• Das Wegenetz des Jakobswegs
  • Der Pilgerausweis: Darum solltest du dir einen besorgen
  • Etappen des Fränkischen Jakobswegs: Von Coburg bis nach Nürnberg
  • Übernachtungsmöglichkeiten und alle wichtigen Infos

Den einen Jakobsweg gibt es eigentlich nicht. Mit Sicherheit ist der Camino Francés von Saint-Jean-Pied-de-Port, einer kleinen Stadt nahe der französisch-spanischen Grenze, einer der wohl bekanntesten Wege. Nicht erst seit dem Hape Kerkeling seine Wanderung auf ihm in seinem Bestseller "Ich bin dann mal weg" dokumentierte, erfreut sich dieser Weg besonderer Beliebtheit. Über die Hälfte aller Pilger*innen wählen ihn zum Pilgern aus. Doch Jakobswege gibt es sehr viel mehr. Nicht nur in Spanien, sondern auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Das gesamte europäische Wegnetz ist miteinander verbunden und alle Wege führen nach Santiago de Compostela. Pilgern kannst du also auch in Franken, ohne dafür weit reisen zu müssen. 

Jakobsweg Coburg-Lichtenfels-Bamberg-Nürnberg

Auch durch Franken führen mehrere Jakobswege, etwa von Fulda aus über Würzburg und von dort weiter über Rothenburg nach Ulm oder aber von Hof über Bayreuth nach Nürnberg. Im Folgenden werden wir dir einen der Fränkischen Jakobswege vorstellen. Dieser verläuft von Coburg über Lichtenfels nach Bamberg und weiter nach Nürnberg.

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Der Oberfränkische Jakobsweg von Erfurt aus kommend ist wie alle anderen Jakobswege auch mit der Jakobsmuschel markiert oder auch mit einem gelben Pfeil. In Lichtenfels stößt ein Zubringer aus Kronach hinzu und in Bamberg verzweigt sich der Weg. Dort gibt es dann die Möglichkeit über Forchheim nach Nürnberg zu wandern oder aber über den Steigerwälder Jakobsweg nach Uffenheim und weiter auf dem Schwäbischen Jakobsweg

Von der Burgbergkapelle St. Jakob in Lichtenfels aus führt der Weg über den Gottesgarten am Obermain nach Vierzehnheiligen und über den Staffelberg Richtung Baunach. Über die Bischofsstadt Bamberg geht es auf dem Weg weiter nach Ebrach und am ehemalige Zisterzienserkloster in Schlüsselau vorbei nach Forchheim. Durch den Reichswald erreicht der Weg Nürnberg mit dem Ziel der Jakobskirche im südwestlich gelegenen Jakobsviertel. Eingeweiht wurde er übrigens 2005. 

Der Pilgerausweis: Darum solltest du ihn dir besorgen

Wie es sich für den Jakobswegs gehört, gibt es entlang der Route auch Stempelstellen, an denen sich die Pilgernden ihre Stempel für ihren Pilgerpass abholen können. Im Folgenden werde die Stempelstellen der unterschiedlichen Etappen auch mit aufgeführt. Der Pilgerpass ist ein Dokument, in welchem die gepilgerte Route anhand der Stempel dokumentiert wird. Nur wer einen solchen Ausweis mit den gesammelten Stempeln aus den Pilgerunterkünften oder den Kirchen mit nach Santiago bringt, erhält dort gegen Vorlage des Pilgerpasses seine Compostela, die Pilgerurkunde.

Nur wer mindestens zwei Stempel pro Tag der letzten 100 Wegkilometer nach Santiago zu Fuß bzw. zu Pferde nach Santiago gepilgert ist, erhält die Compostela und wird ins Verzeichnis der Pilger*innen in Santiago aufgenommen. Alternativ zählt es auch, die letzten 200 Wegkilometer mit dem Rad zu bewältigen. Einen Pilgerausweis kannst du dir zum Beispiel hier* bestellen. 

Der Pilgerausweis ist außerdem deine Zugangsberechtigung für die Pilgerunterkünfte, die vor allem in Spanien weit verbreitet sind. Es sind in der Regel sehr einfache Unterkünfte, die für die Pilgernden kostenlos sind. Sie befinden sich häufig in kirchlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Klöstern. Falls du dich auf den Weg bis nach Santiago begeben möchtest, solltest du dir einen Pilgerausweis besorgen. Und auch, wenn du nicht bis nach Santiago pilgerst, ist der Pilgerausweis mit den gesammelten Stempeln eine schöne Erinnerung an deine Reise, deinen Weg. 

