Mehr Umsatz als Lidl und Aldi? Dieser Discounter setzt jetzt große Player unter Druck

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Der Nonfood-Discounter Action lockt immer mehr Kunden an, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht. Die Konkurrenz muss nun reagieren, um am Ball zu bleiben.

Ein neuer Konkurrent setzt Aldi und Lidl zunehmend unter Druck: Der Nonfood-Discounter Action wächst immer weiter und schrieb im vergangenen Jahr Rekordzahlen. Laut neuesten Zahlen der "Lebensmittel Zeitung" verzeichnet Action bei Nonfood-Produkten inzwischen einen höheren Umsatz als Aldi und Lidl.

Seit Jahren ist Action auf dem deutschen Markt im Vormarsch. 2023 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 27,8 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Flächenbereinigt fiel das Plus mit 16,7 Prozent etwas geringer aus. Der Grund: Action hat sein Filialnetz im vergangenen Jahr weiter ausgebaut - 303 neue Filialen kamen hinzu, europaweit kommt der Discounter damit auf  2566 Filialen insgesamt.

Discounter Action macht Gewinn - Lidl und Aldi verzeichnen Verluste

Ein Vergleich mit Lidl zeigt, wie stark der Discounter zugelegt hat: 2023 verdiente Action im Nonfood-Bereich über eine Millionen Euro mehr als Lidl. Der Nonfood-Bereich – also Produkte, die keine Lebensmittel sind, beispielsweise Haushaltswaren, Sportgeräte, Schreibwaren und mehr – stellt für Lebensmittel-Discounter eine äußert wichtige Einnahmequelle dar. Neue und kostengünstigere Läden verstärken nun den Konkurrenzkampf.

Aktuelle Zahlen belegen diesen Trend. Während Action 2023 ein deutliches Umsatz-Plus verzeichnete, gingen die Zahlen bei Lidl und Aldi Süd im Nonfood-Bereich zurück. Lidl erzielt mit Nonfood-Produkten nur noch zehn Prozent oder weniger des Gesamtumsatzes. Während der Corona-Pandemie waren es noch rund 14 Prozent. Bei Aldi Süd ging es von rund 25 Prozent auf unter 20 Prozent. 

Diese Entwicklung erfordert Maßnahmen vonseiten der Lebensmittel-Discounter. Wie der Negativtrend überwunden werden soll, ist noch unklar. Offenbar arbeitet Lidl schon an einer neuen Nonfood-Strategie, ist derzeit aber auch noch damit beschäftigt, "schlechte Bilanzen auszugleichen", schreibt chip.de. In italienischen Lidl-Märkten erwartet Kunden schon jetzt ein besonderes Angebot: Wer beispielsweise ein Eigenmarkengerät im Wert von 400 Euro kauft, erhält einen Gutschein im gleichen Wert. Aldi lockt derweil mit hohen Rabatten.

Action in Deutschland inzwischen weit verbreitet – Filialen auch in Franken

Das Aufstreben neuer Nonfood-Discounter bringt eine neue Dynamik mit sich. Es zeigt sich, dass sich kleinere Händler öfter zusammenschließen. Lieferanten berichten zudem von einem Anstieg der Anfragen im Nonfood-Bereich seitens der Händler.

In den kommenden Jahren möchte sich Action weiter ausbreiten. Ende Februar soll die erste Filiale in Portugal eröffnen. In Deutschland ist der Discounter schon seit einigen Jahren heimisch. Laut aktuellen Zahlen gibt es bundesweit inzwischen 12.795 Mitarbeitende und 527 Filialen. Im Jahr 2021 erwirtschaftete Action laut Bundesanzeiger einen Jahresüberschuss von 18 Millionen Euro. Der Gesamtkonzern steigerte seinen operativen Gewinn im Jahr 2022 um 46 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Aktuelle Zahlen wurden nicht genannt.

Die rasche Expansion in den vergangenen Jahren ist vermutlich auch auf die hohe Inflation zurückzuführen. Action verweist auf ein gestiegenes Preisbewusstsein bei den Kunden. "Wir stellen vielmehr fest, dass die Nachfrage nach Discount-Angeboten in den letzten Jahren zugenommen hat", sagte ein Sprecher. 

Auch in Franken hat Action mittlerweile viele Standorte. Filialen gibt es unter anderem in Bamberg, Forchheim, Würzburg, Nürnberg, Regensburg und Bayreuth.

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