Zweites Egloffsteiner Wasserrad ist umstritten

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Das bestehende Wasserrad im Trubachtal soll nach dem Willen der Betreiber um ein zweites ergänzt werden. Foto: Reinhard Löwisch
Das bestehende Wasserrad im Trubachtal soll nach dem Willen der Betreiber um ein zweites ergänzt werden. Foto: Reinhard Löwisch

Der Egloffsteiner Gemeinderat unterstützt das Vorhaben der Wasserradgemeinschaft, ein zweites Rad zu installieren. Die Fachbehörden haben dagegen bereits ihr Veto gegen den Plan eingelegt.

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Egloffsteiner Gemeinderat mit dem Vorhaben der Wasserradgemeinschaft Egloffstein auseinandergesetzt, in Richtung Mostviel eine zweite Stromerzeugungsanlage zu bauen.
Die Wasserradgemeinschaft, die derzeit ein Wasserrad mit 17 KW im Trubachtal nördlich des Ortseingangs betreibt, möchte ein zweites Wasserrad zwischen dem bestehenden Wasserrad und Mostviel errichten.

Es soll 3,50 Meter breit werden; es wäre damit größer als das bestehende Wasserrad. Um das notwendige Gefälle zu erreichen, müsste die Trubach auf eine Höhe von zirka 1,80 Meter angestaut werden. Oberhalb der Staufläche sollen zudem flachgründige Wasserflächen entstehen. Ein Teil des ursprünglichen Bachlaufs soll allerdings erhalten bleiben. Die Planung wurde dem Landratsamt Forchheim bereits in einer formlosen Anfrage vorgelegt.


Der Fischereifachverband, das Wasserwirtschaftsamt und die unteren Naturschutzbehörde haben dazu ihrerseits bereits Stellung genommen. "Alle drei Fachbehörden haben das Vorhaben abgelehnt", berichtete Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU). Hauptgrund sei gewesen, dass an der Trubach bereits 17 Querbauwerke existieren und die Fischdurchlässigkeit nach Ansicht der Behörden nicht vollständig gegeben ist. Es sollen deren Willen nach vorrangig bereits vorhandene Bauwerke wiederbelebt werden.

17 Stellplätze benötigt

Der Bau- und Grundstücksausschuss hat sich in seiner Sitzung vom 19. Mai mit dem Vorhaben beschäftigt und dabei laut Förtsch "das Vorhaben begrüßt".

Das Wasserrad hat eine geplante Nennleistung von 20 KW und dadurch eine prognostizierte Jahresproduktionsmenge von 172 000 Kilowattstunden. Durch dieses zweite Wasserrad würde sich laut Förtsch die im Versorgungsgebiet der Stromversorgung Egloffstein gelieferte Strommenge aus regenerativen Quellen rund 38 Prozent erhöhen. Der Gemeinderat stimmte dem Projekt bei einer Enthaltung zu.

In Affalterthal entsteht eine neue Tagespflege. Die Zustimmung dazu erteilte der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Geplant hat der Arbeiter-Samariter-Bund eine Tagespflege mit 15 Plätzen sowie die Vermietung von elf Appartements in Form von Einzel- und Doppelzimmer an ältere Menschen.

Das Bauvorhaben liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans "Brunnleite". Dabei handelt es sich um ein reines Wohngebiet. Zulässig sind dort nur dem Wohnen dienende Gebäude. Für die Nutzung des Gebäudes als Tagespflege ist daher eine Ausnahme erforderlich. Außerdem werden nach der Berechnung des Architekten 17 Stellplätze benötigt. Es können jedoch nur zehn Stellplätze nachgewiesen werden. Für die sieben fehlenden Stellplätze wird daher eine Befreiung beantragt mit der Begründung, dass die Zielgruppe nicht mehr so mobil ist und daher mit einem Fahrdienst gebracht und abgeholt wird.

Weitere Stellplätze

Für die Beschäftigten der Tagespflege sowie für mobile Dienste, Ärzte und Besucher reichen die zehn Plätze aus. Nachdem der Bauausschuss empfohlen hatte, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen, war die Genehmigung nur noch Formsache. Allerdings hält sich der Egloffsteiner Rat die Option offen, weitere Stellplätze einzurichten.