Vorbereitungen: Das gilt es zu beachten, wenn du dich auf Wanderschaft machst

Der Pilgerweg von Coburg nach Nürnberg weist keine umfangreichen technischen Passagen auf. Für das Wandern solltest du bequemes und festes Schuhwerk nutzen und darauf achten, dass deine Schuhe bereits ein wenig erprobt und eingelaufen sind. Nichts ist unangenehmer als drückende Schuhe auf einer Wanderung. Die Frage nach Proviant und Gepäck hängt davon ab, wie du pilgern möchtest und mit welchem Budget. Entlang des Weges gibt es immer wieder Möglichkeiten, einzukehren und einzukaufen. Viele Orte haben auch einen Supermarkt, sodass du dich auch selbst versorgen kannst.

Die besten Hotels - Info & Buchung

Die Übernachtungsmöglichkeiten solltest du möglichst im Vorfeld buchen oder dich anmelden. Gerade wenn du nicht spontan noch ein paar Kilometer dranhängen möchtest oder kannst, um in einem Nachbarort unterzukommen. Dein Gepäck sollte so leicht wie möglich sein. Versuch unnötiges Gewicht zu vermeiden – bei einer achttägigen Wanderung kann ein T-Shirt auch ruhig zweimal getragen werden oder zwischendrin einmal in die Handwäsche. 

Wichtig ist dein Pilgerpass und alle anderen notwendigen Dokumente und Karten wie Personalausweis, Krankenkassenkarte und EC-Karte. Um dich auf dem Weg zu orientieren, kannst du digitale Karten auf deinem Smartphone verwenden oder zum Beispiel einen der bereits erschienen Wanderführer*. Hier findest du noch weitere Informationen zu den Jakobswegen in Deutschlands.

Die erste Etappe: Von Coburg nach Lichtenfels 

Die Teilstrecke von Coburg über Grub am Forst nach Lichtenfels umfasst eine Strecke von ca. 23 km und eine Gehzeit von ungefähr 6 Stunden. Starten kannst du zum Beispiel am Hauptbahnhof in Coburg. Eine Anreise mit dem Zug oder Bus ist daher am einfachsten. Deine erste Wegmarkierung findest du an der Stadtkirche St. Moritz – hier beginnt dein Pilgerweg. Der Weg führt dann über den Rosengarten aus der Stadt heraus durch Ketschendorf nach Grub am Forst

In Grub am Forst gibt es die Möglichkeit in einer Gastwirtschaft einzukehren, nach ungefähr einem Drittel des Weges. In Grub kannst du dir deinen ersten Pilgerstempel abholen, vor dem Haus Lichtenfelser Straße 26. Über kleinere Straßen und Forstwege führt der Weg über einige Rastplätze, an Buch am Forst vorbei. Nach dem Rastplatz am Buchentorweg wanderst du zunächst unter der A73 hindurch und passierst dann den Schönleitengraben und in Lichtenfels dann den Main. Dein Ziel ist die Tourismusinformation in der Bamberger Straße. Solltest du noch keine Unterkunft gebucht haben, kannst du dir hier helfen lassen

Stempelstellen auf dem Weg:

  • Coburg: Im Evangelisch-Lutherisches Pfarramt in der Pfarrgasse 17, der Evangelische Heiligkreuzkirche und dem Restaurant Loreley in der Herrngasse 14
  • Lichtenfels: Im katholischen Stadtpfarramt "unsere Liebe Frau" am Marktplatz 32

Die zweite Etappe: Von Lichtenfels nach Zapfendorf

Die Etappe führt von Lichtenfels über die Burgbergkapelle, Vierzehnheiligen und den Staffelberg nach Zapfendorf bzw. Kirchschletten und ist circa 23 km lang. Der Weg verläuft parallel zu drei anderen Wanderwegen. Zunächst folgt er dem westlichen Albrandeweg, dann dem Mainwanderweg, zuletzt verläuft er mit dem Sieben-Flüsse-Wanderweg. Insgesamt passierst du an diesem Tag 7 Gotteshäuser, unter anderem die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen

An der Ecke Bahnhofstraße/Bamberger Straße beginnt die Etappe. Der Weg führt direkt zur Jakobskapelle, der Burgkapelle in Lichtenfels, dort gibt es wieder einen Pilgerstempel, sowie eine Jakobusfigur im Altar. Von der Jakobskapelle führt der Weg weiter zur Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. In den historischen Gemäuern leben bis heute Mönche des Franziskaner-Ordens. Nach ca. 9 Kilometern erreichst du den Staffelberg mit der Staffelbergklause. Die Klause hat in den Sommermonaten täglich ab 10 Uhr geöffnet, dienstags ist Ruhetag. Hier gibt es einfache Gerichte, sowie Kaffee und Kuchen.

Nach dem Abstieg vom Staffelberg führt der Weg nach Loffeld, hier gibt es das Staffelberg-Bräu, dort kannst du ebenfalls einkehren. Nach ca. 13,5 Kilometern gibt es die Möglichkeit einen Abstecher auf den Veitsberg zu unternehmen, um sich die dortige Kapelle anzusehen. Wer darauf verzichten möchte, folgt einfach dem Hauptweg, nach Dittersbrunn. Über Präching und die Hankirche bringt der Weg dich nach Oberleiterbach und weiter zur Kirche St. Laurentius. Hier gibt es die Möglichkeit über den Wanderweg Nr. 1 nach Kirchschletten weiterzulaufen und in der Abtei Maria Frieden in einer Pilgerherberge zu übernachten. Da es in Zapfendorf nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten gibt und du in Kirchschletten die einmalige Chance entlang dieses Weges hast, in einer Abtei zu nächtigen, lohnt sich der kleine Umweg von knapp 3 Kilometern definitiv. Alle Pilger*innen sind von den Schwestern des Ordens herzlich eingeladen, am Klosterleben teilzunehmen. Wer vor 17.00 Uhr ankommt, kann zunächst sein Lager im alten Schulhaus des Ortes beziehen, das als Pilgerherberge umfunktioniert wurde und seit 2015 existiert. Um 18.00 Uhr beginnt die Vesper in der Abteikirche und danach gibt es Abendessen. Alle wichtigen Informationen zu Pilgerherberge findest du hier. Wichtig ist, dass du dich im Vorfeld anmeldest.

Abtei Maria Frieden

  • Adresse: Kirchschletten 30, 96199 Zapfendorf
  • Telefonnummer: 0954792230
  • E-Mail: abtei@abtei-maria-frieden.de
  • Webseite: www.abtei-maria-frieden.de

Stempelstellen auf dem Weg

  • Bad Staffelstein: Im Franziskanerkloster Vierzehnheiligen und in der Staffelbergklause sowie beim katholischem Pfarramt St. Kilian in der Kirchgasse 6
  • Loffeld: in der Kapelle Patrona Bavarie
  • Prächting: in der Hankirche Maria Immaculata (in einer Box an der Außenwand)
  • Oberleiterbach: in der Pfarrkirche St. Laurentius
  • Zapfendorf: in der Pfarrkirche und dem Pfarramt St. Peter und Paul in der Herrngasse 2

Die dritte Etappe: Es geht von Zapfendorf nach Bamberg

Als Nächstes geht es von Zapfendorf nach Bamberg. Der Weg führt über Baunach und Hallstadt und ist um die 24 Kilometer lang. Von Hallstadt kannst du auch mit dem Zug oder Bus nach Bamberg fahren und dir den zum Teil nicht so schönen Weg durch die Industrieviertel sparen.

Von der Katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul führt der Weg einmal unter der ICE Trasse (München-Berlin) hindurch und verläuft dann kurz entlang des Mains bis nach Ebing. Dort gibt es einen Campingplatz und am Ortsausgang ein Stück die Hauptstraße hinauf einen Supermarkt. In Eppingen führt der Weg hoch zur Katholischen Pfarrkirche St. Jakobus d.Ä. Hier gibt es eine Infotafel zum Jakobsweg und einen Pilgerstempel. Nach der Kirche passierst du den Marktplatz und dann geht es auf einen Feldweg. Nach ca. 5 Kilometern der Wegstrecke musst du die Bundesstraße überqueren. Achte hier auf den Verkehr. Im weiteren Verlauf überquerst du das Daschendorfer Wehr an der Itz und gelangst dann nach Baunach. In Baunach gibt es einen Baggersee, falls du dich einmal abkühlen willst, kannst du hier einen kleinen Umweg machen und ins kalte Nass springen. In Baunach gibt es ebenfalls die Möglichkeit einzukehren und zu rasten. Nach Baunach führt der Weg bis nach Hallstadt durch freies Gelände und hält keine gastronomischen Rastmöglichkeiten mehr parat. 

Von Hallstadt aus empfiehlt es sich, mit Bus oder Bahn nach Bamberg hineinzufahren, andernfalls läufst du entlang der stark befahrenen Bamberger Straße. Wenn du mit dem Bus nach Bamberg fährst, steigst du an der Haltestelle "Deutsches Haus" aus, welches sich in der Oberen Königsstraße befindet. Der Weg führt dann über die Kettenbrücke hinein in die Fußgängerzone der Domstadt. Du überquerst die Regnitz über die Obere Brücke unter dem Alten Rathaus hindurch und tauchst ein in die historische Barockstadt Bamberg, die Teil des Weltkulturerbes ist. Dein Weg führt am Bamberger Dom vorbei, wobei es sich sehr lohnt, einen Blick hineinzuwerfen in das imposante Bauwerk, hin zur Jakobskirche

Bequem reisen mit der Deutschen Bahn - Info & Buchung

Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten in Bamberg findest du hier. Oder du schaust in der Touristeninformation vorbei.  

Stempelstellen

  • Ebing: In der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus d.Ä.
  • Baunach: Im katholischen Pfarramt St. Oswald am Marktplatz 11 und in der Magdalenenkapelle im Galgenweg
  • Hallstadt: Im katholischen Pfarramt St. Kilian Marktplatz 12 und der Stadtpfarrkirche St. Kilian
  • Bamberg: In der katholischen Pfarrkirche St. Jakob am Jakobsplatz und im katholischen Pfarramt St. Otto in der Siechenstraße 72

Die vierte Etappe: Von Bamberg nach Hallerndorf

Von der Jakobskirche verläuft der Weg über Herrnsdorf, Schnaid und die Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg nach Hallerndorf. Die Strecke ist circa 24 Kilometer lang. Von Bamberg aus gibt es auch die Möglichkeit auf dem Steigerwälder Jakobsweg weiter zu pilgern nach Uffenheim und Rothenburg

Der Weg führt von der Jakobskirche zum Karmeliterkloster und weiter auf den Mittleren Kaulberg hinauf, von dort geht es über den Laurenziplatz über die Würzburger Straße zur Philippuskirche in der Nähe des Klinikums. Nach ca. 3 Kilometern führt der Weg hinaus aus der Stadt und hinein in den Bruderwald. Du hältst dich am Schloss Seehaus rechts und wanderst nach Höfen hinein. Hier gibt es Einkehrmöglichkeiten zum Beispiel ins Gasthaus Melber. Nach circa 7 Kilometern Wegstrecke überquerst du den Distelberg, der mit 370 Metern Höhe den höchsten Punkt der heutigen Etappe darstellt. Du verlässt den Wald und gelangst über Reundorf nach Ebrach. Hier gibt es wieder die Möglichkeit zum Rasten und Einkehren. Über Herrnsdorf pilgerst du an der Brauerei Barnikel vorbei und gelangst nach insgesamt 15 Kilometern nach Schlüsselau. Hier steht ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, das Schlafplätze für Pilgernde anbietet, bei Voranmeldung.

Der Weg steigt am Ortsausgang stetig an, hin zum Kreuzberg. Neben der Wallfahrtskirche gibt es einen Keller, "Brauhaus am Kreuzberg" der zu Einkehr einlädt. Auf der Kreuzbergstraße führt der Weg dann hinein nach Hallerndorf. Neben dem Hotel Rittmayer gibt es im Ort einige Ferienwohnungen und Gasthäuser, die als Quartier gebucht werden können. Alternativ kannst du von Hallerndorf auch mit dem Bus in einen Nachbarort fahren und dort eine Unterkunft buchen. Eine Liste der Unterkünfte in Hallerndorf findest duhier.

Informationen der Gemeinde Hallerndorf

  • Adresse: Von–Seckendorf–Straße 10, 91352 Hallerndorf
  • Telefonnummer: 0954544390
  • Webseite: https://hallerndorf.de/

Stempelstellen

  • Reundorf: in der katholischen Pfarrkirche St. Otto
  • Herrnsdorf: in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus d.Ä. und dem Gasthausbrauerei Barnickel in der Dorfstraße 5
  • Schlüsselau: im katholischen Pfarramt Schmerzhafte Dreifaltigkeit, Schlüsselau 2 und der Wallfahrtskirche
  • Hallerndorf: in der Kreuzbergkirche befindet sich der Stempel in einer Klappe an der Eingangstür 

Die fünfte Etappe: Von Hallerndorf geht es nach Effeltrich

20 Kilometer ist das heutige Tagesziel von deinem Startpunkt in Effeltrich, der Haltestelle "Hallerndorf-Kellerberg" entfernt. Es geht über Forchheim und Pinzberg nach Effeltrich mit seiner Kirchenburg St. Georg und einer tausend Jahren alten Tanzlinde.

Der Weg führt auf der Forchheimer Straße aus dem Ort heraus, du überquerst die Aisch und nach wenigen Metern auf der Landstraße biegt der Weg ab in den Wald. Sechs Kilometer führt dich der Weg insgesamt durch das Blätterdach des Forstes Untere Mark. Vorbei am Käsperlesweiher bis hin nach Burk und damit dem Stadtrand von Forchheim. Auf der alten Römerstraße durchquerst du den Ort und gelangst über eine Brücke über den Kanal und die Autobahn in die Altstadt. In Forchheim gibt es viele Einkehrmöglichkeiten und Geschäfte und natürlich auch Unterkünfte. Der Jakobsweg führt am Rathaus vorbei und über den Paradeplatz, über die Trubbach und den Augraben geht es dann durch Sigritzau wieder auf die Landstraße und von dort in den Wald in Richtung Pinzberg.

In der Kirche St. Nikolaus in Pinzberg gibt es einen Pilgerstempel und einen Kilometer weiter gleich den nächsten bei der Marien- und Annakapelle. Du gelangst auf eine Anhöhe und folgst dem Weg bergab in Richtung Effeltrich. In der Ortsmitte steht die Kirchenburg St. Georg und die Tanzlinde, ihre Krone wird gestützt von 24 Balken, ohne die der Baum seine Krone nicht tragen könnte. Unter der Krone wurde früher getanzt, daher der Name. Übernachten kannst du im Gasthof zur Linde, das auf Anfrage ein besonders Angebot für Pilger hat. 

Informationen zur Gemeinde Effeltirch

  • Adresse: Verwaltungsgemeinschaft Effeltrich, Forchheimer Straße 1, 91090 Effeltrich
  • Telefonnummer: 0913377920
  • E-Mail: info@effeltrich.de

Stempelstellen

  • Forchheim: im katholischen Pfarramt St. Martin in der St.-Martin-Straße 3 und in der evangelische Kirche St. Johannis in der Zweibrückenstraße 38
  • Pinzberg: in der katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in der Hauptstraße 4 und der Marienkapelle am Lohranger
  • Effeltrich: im katholischen Pfarramt St. Georg, Zur Kirchenburg 3

Die sechste Etappe: Es geht von Effeltrich weiter nach Kalchreuth

Die Etappe von Effeltrich nach Kalchreuth ist insgesamt 15,5 Kilometer lang. Wenn du möchtest, kannst du diese Etappe bis nach Nürnberg verlängern, das wäre dann eine Gesamtlänge von 32 Kilometern und somit die längste. Der Weg führt von Effeltrich über Neunkirchen am Brand nach Kalchreuth.

Startpunkt ist die Tanzlinde in der Ortsmitte, von hier geht es über die Lindenstraße und die Straße Oberer Bühl hinaus aus dem Ort. Nach den ersten knapp 2 Kilometern passierst du die Flurkapelle "Achtsam am Weg". 2010 entstand die Idee des Baus einer Kapelle mit Rastplatz für den Jakobsweg. 2014 wurde hier der Grundstein gelegt und im August 2015 wurde die Kapelle gesegnet. Am Ende des ausgebauten Radweges gelangst du nach Hetzles. Du folgst dem Rad- und Fußweg weiter nach Baad, einem Ortsteil von Neunkirchen am Brand. Die Markierungen führen dich in die Mitte des Ortes, direkt auf den Kirchhof der Pfarrkirche St. Michael. Den Kirchhof verlässt du über durch das Tor und dann geht es über die Bahnhofsstraße und die Joseph-Kolb-Straße Orts-auswärts. Der Weg führt dich gerade Wegs nach Dormitz und vorbei an der Pfarrkirche Unsere Liebe Frau

