Im Erika Fuchs Haus in Schwarzenbach an der Saale könnt ihr eine Reise nach Entenhausen unternehmen. Mitsamt Erfinder-Werkstatt, Stadtpark, Geldspeicher und dem Haus von Donald Duck.
Aaron Hofmann / inFranken.de
Passend zum Comic Musem ist auch die Lebensgeschichte von Erika Fuchs in einzelnen Comicstrips wiedergegeben.
Aaron Hofmann / inFranken.de
Donald Duck als Autofahrer
Frank Keil/Erika-Fuchs-Haus/Museum für Comic und Sprachkunst
Reinhard Kalb und Tilman Grewe enthüllen spannende Geschichten und historische Meilensteine aus Oberfranken. Ihr neues Buch beleuchtet besondere Orte und Persönlichkeiten, die die Region geprägt haben.
In dem Buch zu den 55. Meilensteinen der Geschichte in Oberfranken zeigen euch der Autor Reinhard Kalb und der Fotograf Tilman Grewe welche Menschen, Orte und Ereignisse unsere Region bis heute prägen - darunter Museen, Regionen und Erfinder. Wir haben das Buch gelesen und verraten euch in unserer Rezension, warum das Buch für uns eine klare Empfehlung ist.
Reinhard Kalb ist freier Journalist und arbeitet aufgrund seiner Expertise in Kunstgeschichte, Germanistik und Theaterwissenschaft vor allem im Bereich der Kultur. Für das Buch zu den 55 Meilensteinen Oberfrankens ist er als Autor tätig gewesen, während der Lokalredakteur und freiberufliche Fotograf Tilman Grewe vor allem für die Bebilderung verantwortlich ist.
55 Meilenstein in Oberfranken: So ist es zu dem Buch gekommen
In dem Buch sind zahlreiche Gebäude und bedeutende Orte zu finden, die Oberfranken zu einem einzigartigen Ort machen – wie etwa das Comic-Museum in Schwarzenbach an der Saale, welches die Übersetzerin Erika Fuchs ehrt. Aber auch Informationen zu spannenden Persönlichkeiten sind zu finden, wie etwa Hans Vogt aus dem oberfränkischen Wurlitz, welcher maßgeblich an der Entstehung des heutigen Filmes mitgewirkt hat.
Das Meilenstein-Buch gehört zu einer Buchreihe des Sutton Verlag, welche euch regelmäßig die 55. Meilensteine der Geschichte aus verschiedenen Orten vorstellt. So könnt ihr beispielsweise neben der Geschichte über Oberfranken, auch einiges über Mittelfranken, Würzburg, Nürnberg und Coburg lernen. Jedes der Bücher wird von einem anderen Autoren geschrieben, der mit seinem Expertenwissen über die Region berichtet, in der er lebt oder lange gelebt hat.
Tonfilm, Hexenverfolgung und Porzellan-Herstellung: So habt ihr Oberfranken noch nicht gesehen
Die Entstehung des Tonfilms: Eigentlich ist Wurlitz nur ein kleines Dorf im fränkischen Vogtland und hat mit rund 200 Einwohnern kaum Sehenswürdigkeiten. Dabei spielt die Stadt jedoch eine bedeutende Rolle in der Entstehung des Tonfilms, sodass es ohne das Wirken des Wurlitzer Erfinder Hans Vogt wahrscheinlich wesentlich länger gebraucht hätte, bevor der erste Tonfilm in die Kinos gekommen wäre. Nachdem sich Vogt über den fehlenden Ton bei Stummfilmen geärgert hatte, setze er sich an die Arbeit nach einer Möglichkeit zu finden, um Bild und Ton zusammenzubringen.
Gemeinsam mit den Erfindern Joseph Masolle und Joseph Benedict Engl gründete er das Unternehmen Tri-Ergon, welches um 1922 schließlich die erste Lichttonvorstellung der Welt präsentierte. Dabei ist in einem Berliner Kino der Film “Das Leben auf dem Dorfe” mit tanzenden Kindern, Musikanten und einem krähenden Hahn gezeigt worden. Trotz der Innovation blieb Vogt erfolglos und verkaufte seine Technik für wenig Geld an den Hollywoodproduzenten William Fox, welcher durch die Lichttontechnik erfolgreich wurde und den Tonfilm durchsetzte. In Wurlitz ist zudem auch die Wurlitzer-Jukebox und die Wurlitzer-Orgel erfunden worden.
Verfolgung von Hexen in Bamberg (Inhaltswarnung: Gewalt, Folter, Mord): Die Zeit der Hexenverfolgung in Deutschland ist bereits lange her. Dabei ist vielen Frauen in der Vergangenheit die Schuld an Krankheiten, Ernteausfällen, Wetterveränderungen und zahlreichen Katastrophen gegeben worden. Während man heute weiß, dass dahinter eine frauenverachtende Ideologie steckte und unschuldige Menschen als Sündenbock hingestellt worden sind, hat es in Bamberg zwischen 1612 und 1631 drei Wellen der Hexenjagd gegeben.
