Die Realschule Forchheim wird saniert. Es gibt zwei Varianten: viereinhalb Jahre Lernen auf einer Baustelle oder Umzug nach Neuses.
Die Georg-Hartmann-Realschule muss saniert werden. Fraglich ist allerdings, was mit den rund 900 Schülern aus Forchheim passiert. Findet der Unterricht auf der Baustelle statt oder zieht die komplette Schule um? Damit beschäftigte sich der Kulturausschuss des Kreistags.
Eine Schule ohne Schüler sei wesentlich einfacher zu sanieren, sagt Stefan Götz. Blieben die Schüler in Forchheim, dauert die Renovierung "mehr als doppelt" so lange. "Viereinhalb Jahre" würde diese Variante dauern. Allein die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen würden die Bauarbeiten viel komplizierter machen, erklärt Götz.
Der Architekt leitet den Fachbereich Hochbau im Landratsamt. Die Renovierung würde gleichzeitig "teurer", sagt Götz. Zusätzliche Kosten würden nicht nur aufgrund der längeren Bauzeit entstehen. Für die reinen Bauarbeiten veranschlage man zehn Millionen Euro veranschlagt. Für rund ein Viertel der Schüler müssten zudem Container bereitgestellt werden. Die kosten zusätzlich Geld.
Sicherer Schulweg ist der Haken Deswegen ist ein kompletter Umzug der Schule nach Neuses bei Eggolsheim im Gespräch. Im "Lindner-Gebäude" werden ab Sommer 2013 über 20 Klassenzimmer frei. Dann kehren die Eggolsheimer Grund- und Mittelschüler, die derzeit in dem historischen Fabrikgebäude unweit der Bahnlinie Bamberg-Forchheim unterrichtet werden, wieder in ihr angestammtes Schulhaus zurück.
Die Idee mit dem Umzug der kompletten Schule hat nur einen Haken. Wie bringt man die Schüler aus Forchheim sicher nach Neuses? Die naheliegende Lösung wurde am letzten Freitag bei einem Ortstermin mit Landrat Reinhardt Glauber (FW) verworfen. "Der Bahnsteig ist einfach zu schmal und damit zu gefährlich", erklärt Pressesprecherin Kathrin Schürr.
Warum man jetzt im Landratsamt fieberhaft nach einer anderen Lösung sucht? "Es ist den Schülern schwer zumutbar, das ganze Schulleben auf einer Baustelle zu verbringen", sagt Kathrin Schürr weiter. Im Gespräch sind jetzt Busse, die die Schulkinder nach Neuses kutschieren sollen. Der Haken: die Kosten. Deswegen wird momentan im Landratsamt nach einem möglichst kostengünstigen Bus-Transfer gefahndet.
Entscheidung bis zum 8. November Diskutiert werden kreative Lösungen, um keine neuen Busse extra kaufen zu müssen. Der Kreistag muss laut Stefan Götz bereits am 8. November entscheiden, was mit den Realschülern passiert. Sonst sei der Baubeginn im Sommer nächsten Jahres gefährdet, warnt Götz. Denn vor dem Umzug der Schule muss gleichzeitig auch in Eggolsheim etwas passieren.
"Wir müssten zwölf zusätzliche Klassenzimmer bauen", sagt Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB/OEB). Platz sei zwar ausreichend vorhanden. Allerdings drängt die Zeit. Denn der Umbau müsste in den nächsten Sommerferien über die Bühnegehen, wenn das Lindner-Gebäude wieder leer steht. "Es ist ein Kraftakt. Aber wenn die Beschlüsse zeitnah fallen, können wir das schaffen."
Schwarzmann will, dass der Umzug klappt. "Es wäre für alle Beteiligten die wohl beste Lösung." Der Landkreis würde Geld im Vergleich zur Container-Lösung sparen. Die Schüler könnten ohne Baulärm lernen. Und mit dem Mieteinnahmen könnte die Marktgemeinde das "Lindner-Gebäude" weiter ausbauen.
Jetzt rechnen sie im Landratsamt jede Lösung durch. Längere Bauzeit plus Container auf der einen Seite. Kürzere Bauzeit, Busse und die zweijährigen Mietkosten auf der anderen Seite. Die Rechenspiele bekommt der Kreistag bald präsentiert.