Betriebe in der Krise? Warum es trotz Corona so wenig Insolvenzen in Franken gab
Autor: Max Schmidt
Franken, Mittwoch, 10. März 2021
Die Corona-Pandemie bedeutet für viele Unternehmen einen massiven Umsatzeinbruch - auch in Franken. Bund und Länder versuchen die Wirtschaft zu unterstützen, doch vielerorts reichen die Hilfen nicht aus. Droht nun eine Insolvenzwelle?
Die Corona-Pandemie stellt die fränkischen Unternehmen vor eine riesige Herausforderung. In vielen Branchen kam das Geschäft durch den wiederholt notwendig gewordenen Lockdown komplett zum Erliegen. Droht nun eine Insolvenzwelle durch ausbleibende Gewinne?
Frankens Unternehmen sind von der Corona-Krise stark gebeutelt. Der Coburger Automobilzulieferer Brose beklagte bereits im Frühjahr 2020 Gewinneinbrüche und trieb den Abbau von 900 Stellen voran. Kleinere Geschäfte sind ebenso betroffen und stehen oftmals vor dem Aus. So sahen sich zum Beispiel Anfang Februar zwei langjährige Mieter der Erlanger Arcaden zur Aufgabe ihrer Läden gezwungen.
Insolvenzzahlen in Franken
Dies sind nur ein paar der zahlreichen Beispiele für fränkische Unternehmen in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Für das Corona-Jahr 2020 wurde daher mit einer Zunahme der Unternehmensinsolvenzen gerechnet. Doch wie sieht der aktuelle Stand der Dinge in Franken tatsächlich aus? Der Blick in die Zahlen zeigt einen klaren Trend.
Betrachtet man, wie viele Unternehmen in Franken pro Jahr Insolvenz anmelden, so ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen. In allen drei fränkischen Verwaltungsbezirken haben sich die Zahlen seit 2010 sogar beinahe halbiert. Diese Entwicklung ist vor allem in Ober- und Unterfranken klar zu erkennen.
Dass Mittelfranken im Vergleich zu Unter- und Oberfranken viel mehr Unternehmensinsolvenzen verzeichnet, liegt vor allem an der wirtschaftlichen Position der Stadt Nürnberg. Von hier werden jedes Jahr knapp die Hälfte aller Insolvenzanträge Mittelfrankens gestellt. Nürnberg fällt aus dem Rahmen, da die dort ansässigen Unternehmen viel zahlreicher sind, als es in anderen Städten und Landkreisen Frankens der Fall ist.
Daten sind mit Vorsicht einzuordnen
Der Abwärtstrend bei den Unternehmensinsolvenzen in den fränkischen Bezirken, ist gerade in den Jahren vor Corona ein positives Zeichen. Der fränkischen Wirtschaft kann eine gute Ausgangsposition bescheinigt werden. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020 ist dennoch überraschend niedrig. Welche Gründe gibt es für diese Entwicklung?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown im März 2020, sind die Daten verzerrt und können nicht mit denen aus den Vorjahren verglichen werden. Der Grund liegt in der für alle neuen Situation und in den staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft.