Der Automobilhersteller Continental will 7150 Stellen weltweit abbauen. Sind auch Jobs an fränkischen Standorten betroffen?
Der Continental-Konzern will wegen seiner Sparbemühungen in der schwächelnden Autozulieferung weltweit rund 7150 Stellen kürzen. Das entspricht mehr als drei Prozent der Gesamtbelegschaft. Sind auch Jobs in Franken betroffen?
Auch Bosch kündigte kürzlich den Abbau von Arbeitsplätzen im Bereich Autozulieferung an. Sind auch Jobs am Standort Bamberg in Gefahr? inFranken.de fragte nach.
7150 Arbeitsplätze weltweit: Continental kündigt Stellenabbau an
Zusätzlich zu den bereits angekündigten Maßnahmen in der Verwaltung der Sparte sind von den Plänen auch Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung betroffen, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch (14. Februar 2024) in Hannover mitteilte. In den Verwaltungsbereichen stehen rund 5400 Jobs zur Disposition, im Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk weitere rund 1750 Stellen. Von den Plänen sind unter anderem auch 380 Jobs bei der Softwaretochter Elektrobit mit dem deutschen Hauptsitz in Braunschweig betroffen.
Conti hatte bereits Sparbemühungen in der kriselnden Autozulieferung angekündigt. So sollen mit dem Stellenabbau in der Verwaltung bis 2025 die jährlichen Kosten nach Angaben aus dem November um 400 Millionen Euro runter. Bisher hatte das Unternehmen hierfür einen Stellenabbau im mittleren vierstelligen Bereich angekündigt. Dass Conti auch bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung den Rotstift ansetzt, ist seit Dezember klar.
Sind auch in Nürnberg (Continental Automotive Technologies GmbH), Erlangen (Elektrobit Automotive GmbH) und bei Schondra-Schildeck im Landkreis Bad Kissingen (Ton Tyres Over Night Trading GmbH) Stellenstreichungen vorgesehen? inFranken.de hat bei Continental nachgefragt.
Nürnberg, Erlangen und Co.: Sind Standorte in Franken von den Stellenstreichungen betroffen?
"Der Reifen-Standort Schondra-Schildeck ist nicht von den Maßnahmen betroffen", berichtet eine Continental-Sprecherin gegenüber inFranken.de am Donnerstag (15. Februar 2024). Bezüglich des Erlangen-Standortes könne lediglich bestätigt werden, dass 380 Stellen bei Elektrobit weltweit betroffen sind. Zu der Frage, ob und wenn ja, wie viele Jobs in Erlangen betroffen sind, hält sich das Unternehmen noch bedeckt: "Für Elektrobit und auch für den Standort in Nürnberg haben wir intern noch keine standortspezifischen Zahlen kommuniziert", schreibt die Sprecherin.
"Die Anpassungen werden gemäß den lokalen Gegebenheiten schrittweise und so sozialverträglich wie möglich umgesetzt", heißt es weiter. Eine Konsolidierung von Standorten werde für den Raum Rhein-Main analysiert. Investoren und Analysten bemängeln seit längerem, dass Conti in der Autozuliefersparte nicht nur wenig verdient, sondern auch vergleichsweise viel Geld für die Forschung ausgibt. 2028 soll nun der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Umsatz der Sparte auf neun Prozent sinken, derzeit liegt er bei rund zwölf Prozent.