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Bahn-Chaos zwischen Nürnberg und Bamberg: Verdacht auf einen größeren Zusammenhang


Autor: Agentur dpa

Franken, Sonntag, 13. April 2025

Tausende Reisende waren betroffen: Nach einem Kabelbrand fielen am Mittwoch etliche ICE-Züge aus, andere wurden umgeleitet. Jetzt gibt es einen Verdacht auf einen größeren Zusammenhang.
Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt wurde gesperrt. Hintergrund sind massive Störungen, die durch einen mutmaßlichen Brandanschlag ausgelöst wurden.


Update vom 12.04.2025, 10.25 Uhr: Generalstaatsanwaltschaft ermittelt nach Brand an Bahnstrecke

Nach dem Kabelbrand mit erheblichen Störungen im Bahnverkehr in Bayern ermittelt nun die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München. Es bestehe der Verdacht der Brandstiftung, teilte ein Sprecher mit. Die Süddeutsche Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. 

Es werde ein möglicher Zusammenhang mit einer Serie von Taten geprüft, die seit langem die Ermittlungsgruppe "Raute" untersucht. Es werde in alle Richtungen ermittelt, betonte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Dabei könne aber "eine linksextremistische Tatmotivation" nicht ausgeschlossen werden. 

In der Vergangenheit waren unter anderem Glasfaserkabel, Baumaschinen, Bahnanlagen und andere Infrastruktur-Einrichtungen Ziel von Brandstiftung geworden. 2023 wurde die Ermittlungsgruppe "Raute" gegründet. Vor einigen Wochen meldeten die Ermittler die Festnahme von zwei Verdächtigen, sie sitzen in Untersuchungshaft. Sie sollen Verbindungen zu Gleichgesinnten in mehreren anderen europäischen Staaten geknüpft haben. 

Der Kabelbrand am Mittwoch hatte zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr weit über München hinaus geführt. Unter anderem war die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt gesperrt, weil durch die Störung die Signale auf Rot sprangen und keine Züge mehr in bestimmte Streckenabschnitte einfahren konnten.

Das Problem hatte für etwa fünf Stunden zwischen 15.00 und 20.00 Uhr bestanden. Tausende Fahrgäste seien nur mit Verspätung ans Ziel gekommen, einige ICE seien komplett ausgefallen, hieß es.

Die Deutsche Bahn hatte in einer Mitteilung bereits von einem Brandanschlag gesprochen. Die Polizei war ebenfalls von einer vorsätzlichen Tat ausgegangen, sprach jedoch von Sachbeschädigung.

Update vom 10.04.2025, 19.46 Uhr: Polizei meidet die Bezeichnung "Brandanschlag"

Die erheblichen Störungen im Bahnverkehr in Bayern nach einem Kabelbrand am Mittwoch (9. April 2025) in München beschäftigen auch die Polizei. "Es deutet alles darauf hin, dass da vorsätzlich etwas sabotiert worden ist und Kabel angezündet worden sind", sagte ein Polizeisprecher. Die Deutsche Bahn hatte am Vortag in einer Mitteilung von einem Brandanschlag gesprochen - dieses Wort benutzte die Polizei allerdings explizit nicht. "Wir gehen von Sachbeschädigung aus."

Hinweise auf Zusammenhänge mit früheren Brandanschlägen auf kritische Infrastruktur in München, die dem Konto von Linksextremisten zugeschrieben werden, gebe es bislang aber nicht. "Wir ermitteln in alle Richtungen." Der Sprecher fügte hinzu, dem Verantwortlichen sei vielleicht überhaupt nicht bewusst gewesen, welchen Schaden er da anrichte.

Der Kabelbrand hatte zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr weit über München hinaus geführt. Unter anderem war die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt gesperrt, weil durch die Störung die Signale auf Rot sprangen und keine Züge mehr in bestimmte Streckenabschnitte einfahren konnten. 

Bahnverkehr für fünf Stunden eingeschränkt

Das Problem hatte für etwa fünf Stunden zwischen 15 und 20 Uhr bestanden. Tausende Fahrgäste seien nur mit Verspätung ans Ziel gekommen, einige ICE seien komplett ausgefallen, hieß es.

Update vom 10.04.2025, 12.30 Uhr: Nach Bahn-Chaos - Polizei äußert sich zu Anschlags-Verdacht

War es tatsächlich ein Anschlag? Die erheblichen Störungen im Bahnverkehr in Franken nach einem Kabelbrand am Mittwoch (9. April 2025) in München beschäftigen auch die Polizei.

Es gebe Hinweise, wonach der Brand mit Absicht herbeigeführt worden sein könnte, teilte das Polizeipräsidium München mit. Die Deutsche Bahn hatte am Vortag in einer Mitteilung von einem Brandanschlag gesprochen - dieses Wort benutzte die Polizei allerdings nicht. 

Der Kabelbrand hatte zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr weit über München hinaus geführt. Unter anderem war die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt gesperrt, weil durch die Störung die Signale auf Rot sprangen und keine Züge mehr in bestimmte Streckenabschnitte einfahren konnten. 

Das Problem hatte für etwa fünf Stunden zwischen 15.00 und 20.00 Uhr bestanden. Tausende Fahrgäste seien nur mit Verspätung ans Ziel gekommen, einige ICE seien komplett ausgefallen, hieß es.

Ursprungsmeldung vom 09.04.2025, 19.49 Uhr: Züge zwischen Nürnberg und Bamberg stehen stundenlang still

Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt war am Mittwoch (9. April 2025) rund fünf Stunden komplett gesperrt. Grund war ein mutmaßlicher Brandanschlag auf Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik der Deutschen Bahn, wie diese mitteilte. Alle betroffenen Züge des Fern- und Regionalverkehrs wurden seit etwa 15 Uhr umgeleitet, einige ICE fielen ganz aus. 

Tausende Reisende waren betroffen. Auf der viel befahrenen Strecke fahren etwa die ICE-Züge München-Berlin, München-Hamburg und Wien-Berlin-Hamburg. Auf dem Hauptbahnhof in München wurden viele Zugausfälle angezeigt.

Nach Störungen auf Bahnstrecke in Franken: Gleise nach Stunden wieder befahrbar

Gegen 20 Uhr teilte die Bahn mit, die Strecke sei nun wieder befahrbar. Trotzdem werde es noch einige Stunden dauern, bis sich der Zugverkehr wieder normalisiere. "Das ist wie nach einem Streik. Alles muss erst einmal wieder in den Takt kommen", hieß es in der Mitteilung.

Während der Streckensperrung sagte ein Bahnsprecher auf Nachfrage, es könnten keine Züge fahren, weil die Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik defekt seien und somit alle Signale auf Rot springen. Für Reisende im Fernverkehr bedeute dies eine Fahrtzeitverlängerung von rund 90 Minuten, so die Bahn. In der Folge komme es außerdem zu Verspätungen und zahlreichen Zugausfällen. Techniker und Technikerinnen würden alles daran setzen, den Schaden schnellstmöglich zu beheben, hieß es am frühen Abend.