Einstimmig verabschiedet der Pinzberger Gemeinderat ein Argumentationspapier, das sich gegen zwei geplante Windkraftanlagen ausspricht. Jetzt muss der Planungsverband darauf reagieren.
Der Pinzberger Gemeinderat hat seine endgültige Stellungnahme zum ergänzenden Anhörungsverfahren zur Fortschreibung des Ziels "Windenergie", Regionalplan West, verabschiedet. Und er hat das ohne Gegenstimme gemacht.
Im Vorfeld der Verabschiedung haben die Pinzberger sich große Mühe gegeben, möglichst viele Menschen an der Diskussion zu beteiligen. In zahlreichen Bürgerversammlungen hatte Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) den Pinzbergern die Gelegenheit gegeben, ihre Meinungen zur Windkraft vorzubringen.
Mit der Zeit spürte dabei die Bewegung "Gegenwind Effeltrich-Pinzberg-Poxdorf" immer größeren Rückenwind für ihre kritische Haltung.
In der vorangegangenen Sitzung hatte sich der Gemeinderat geeinigt, nochmals alle Argumente zu sammeln. So setzten sich Vertreter der Gemeinderäte und der Bürgerbewegung zusammen und erarbeiteten eine rund 40 Seiten starke Dokumentation.
Das Ergebnis lag jetzt auf dem Tisch.
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Der Saal des VG-Gebäudes in Gosberg konnte die Zuhörer kaum aufnehmen, sie standen bis auf den Flur. Gemeinderat Marcus Steurer (FW) übernahm es, die Ergebnisse zu erläutern.
Steurer legte Wert auf die Feststellung, dass in Pinzberg die Meinung der Einwohner ernst genommen worden ist.
Einseitige Belastung Im Gegensatz zu den ebenfalls betroffenen Gemeinden Effel trich und Poxdorf hätten die Pinzberger eine schlüssige Argumentation erarbeitet.
In 15 Punkten fordern die Pinzberger darin, die Vorrangflächen Pinzberg Südwest 200 sowie Pinzberg Südost 197 aus dem Regionalplan West zu nehmen. Die Pinzberger sehen die Vorrangflächen als eine einseitige Belastung ihrer Gemeinde, die heute schon autark in seiner Versorgung ist.
Pinzberg sei durch die Nähe zur Metropolregion ein Zuzugsgebiet für Neubürger, besondere junge Familien. Das könnte sich aber ändern, wenn in der Nähe Windkraftanlagen entstehen sollten, argumentieren die Pinzberger weiter. Wichtiger noch: Innerhalb der Gemeinde gebe es keine Akzeptanz für die Windkraft-Pläne. Für den Fall, dass diese Pläne dennoch verwirklicht werden sollten, rechnen die Autoren des Argumentationspapiers deshalb mit erheblicher Gegenwehr und der Gefahr von sozialem Unfrieden.
Ins Gewicht fallen dürfte auch die Tatsache, dass Pinzberg bereits seit Jahren eine eigenständige Planung erneuerbarer Energien betreibt. So liefern Photovoltaik- und Biogasanlagen heute bereits 10,4 Millionen kWh Strom im Jahr. In der Gemeinde würden davon allerdings nur 4,5 Millionen kWh benötigt, sagte Steurer.
Gegen den Standort des Vorranggebiets sprechen für die Verfasser des Argumentationspapiers eine aufwendige Trassenplanung bis zum Netzverknüpfungspunkt in Forchheim sowie umfangreicher Straßenbau. Ferner drohten Gefahren für den Vogelschutz sowie nicht gut zu machender Schaden an Flora und Fauna.
Großen Raum widmet der Einspruch auch dem Denkmal- und Landschaftsschutz.
Die Pinzberger heben das einzigartige Landschaftsdenkmal Walberla und die zahlreichen örtlichen Denkmäler als besonders schützenswert hervor.
50 Meter über dem Walberla Die Windkraftanlagen würden das Walberla wohl um 50 Meter überragen, die Stellung des Berges als Landmarke ginge verloren. Gleiches gelte für andere Denkmäler.
"Das kann nur zu einer Herausnahme der Vorrangflächen Nr. 197 und 200 führen", folgern die Autoren des Schreibens.
"Was passiert, wenn das nicht geschieht", fragte Gemeinderat Stefan Hack (CSU) nach. Das wollte aber keiner im Raum mehr wirklich diskutieren.
Beifall brandete auf, als sämtliche Gemeinderäte die Hand hoben gegen die geplanten Vorbehaltsflächen bei Pinzberg. Im Oktober tritt der Regionale Planungsverband wieder zusammen. Dann hat der das nächste Wort. "Wir haben berechtigte Hoffnung", schloss Steurer allerdings.
Ich muss gestehen: Ich habe selten so herzhaft gelacht, wie bei der Lektüre des "Energieexperte".Der " beste FW-Mann aus ganz Bayern" wird seine ganze Kraft dransetzen, damit die Energiewende gelingt und in Pinzberg Windräder installiert werden. Der bringt doch nicht mal den Mut auf zu wiederholen, was er noch vor ein paar Monaten gesagt hat. Damals sagten er und seinPapa ( Landrat )dass sie mit den fünf Vorranggebieten im Landkreis Forchheim " gut leben könnten". Ist der " beste FW-Mann" nicht auch dritter Bürgermeister von Pinzberg ? Hat er im zurückliegenden Wahlkampf für seine Überzeugung, Windräder passen für Pinzberg, je überzeugende Argumente gebracht. Das nenne ich Angsthasen, laut tönen, aber nichts sagen. Im übrigen : Für das Gelingen der Energiewende brauchts keine neuen Windräder in Pinzberg, sondern Investoren, die Geld ausgeben, um die "Notstromaggregate" zu finanzieren, die wir brauchen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Für den "Energieexperten" ein kleiner Hinweis: In Deutschland sind zur Zeit ca 24.000 Windräder mit einer Leistung von etwa 32.000 MW installiert. Trotzdem können an vielen Tagen und Nächten noch nicht einmal 5% von Haushalten und Industrie´genutzt werden, weil wie z.B. heute der Wind nicht sehr viel bringt. Vielleicht sollte man der Windlobby emfehlen, zunächst Geld in Speichersysteme zu investieren, statt mit Landschaftverschandlung auch noch viel Geld zu verdienen.
Der Pinzberger Gemeinderat hat keine Chance die klimarettenden Windkraftwerke vor ihrer Haustür zu verhindern. Was bilden die sich eigentlich ein?. Der Ansprüche stellende beste FW-Mann ganz Bayerns wird seine ganze Kraft daran setzen um zum Wohle der gesamten bayerischen Bevölkerung den Standort Pinzberg durchzusetzen. Von Lärmbelästigung kann doch gar keine Rede sein, denn so oft weht der Wind auch nicht das die Windräder pfeifen. Auf die Schönheit der Landschaft kann bei der dramatisch gestiegenen Klimaveränderung, man denke nur an das Hochwasser in Kersbach, keine Rücksicht mehr genommen werden. Es ist schon fünf nach zwölf. Ich bedanke mich jetzt schon, auch im Namen der noch nicht geborenen nachfolgenden Generationen, für die Vorantreibung der Windkraftanlagen über ganz Bayern. Danke! Auch Mutter Erde tut das gut. Gut das alle Parteien, die in den Landtag gewählt wurden, für den Ausbau der Windkraftanlagen sind. Das ist zwar ein teurer Strom, denn bei Flaute müssen wir unseren benötigten Strom ja durch normale Kraftwerke wie, Atom, Kohle und Gas, produzieren. Bei Wind werden die Dinger dann aber abgestellt, was den Betreibern allerdings nicht passt .Der Staat, dank der Grünen Idee, zahlt diesen Betreibern auch bei der Abschaltung den eventuell produzierten Strom. Das finde ich gut, denn sonst würde man bei Windstille nicht an den Fließband beim Schäffler arbeiten können.