Du überquerst die Schwabach und damit auch die Grenze von Ober- nach Mittelfranken. Vor dir öffnet sich nun der Dormitzer Forst. Nach 12 Kilometern steht ein Denkmal am Wegesrand: das "Bannwald-Denkmal". Der Nürnberger Reichswald wurde 1980 zum ersten Bannwald Bayerns ernannt und gilt damit als unter Schutz gestellt. Der Weg geht hier in einen schmalen Waldpfad über. Hier stößt der Jakobsweg aus Hof kommend auf den Weg nach Nürnberg, also achte darauf, in die richtige Richtung zu gehen. Der Weg führt links in den Wald, an einem Pumpwerk vorbei und dann hinauf nach Kalchreuth. Du folgst der Hauptstraße bis in die Ortsmitte, in der es viele Einkehrmöglichkeiten gibt sowie Übernachtungsplätze im Hotel zum roten Ochsen oder im Landgasthof Meisel. Deinen Pilgerstempel kannst du dir vor deiner Pilgerrast noch in der St. Andreaskirche abholen, die direkt am Dorfplatz ist. 

Gemeindeverwaltung Kalchreuth

Stempelstellen

  • Marloffstein: in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus, Atzelberger Straße 1
  • Neunkirchen am Brand: im katholischen Pfarramt St. Michael am Kirchplatz 4
  • Dormitz: in der katholischen Pfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau, Sebalder Straße 14
  • Kalchreuth: in der evangelischen Kirche St. Andreas am Dorfplatz 6 

Die letzte Etappe: Entspurt von Kalchreuth nach Nürnberg

Die 8. und letzte Etappe auf dem Weg nach Nürnberg startet in Kalchreuth an der Andreaskirche und endet im Pilgerzentrum in der St. Jakob Kirche in Nürnberg. Wenn du zur Kirche St. Jakobs gelangst, wirst du über 180 Kilometer gepilgert sein. Von Nürnberg aus kannst du die Regionalbahn und den Fernverkehr nutzen und es gibt unzählige Übernachtungsmöglichkeiten. Die Stadt bietet einiges an Sehenswürdigkeiten.

Vom Kirchhof der Andreaskirche führt dich dein Weg über die Heroldsberger Straße auf den Hofwiesenweg und dann auf die Buchenbühler Straße, der du circa 400 Meter folgst, um dann auf einen betonierten Flurweg abzubiegen. Diesem Weg folgst du bis zum Waldrand, auf der Anhöhe kannst du schon einen ersten Blick auf das 15 Kilometer entfernte Nürnberg erhaschen. In den Wald eingetaucht passierst du eine Schutzhütte und pilgerst am Rande der Stettenbergschlucht. Nachdem du die Grünlach überquert hast, muss du über die Bahntrasse der Gräfenbergbahn. Der Bahnübergang ist unbeschrankt, achte also auf den Zugverkehr. Du unterquerst die Autobahn und pilgerst dann auf einem Wanderweg, der parallel zur Bahnlinie verläuft, nach Buchenbühl. In der Himmelfahrtkirche in Buchenbühl gibt es im Vorraum einen Pilgerstempel, sofern die Kirche geöffnet ist.

Von Buchenbühl geht es über ein Naturpfand durch die Ziegellach und immer weiter durch den Wald. In Ziegelstein geht es an der Sportanlage und dem Tucherhof vorbei in den Volkspark Marienberg. Der markierte Weg führt dich weiter hin zum Vestnertorgraben und zur Brücke zur Kaiserburg. Auf dem Hauptmarkt geht es weiter zur Fleischbrücke und über die Kaiserstraße auf den Josephsplatz und zum Weißen Turm. Von dort ist es weniger als 1 Kilometer bis zur Kirche St. Jakob und dem Ziel dieses Pilgerwegabschnitts.

Pilgerzentrum St. Jakob

Stempelstellen

  • Buchenbühl: in der evangelischen Himmelfahrtskirche, Baiersdorfer Straße
  • Nürnberg: im katholischen Pfarramt St. Georg im Bierweg 33, im katholischen Pfarramt St. Elisabeth am Jakobsplatz 7a, der evangelischen Jakobskirche am Jakobsplatz (der Stempel liegt im Eingangsbereich der Kirche aus) und dem katholischen Pfarramt der Frauenkirche in der Winklerstraße 8

Zusammenfassung

Alle Jakobswege führen nach Santiago in Spanien, gemeinsam bilden sie ein großes Wegenetz über ganz Europa. Du musst also nicht weit reisen, um die Erfahrung des Pilgerns zu machen. Du kannst direkt von deiner Haustür aus losgehen. Der Jakobsweg von Coburg nach Nürnberg ist lediglich ein Wegstück von etwa 8 Wandertagen und du kannst beliebig lang weiter pilgern, bis in das rund 2.600 Kilometer entfernte Santiago. 

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