Leere Regale im Supermarkt - Streik bis Samstag in mehreren fränkischen Zentrallagern

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Streik in mehreren fränkischen Zentrallagern
Bereits am Mittwoch (07. Juni 2023) streikten Mitarbeiter des bayerischen Einzelhandels. Jetzt soll der Warnstreik bis Samstag verlängert werden.
Streik in mehreren fränkischen Zentrallagern
Gregor Fischer/dpa/Ralf Welz / inFranken.de/Collage: inFranken.de

Bereits am Mittwoch waren die Regale in Supermärkten häufig leer. Grund dafür war ein Streik, zu dem die Gewerkschaft Verdi in Zentrallagern von Edeka aufgerufen hatte. Jetzt will Verdi den Streik noch bis Samstag verlängern.

Kunden im Supermarkt müssen sich weiterhin auf leere Regale einstellen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des bayerischen Einzelhandels zu einer Verlängerung des Warnstreiks bei den Edeka-Zentrallagern in Gochsheim, Marktredwitz sowie in Sachsen bei Ansbach auf. Wie Verdi-Streikleiter Peter König BR24 mitteilte, soll der bereits am Mittwoch (07. Juni 2023) begonnene Streik bis Samstag (10. Juni 2023) verlängert werden.

Bereits am Mittwoch habe man eine Streikbeteiligung von über 70 Prozent erzielt, teilte der Gewerkschafter mit. Ab dann komme es zu erheblichen Störungen im Betriebsablauf. Man wolle jetzt "richtig Druck machen", sagte König. In den Tarifverhandlungen habe Verdi Edeka als den "Hauptbremser" ausgemacht. Deswegen habe man sich nun dazu entschieden, den Warnstreik bei den genannten Zentrallagern bis einschließlich Samstag auszuweiten. Damit die Auswirkungen auch "richtig spürbar" werden, so König bei BR24.

Streik in Edeka-Zentrallagern - Verdi will Druck auf Arbeitgeber erhöhen

Über 70 Fahrer hätten sich an dem Aufruf zu Arbeitsniederlegung beteiligt. In der Folge blieb ein großer Teil der Lastwagen im Lager. Auf diese Weise soll das Unternehmen gezwungen werden, sich in der anstehenden dritten Tarifrunde am 16. Juni zu bewegen. Ein verbessertes Angebot hätten die Arbeitgeber nach der Auffassung Verdis in der zweiten Verhandlungsrunde nicht vorgelegt.

Auch König hatte den Streik am Mittwoch seit den frühen Morgenstunden auf dem Areal des Zentrallagers in Gochsheim begleitet. Dort gab es gleich mehrere Kundgebungen. Dabei lobte König die trotz der Urlaubszeit hohe Streikbeteiligung. Laut dem Streikleiter zeige dies die Solidarität der Belegschaft. 

Bereits seit April finden Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt.

"Von Preissteigerungen hart betroffen" - Weitere Arbeitsniederlegungen möglich

Verdi fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro die Stunde und eine Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 € in der Stunde. Für die Belegschaft im Groß- und Außenhandel will die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent. Die Laufzeit der Verträge soll dabei jeweils zwölf Monate betragen. Die Angebote der Arbeitgeberverbände hätten sich hingegen auf drei bis vier Prozent Entgelterhöhung im ersten Jahr sowie auf eine Einmalzahlung belaufen.

Name: Edeka
Gründung: 25. November 1907 in Leipzig
Sitz: Hamburg
Mitarbeiter: 408.900 (im Jahr 2022)
Umsatz:  66,2 Millarden Euro (im Jahr 2022)

„Durch die dramatisch gestiegenen Preissteigerungen sind die Kollegen in den unteren Einkommensgruppen überproportional hart betroffen", begründete Hubert Thiermeyer, Verdi-Verhandlungsführer für den Einzelhandel in Bayern die Forderungen der Gewerkschaft.  

Auf BR-Anfrage kündigte er an, dass auch im Einzelhandel mit weiteren Arbeitsniederlegungen zu rechnen sei. Mit der Teilnahme des Streiks am Mittwoch zeigte er sich zufrieden. Zugleich betonte Thiermeyer aber, dass sich die Warnstreiks nicht gegen die und Kunden richte, sondern gegen die Unternehmen, die bisher nicht bereit seien, die Löhne angemessen zu erhöhen.