Rund 213.000 Bürger haben abgestimmt und die Situation für Radfahrer bewertet. Das Ergebnis: Eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands liegt in Franken.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 vorgestellt. Nach Angaben des ADFC ist der Fahrradklima-Test "weltweit eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Radverkehr". Er wird demnach vom ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 bereits zum elften Mal statt. Für die neueste Ausgabe haben im vergangenen Herbst deutschlandweit rund 213.000 Bürger abgestimmt und die Situation für Radfahrer an ihrem Wohnort bewertet.
Dazu bekamen die Teilnehmer 27 Fragen aus den Kategorien Sicherheit und Komfort, Infrastruktur, Förderung des Radverkehrs, Verkehrsklima und subjektiver Zufriedenheit beim Radfahren gestellt und vergaben jeweils Noten von eins bis sechs. Aus allen Antworten wurden anschließend Durchschnittsnoten errechnet. Um "faire Vergleiche zu ermöglichen" wurden die Städte bei der Auswertung zudem in sechs von der Einwohnerzahl abhängige Größenklassen eingeteilt. Eine wesentliche Erkenntnis: Viele Radler fühlen sich vor allem in deutschen Großstädten nicht sicher. Einige Orte schneiden aber dennoch vergleichsweise gut ab. Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands wurden nun von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) ausgezeichnet. Unter den Gewinnern ist dabei auch eine fränkische Stadt.
Neues Ranking zeigt: Erlangen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
Erlangen erreichte beim ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 eine Gesamtnote von 3,13 und landet damit in der Kategorie der Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern vor Darmstadt (Hessen) und Oldenburg (Niedersachsen) auf dem ersten Platz. Nach Angaben des ADFC verfolge die fränkische Stadt mit ihrem "Zukunftsplan Fahrradstadt" eine "ambitionierte Strategie zur Förderung des Radverkehrs". Ein "zentrales Element" sei dabei "das Achsenkonzept, das Hauptverkehrsachsen definiert, um Stadtteile, Bildungseinrichtungen und Nachbarkommunen effizient zu verbinden".
Zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur habe Erlangen zudem das "1000-Bügel-Programm" ins Leben gerufen, bei dem die Stadtbevölkerung geholfen habe, über 250 Standorte für neue Fahrradabstellanlagen zu identifizieren. Durch die Einführung des aus Nürnberg bekannten Fahrradverleihsystems VAG-Rad biete die Stadt außerdem "an zahlreichen Stationen eine flexible Mobilitätslösung". Mit diesen und weiteren Maßnahmen unterstreiche Erlangen "seinen Anspruch, eine führende Fahrradstadt zu sein und nachhaltige Mobilität aktiv zu gestalten". Das spiegelt sich demnach auch in den Ergebnissen des ADFC-Fahrradklima-Tests wider.
"Die Gewinnerstädte des ADFC-Fahrradklima-Tests zeigen uns: Gute Maßnahmen vor Ort steigern spürbar die Zufriedenheit im Radverkehr", lobt auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). "Besonders freut es mich, dass auch die Förderung des Bundes Wirkung zeigt und wir effektiv die zuständigen Länder und Kommunen dabei unterstützen, die Radverkehrsinfrastruktur auszubauen", so Schnieder. "Für mehr Zufriedenheit braucht es weiterhin die Anstrengungen aller Beteiligter – nicht nur in den Großstädten, sondern auch in kleineren Gemeinden und in ländlichen Regionen."
Erst kürzlich hatte eine fränkische Stadt im Ranking der deutschen Bade-Hochburgen für eine Überraschung gesorgt. Zwei fränkische Pizzerien gehören derweil sogar zu den besten in ganz Europa. Weitere Nachrichten aus Erlangen findet ihr in unserem Lokalressort.
"250 Standorte für neue Fahrradabstellanlagen"
1) Genauso wichtig wäre es, die bestehenden Fahrradabstellanlagen benutzbar zu halten: Abschreckendes Negativbeispiel das Umfeld das ER-Bahnhofs.
2) Oder die Auswüchse des Radverkehrs endlich einzuschränken:
Abschreckendes Negativbeispiel auch hier das Umfeld das Bahnhofs - wenn man zu Fuß Richtung Innenstadt will muß man immer verzweifelter versuchen, sich einen Weg durch die dort verbotswidrig 'abgestellten' Räder zu bahnen (von den viele dort schon seit Wochen und Monaten stehen/liegen und die Sicherheit gefährden). Aber für das Entfernen des Chaos' ist seit Jahren natürlich niemand zuständig!