Die Schuld lag dabei an drei Tonangebern, dem Weihbischof Friedrich Förner, dem Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen und Johann Georg Fuchs von Dornheim. Motivation fanden die Bischöfe durch ihren religiösen Fanatismus, dem Kampf gegen den Protestantismus und die Unterdrückung der Frauen. Während der Verfolgung der Hexen sind zahlreiche Frauen eingesperrt und in einer extra gebauten Folterkammer gefoltert oder hingerichtet worden. Die Argumentation hinter der Folter ist die gewesen, dass eine Hexe ohne Probleme die Folter überstehen würde - alle Frauen, die während der Bamberger Hexenjagd gefoltert worden, sind am Ende zusammengebrochen und zahlreiche sind durch die Qualen gestorben.
Bis 1631 hat es auch einige Hexenverbrennungen gegeben, wobei die Bamberger gegen Ende der Hexenjagd, um Kosten zu sparen, mehrere Frauen gleichzeitig verbrannt oder in einem speziell angefertigten Verbrennungsofen getötet haben.
“Phönix aus der Asche” - Porzellanstadt Selb: “Feldspat, Quarz und Glimmer, das vergess’ ich nimmer!” lautete der Leitspruch, mit dem ihr euch die wichtigsten Materialien zur Herstellung von Porzellan merken könnt, wobei das richtige Feuer auch eine entscheidende Rolle spielt. Im Fall der führenden deutschen Porzellanstadt Selb, hat es sogar einen Großbrand gebraucht, dass es mit der Porzellan-Herstellung so richtig voranging.
Ursprünglich hat die oberfränkische Stadt von der Weberei gelebt, als es schließlich zu einem großen Brand gekommen ist, bei dem fast die gesamte Stadt mit ihrer Industrie abgebrannt ist. Zu dieser Zeit witterte Lorenz Hutschenreuther seine Chance und kaufte ein leerstehendes Gebäude, um dort eine Porzellanfabrik zu eröffnen. Durch den Einsatz von spezieller Wassertechnik, Dampfmaschinen und zahlreichen willigen Mitarbeitern, gelang Hutschenreuther der Erfolg und die Verbreitung des Porzellans.
Vor allem die Tatsache, dass das Porzellan durch Hutenschreuthers Herstellungsverfahren günstiger wurde, führte dazu, dass sich nicht mehr nur reiche Menschen das sogenannte „weiße Gold“ leisten konnten. Mit einem Porzellan-Glockenspiel, einem Porzellanbrunnen, dem Porzellangässchen sowie einem Porzellan-Outlet-Center und zahlreichen Events rund um Porzellan, verteidigt die Stadt auch heute noch ihren Titel als Deutschlands Porzellanstadt.
Unsere Bewertung und die wichtigsten Infos zum Buch "55 Meilensteine der Geschichte - Oberfranken"
Wenn ihr euch für weitere Geschichten und mehr Details zu den genannten Ereignissen wissen wollt, solltet ihr euch das Buch zu den 55 Meilensteine der Geschichte Oberfrankens holen. In diesem sind zu allen Meilensteine passende Bilder und interessante Fakten genannt, die euch nicht nur zum eigentlichen Ereignis, sondern der gesamten Geschichte eines Ortes, die Hintergründe erzählen.
Dabei sind die Meilensteine abwechslungsreich gewählt, sodass ihr etwa einiges zu Gebäuden wie die Bayreuther Oper, über Naturhighlights wie die Luisenburg oder historische Ereignisse wie der Zeit des Bergbaus in Franken lernt. Gerade wegen der Vielfalt der Meilensteine, mit den gut recherchierten Fakten und vielen Hintergrundinformationen ist das Buch von Reinhard Kalb und Tilmann Grewe eine klare Empfehlung von uns.
Das Buch zu den 55 Meilensteinen der Geschichte in Oberfranken, zeigt euch spannende Orte, nimmt euch auf historische Touren zu verschiedenen Ereignissen mit und erzählt euch von Menschen, welche die Region noch bis heute prägen. Kaufen könnt ihr das Buch bei den üblichen Buchhandlungen wie Thalia*, Hugendubel und Co. aber auch bei Online-Shops wie etwa bei Amazon* ab einem Preis von 24,99 Euro.
Infos zum Buch:
Vollständiger Titel: Oberfranken. 55 Meilensteine der Geschichte: Menschen, Orte und Ereignisse, die unsere Region bis heute prägen
Autor: Reinhard Kalb
Erscheinungsdatum: 04. Juli 2025
Seitenzahl: 128 Seiten
Sprache: Deutsch
Preis: 24,99 Euro - erhältlich im Buchhandel oder online unter anderem bei Thalia* oder Amazon*
ISBN: 978-3-96303-581-4
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