde. Doch auch bis Mitte Oktober waren bei Spitzenwerten bis 29 Grad noch Sommertage möglich, selbst in den ersten beiden Novemberwochen wurden noch Temperaturen von 20 Grad erreicht. Den bundesweit tiefsten Wert meldete Dippoldiswalde-Reinberg am 28. November mit minus 10,3 Grad.

Mit durchschnittlich 440 Stunden Sonnenschein war der Herbst 2018 zudem der zweitsonnigste seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1951. Der "Sollwert" von 311 Stunden wurde dabei um 141 Prozent überstiegen. Im Südwesten zeigte sich die Sonne sogar an manchen Orten bis zu 520 Stunden lang, während Schleswig-Holstein mit "nur" 340 Stunden immer noch über dem Sollwert lag.

"Noch nie zuvor so lange so trocken"

Dabei blieb der Herbst nach einem regenarmen Sommer erneut deutlich zu trocken. Durchschnittlich wurde mit 95 Litern pro Quadratmeter nur 51 Prozent des Sollwerts von 183 Litern erreicht. Nur in den Jahren 1953, 1959 und 1908 habe es im Herbst weniger geregnet. "Schaut man sich aber Sommer und Herbst zusammen an, war es seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881 noch nie zuvor so lange so trocken", sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux.