Im September findet wieder das Forchheimer Straßenkunst- und Artistikfestival statt. Wegen des Rathausumbaus verwandelt das Junge Theater nicht die Altstadt, sondern den Stadtpark in ein großes "Zirkuszelt".
Wenn Akrobaten, Jongleure und Magier alle zwei Jahre Straßen und Plätze in Forchheim mit ihren Open-Air-Darbietungen verzaubern, dann ist Zirkart-Zeit. Vom 11. bis 13. September wird das Festival dieses Jahr bereits zum fünften Mal in Forchheim stattfinden. 2020 erwartet die Besucher das bisher größte und kostspieligste Zirkusfestival der Königsstadt. Die größte Neuerung: Erstmals seit Beginn des Festival in 2012 werden die Zirkus-Künstler heuer nicht die Forchheimer Innenstadt bespielen, sondern den Stadtpark unterhalb der Bastion.
Lorenz Deutsch, der künstlerische Leiter des Jungen Theaters Forchheim und kreative Kopf hinter Zirkart stand zunächst vor einem Problem: Der Rathausplatz, wo bislang die größte Bühne stand, ist heuer wegen der Rathaussanierung eine Baustelle und fällt weg.
Herausforderung für die Macher
Was tun? Eine Erweiterung des kleinteiligen Festivalgeländes in der Innenstadt wäre schwierig geworden. "Da sind wir schon bisher regelmäßig an Grenzen gestoßen, wo wir noch Bühnen, Publikum und Rettungswege hinbekommen. Das war wirklich eine Puzzlearbeit", sagt Deutsch. Deshalb die Idee, das Festivalgelände in den Stadtpark hinter der Kaiserpfalz, unterhalb des Amtsgerichtes und der Roten Mauer bis zur Martinschule zu verlegen.
Das diesjährige Festivalgelände wird deutlich größer, knapp 4000 Quadratmeter mehr als bisher. Neben dem Parkareal soll auch der Pausenhof der Martinschule bespielt werden. Die Weitläufigkeit des Stadtparks stellt die Veranstalter wiederum vor Herausforderungen: Wie werden die großen und kleinen Bühnen am sinnvollsten und attraktivsten verteilt?
"Im Stadtpark haben wir viel, viel größere Flächen. Dadurch wird sich auch das Programm etwas ändern", erläutert Deutsch. Die Artisten und Straßenkünstler sollen sowohl ebenerdig, als auch über den Köpfen der Besucher (Luftartistik) und an den Festungsmauern performen. "Wir brauchen auch größere Bühnen und größere Gruppen", erklärt er. Trotzdem soll das Flair des Zirkart-Festivals erhalten bleiben und auch kleinere Compagnien auftreten.
Kosten steigen beträchtlich
Für die Festival-Infrastruktur müssten die Organisatoren allerdings wesentlich mehr Mühe und Geld aufwenden. Im Stadtpark sind unter anderem weniger Strom- und Wasseranschlüsse verlegt als in der Innenstadt. Das JTF kalkuliert, dass das Festival durch den Umzug in den Park 55 000 Euro mehr kosten wird als im vergangenen Jahr (Gesamtkosten für 2020: 154 000 Euro). "Das ist also eine beträchtliche Steigung", so Deutsch.